Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hofft, dass die Freilassung des Journalisten Deniz Yücel zu einer Verbesserung der deutsch-türkischen Beziehungen führt. Steinmeier sagte am Freitag nach Angaben des Präsidialamtes, dass er hoffe, dass die Freilassung "Bedingungen schafft, die zu einer Verbesserung der deutsch-türkischen Beziehungen führen". Er bezeichnete die Freilassung als "eine gute Nachricht". Steinmeier dankte zugleich allen, die während der Haftzeit Kontakt zu dem "Welt"-Korresponden gehalten hatten und sich um seine Freilassung bemüht hatten.
Auf dem Wege der Besserung sieht auch der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei. "Es scheint, dass heute einige Probleme in den deutsch-türkischen Beziehungen der letzten Zeit gelöst wurden", zitierte ihn die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag kurz nach der Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel.
Yildirim nimmt derzeit an der Münchner Sicherheitskonferenz teil. Beide Seiten würden nun gemeinsam Schritte unternehmen, um ihre Beziehungen zu verbessern, fügte er hinzu. "So Gott will, werden sie besser werden."

"Es zeigt sich, dass Gespräche auch vielleicht nicht ohne Nutzen sind": Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
Merkel dankt Unterstützern
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erfreut auf die Freilassung des "Welt"-Journalisten Deniz Yücel aus türkischer Haft reagiert. "Ich freue mich natürlich für ihn, ich freue mich für seine Frau und die Familie, die ja ein sehr, sehr schwieriges Jahr der Trennung aushalten mussten", sagte Merkel am Freitag in Berlin bei einem Auftritt mit dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki.
"Ich möchte allen danken, die sich dafür eingesetzt haben, dass Deniz Yücel nun offensichtlich, ich sag's noch vorsichtig, auf freiem Fuß ist. Und deshalb schließe ich in diesen Dank auch ganz besonders die Bemühungen des Außenministeriums mit ein und des Außenministers", erklärte Merkel. Auf die Frage, was genau zur Freilassung geführt habe, sagte die Kanzlerin: "Es zeigt sich, dass Gespräche auch vielleicht nicht ohne Nutzen sind. Wie genau die Wirkungen sind, weiß man nicht."
Merkel erinnerte an die Menschen, die in der Türkei weiter aus politischen Gründen inhaftiert sind. "Wir wissen, dass es noch weitere, vielleicht nicht ganz so prominente Fälle von Menschen gibt, die in türkischen Gefängnissen sind. Und auch für sie erhoffen wir eine schnelle Behandlung der Rechtsverfahren und Rechtsstaatlichkeit."
(dpa)