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Invasive Art Sichtungen in Bremen: Was Sie über die Nosferatu-Spinne wissen müssen

Sie ist groß, haarig und hat lange Beine: Die Nosferatu-Spinne hat sich in Bremen und Niedersachsen ausgebreitet. Ob die Art hier nun heimisch wird und wie gefährlich sie ist, klären wir in unserer Übersicht.
12.09.2022, 16:01 Uhr
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Von dpa/sha
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Ein harmloser Achtbeiner mit einem Namen zum Fürchten breitet sich in Deutschland aus: die Nosferatu-Spinne. Sie wurde in den vergangenen Wochen häufiger gesichtet und sorgt für Verunsicherung. Aber wie gefährlich ist die Spinne überhaupt und wie sollte man reagieren, entdeckt man sie zu Hause?

Ist die Spinne auch schon in Bremen und Niedersachsen gesichtet worden?

Eigentlich stammt die Spinne aus dem Mittelmeerraum. Seit 2005 verbreitet sich die Art aber auch in Deutschland. Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) wurde die Spinne zuletzt auch vermehrt in Niedersachsen und Bremen gesichtet. Entlang des Rheingrabens und in klimatisch begünstigten Lagen Süddeutschlands hat sie sich bereits ausgebreitet. Dass die Art demnächst auch in Bremen heimisch wird, glaubt der Nabu jedoch nicht. Trotz der sehr warmen Jahre schaffe es die Spinne nicht, sich außerhalb von Häusern zu vermehren.

Gemeinsam mit dem Netzwerk Naturgucker sammelt der Nabu Daten von Sichtungen auf einer Plattform. Das solle eine Dokumentation über das Vorkommen dieser Art und die ihre Verbreitung beeinflussenden Faktoren ermöglichen, sagte Frederik Eggers, Teamleiter Natur- und Umweltschutz beim Nabu Niedersachsen.

Woher hat die Spinne ihren Namen?

Ihren Namen verdankt die Spinnenart (Zoropsis spinimana) der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu aus dem gleichnamigen Stummfilmklassiker, der ersten Verfilmung des „Dracula“-Romans, erinnert. Sie gehört zu Familie der Kräuseljagdspinnen.

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Woran erkenne ich eine Nosferatu-Spinne?

Neben der markanten Zeichnung auf dem Rücken erreicht die Spinnenart knapp zwei Zentimeter Körperlänge und eine Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern. Damit kann es die Art mit der Großen Winkelspinne aufnehmen – diese kann jedoch eine Spannweite von bis zu zehn Zentimeter erreichen.

Eine Besonderheit ist, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das spezielle Hafthaare an den Beinen. Sie baut keine Netze, um Nahrung zu fangen. Stattdessen verfolgt sie ihre Beute und stößt dann blitzartig vor.

Wie ist die Spinne nach Deutschland gekommen?

„Bei den ersten in Deutschland aufgefundenen Nosferatu-Spinnen handelt es sich vermutlich um Urlaubsmitbringsel, die sich dann im Schutz der Häuser vermehrt haben“, sagte Eggers. „Klimawandel und damit einhergehende milde Winter begünstigen nun die Ausbreitung der Tiere.“ Hierzulande sei die Nosferatu-Spinne vor allem an Hauswänden oder bei Gartenhäusern, auf Balkonen und Terrassen zu finden.

Wie gefährlich ist ein Biss der Nosferatu-Spinne?

Eine übermäßige Angst vor der Spinne muss man laut Nabu nicht haben, auch wenn sie wie alle Spinnen Gift einsetze, um ihre Beute zu betäuben. Zwar könne sie anders als die meisten in Deutschland lebenden Spinnenarten mit ihren Beißwerkzeugen die menschliche Haut durchdringen. Aber der Biss sei bei Menschen in der Regel mit einem Bienen- oder Wespenstich zu vergleichen – sofern keine Allergie vorliege. Zu einem Biss komme es in der Regel nur, wenn sich die Spinne bedrängt fühle, sagte der Nabu-Experte Eggers. Mit bloßer Hand einfangen solle man sie daher nicht, sondern ein Glas über sie stülpen, eine dünne Pappe unter das Glas schieben und das Tier ins Freie verfrachten.

Wie kann man die Nosferatu-Spinne fernhalten?

Die mediterrane Spinnenart sucht besonders bei kühleren Temperaturen das Warme – im Zweifel kann das auch die Wohnung sein. Um sie aus den eigenen vier Wänden fernzuhalten, hilft schon ein Insektengitter. Ebenfalls sollten kleinere Lücken im Fenster- oder Türrahmen verdichtet werden, sodass ein Eindringen des achtbeinigen Gastes erschwert wird. 

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