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Von Zirkuspferden, Models und Legehennen Mit Glitz* startet am 8. Mai ein neuer Pay-TV-Frauensender

Der neue Turner-Frauensender, der am 8. Mai auf Sendung gehen soll, tritt nicht nur mit vielen US-Serien, sondern auch mit vier vielversprechenden deutschen Eigenproduktionen an.
01.03.2012, 00:00 Uhr
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Von Rupert Sommer

Der neue Turner-Frauensender, der am 8. Mai auf Sendung gehen soll, tritt nicht nur mit vielen US-Serien, sondern auch mit vier vielversprechenden deutschen Eigenproduktionen an.

Hühner, die Werbebotschafterinnen von sixx, dürfen natürlich auch bei Glitz* nicht fehlen. Beim Pay-TV-Frauensender, den Turner Broadcasting Systems ab 8. Mai den deutschen Zuschauerinnen ans Herz legt, sind es allerdings zwei Legehennen, um die sich Barbara Bonisoli liebevoll kümmert. Die charmante Starnbergerin, die in einem Landhaus mit großem Garten für Gemüse und Kleinvieh am pittoresken Seeufer wohnt, ist Protagonistin der sehr entspannten, auf den nachhaltigen Lifestyle konzentrierten Doku-Reihe "Mein Leben auf dem Land", die von Glitz* als deutsches Eigenformat in Auftrag geben wurde. Weitere ebenfalls selbstproduzierte Reihen kreisen um den stressigen Alltag von Dana Schweiger ("Simply Dana") und die Hausbesuche von Kunsthistorikerin und TV-Moderatorin Judith Milberg ("Privat bei ..."). Außerdem will Glitz* mit einem TV-Ableger der Zeitschrift "InStyle" punkten - und der wird von Topmodel Eva Padberg moderiert.

Der Vertrag mit der vox-Moderatorin, die mit ihre Laufsteg-Castingshow "Das perfekte Model" derzeit Höhen und Tiefen des Quotendrucks im Free-TV erlebt, war bei der großen Programmpräsentation in den Münchner Goldberg Studios offenbar gerade erst getrocknet. "Wir sind stolz, weltweit der erste Sender zu sein, der die erfolgreiche Print- und Online-Zeitschrift ins Fernsehen bringt", sagte Turner-Geschäftsführer Hannes Heyelmann über das künftig monatlich ausgestrahlte "InStyle"-Magazin, für das er mit den Verlagen Time Inc. und Burda kooperiert.

Neben der Hochglanz-Produktion, die sich um die Stars und Sternchen der Film- und Modebranche drehen wird, gibt sich der neue Frauensender allerdings bewusst bodenständig - und engagierte markante deutsche Gesichter, die etwas erzählen können. "Es ist wichtig, dass man dem Sender eine Seele gibt", erklärte Anke Greifeneder, die als Programmdirektorin nicht nur für das Sendeschema und die Versorgung mit tollen Serien, Dokumentationen und Spielfilmen, sondern eben auch für die eigenen Auftragsproduktionen zuständig ist. "Wir wollten keine dressierten Zirkuspferde, sondern Frauen, die authentisch sind."

Deshalb darf es in der Sendereihe rund um die Noch-Til-Schweiger-Gattin, die einen komplexen Haushalt mit vier Kindern zu managen hat, durchaus menscheln. Und Judith Milberg schaut in die Privatwohnungen von Prominenten wie Reinhold Messner, Designerin Siggi Spiegelburg und Sönke Wortmann, um aus deren ganz privatem Design-Stil etwas mehr über ihre jeweilige Persönlichkeit zu erfahren. "Es war wichtig für mich, dass ich niemanden spielen musste", sagte Dana Schweiger im Rückblick auf die ersten Dreharbeiten, die auch vom etwas holperigen Deutsch der Amerikanerin leben.

Mit bestem Englisch lockt dagegen das Bouquet spannender US-Serien, die Glitz* vom Start weg zeigen wird - und das wie bei allen Turner-Sendern in Deutschland sowohl in der Synchron- als auch in der Original-Fassung. Comedyserien wie "Webtherapy" mit Lisa Kudrow, "Hot in Cleveland" oder der mehrfach Emmy-gekrönte Bürospaß "Parks and Recreations" werden sicher rasch ihre Fans finden. Eher auf jüngere Zuschauerinnen spekuliert die Mysteryserie "Pretty Little Liars", bei "Unforgettable" kommen Krimi-Freunde auf ihre Kosten. Das Besondere dabei: Alle diese neuen Serien, darunter auch die HBO-Produktion "Girls" und die Familienreihe "Parenthood", zeigt Glitz* in deutscher Erstausstrahlung. Abgerundet wird das Portfolio durch sehenswerte Dokumentationen, Lifestyle-Reihen wie das Mode-Format "The Rachel Zoe Project" und Spielfilme.

Kein Zweifel, dass die hochwertigen Programme auch anderen Turner-Sendern, etwa TNT-Serie, gut zu Gesicht gestanden hätten, wie Hannes Heyelmann eingesteht. Doch Glitz* möchte er eben eine ansehnliche Mitgift mit auf den Weg geben. "Es sind Serien, die die Frauen lieben werden, die aber auch Männer gerne sehen werden", schmunzelt er. "Wir wollten keinen Sender ins Leben rufen, bei dem abends um die Fernbedienung gestritten wird." Er schätzt, dass rund 70 Prozent der Zuschauerinnen aus der Glitz*-Zielgruppe der 20- bis 49-Jährigen weiblich, 30 Prozent Männer sein werden.

Die Chancen stehen gut, dass der sympathische Neustart, dessen Senderdesign ganz in warmen Farben gehalten ist und der mit dem Slogan "Hier scheint die Sonne" für sich wirbt, unter den Pay-TV-Interessierten mit offenen Armen aufgenommen wird. Allerdings ist bei der Verbreitung das letzte Wort noch nicht gesprochen. Während Glitz* zum Start im Mai jedenfalls in den Netzen von Kabel Deutschland zu empfangen sein wird, lässt ein entsprechender Vertrag mit Sky noch auf sich warten. "Die Gespräche laufen", sagt Heyelmann, der offenbar guter Dinge ist: "Wir streben eine maximale Verbreitung an."

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