Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Kommentar über den Buchhandel Retro-Charme

Gerade die Jüngeren sehen das Bücherlesen neuerdings als Mittel zur digitalen Entgiftung. Ein Trend mit echtem Retro-Charme, meint Iris Hetscher.
29.06.2018, 17:14 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Retro-Charme
Von Iris Hetscher

Hobby: lesen. Wer dies über sich sagte, konnte bis vor ein paar Jahren noch sicher sein, auf der richtigen Seite zu stehen. Ein Schlaukopf, jemand, der sich bilden oder der seine Fantasie mithilfe von Wörtern anknipsen will. Das nötigte auch jenen Respekt ab, die verschämt erklärten, nicht zu lesen. Bis vor ein paar Jahren.

Inzwischen hat sich das Image dieser Kulturtechnik gewandelt. Der Spruch vom Land der Dichter und Denker wird nur noch ironisch zitiert; wer nie zu einem Buch greift, ist Mainstream. Diese schleichende Werteverschiebung zeigt die Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels einmal mehr. Wenig überraschend hat sie die Reizüberflutung als Beelzebub ausgemacht, die ist ja auch zuständig für schlechte Ernährung, Beziehungskrisen und so fort.

Lesen Sie auch

Für das gedruckte Buch ist sie allerdings nicht nur Gefahr, sondern auch Chance. Den darbenden Buchhandel sollte das E-Book retten, doch das erwies sich als Trugschluss: Es wird als weiteres Blinke-Blinke-Gerät wahrgenommen. Gerade die Jüngeren aber sehen das Bücherlesen neuerdings als Mittel zur digitalen Entgiftung. Ein Trend mit echtem Retro-Charme.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)