Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Discounter tritt Shitsorm los Netto verkauft Zebrafleisch

Der Lebensmitteldiscounter Netto sorgt mit einem speziellen Angebot für reichlich negative Reaktionen im Netz.
06.12.2018, 16:10 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Netto verkauft Zebrafleisch
Von Sebastian Krüger

Seit Montag ist das Kühlregal des Lebensmitteldiscounters Netto um ein umstrittenes Produkt reicher: Zebrafleisch. Das berichtet der "Stern". 6,99 Euro kostet ein 300-Gramm-Steak der afrikanischen Einhufer. Das Angebot läuft noch bis zum Samstag. Ein Hinweistext auf der Packung empfiehlt, beim Verzehr auf mögliche Rückstände von Geschossteilen zu achten.

Hitzige Debatte

Im Netz hat die Aktion eine hitzige Debatte in Gang gesetzt. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus und reichen von Akzeptanz bis zu völliger Ablehnung. Für manche User ist Zebrafleisch nichts anderes als Fleisch von Rind oder Schwein und damit unbedenklich. Andere kritisieren den langen Weg, den das Fleisch vom afrikanischen Kontinent bis nach Deutschland zurücklegt, obwohl diverse Fleischsorten regional erhältlich sind.

Vielfach steht der Vorwurf im Raum, Netto biete das Fleisch einer Art an, die vom Aussterben bedroht sei. Ganz so schlimm ist es wohl nicht: Das angebotene Fleisch stammt vermutlich von Steppenzebras, teilt die Tierschutzorganisation Pro Wildlife mit. Im Gegensatz zu den beiden anderen Zebraarten, Bergzebras und Grevyzebras, gilt das Steppenzebra nicht als gefährdet.

Dennoch spricht sich die Organisation dagegen aus, Zebrafleisch zu konsumieren. "Die Bestände der Steppenzebras sind zwischen 2002 und 2016 um 24 Prozent zurückgegangen, die Art gilt deshalb auf der Roten Liste als potentiell gefährdet und steht bereits an der Grenze zur Gefährdung", heißt es weiter. Für Pro Wildlife ist der Verkauf von exotischem Wildfleisch an sich kritikwürdig: "Das Fleisch stammt in aller Regel von Tieren aus freier Natur, die meisten Wildtierbestände sind aufgrund von Wilderei und Lebensraumverlust bereits rückläufig. Der Trend zu exotischem Fleisch von Tieren aus weit entfernten Ländern ist sehr bedenklich“, sagt Daniela Freyer, Mitgründerin der Organisation.

+++ dieser Artikel wurde um 19:12 aktualisiert +++

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)