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Dirk Langer geht auf eine Entdeckungsreise der skurrilen Art Seemannsgarn als ernste Sache

Landkreis Wesermarsch (wm). Er ist den Menschen in der Wesermarsch von seinen Auftritten im Museum Brake vertraut, bei denen er von seinen skurrilen Reisen und Begegnungen als Seemann erzählt. Sein Vorbild: Joachim Ringelnatz. "Er ist mein Inspirationsgeber", sagt Dirk Langer alias Nagelritz.
19.08.2013, 05:00 Uhr
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Von Ulla Uden

Landkreis Wesermarsch (wm). Er ist den Menschen in der Wesermarsch von seinen Auftritten im Museum Brake vertraut, bei denen er von seinen skurrilen Reisen und Begegnungen als Seemann erzählt. Sein Vorbild: Joachim Ringelnatz. "Er ist mein Inspirationsgeber", sagt Dirk Langer alias Nagelritz.

Bei seinen Auftritten zeigt Nagelritz Bilder, mit denen er seine Geschichten unterstreicht. In Ringelnatz’ Geburtsort Wurzen wurden im vergangenen Jahr erstmals diese skurrilen Bilder gezeigt. Als Nagelritz nach einem Auftritt Museumsleiterin Christine Keitsch erzählte, dass er wie sein Vorbild Ringelnatz malt, entstand spontan die Idee, die Bilder auch hier zu zeigen. "Schwuppdiwupp, sie sind hier", freut sich die Museumsleiterin über die Ausstellung.

Dass das gemalte Seemannsgarn etwas anderes ist als Werke von Marinemalern, offenbart sich schon auf den ersten Blick. "Es sind Bilderwelten, die das landläufige Klischee, das viele mit der Seefahrt verbinden, auf wunderbare Art konterkarieren", sagt die Museumsleiterin. Auch Ringelnatz – "ein Rebell, obdachlos, erwerbslos, fantasievoll und von großer Ziellosigkeit geprägt" – nahm die Schifffahrt auf die Schippe, hatte 1919 seinen Durchbruch als Vortragskünstler, der im Matrosenanzug auftrat.

Wie heute Nagelritz: "Ich habe aber nie den Anspruch, Ringelnatz zu verkörpern", sagt Dirk Langer, "ich habe mich von seinem Lebensweg, seinen Verrücktheiten inspirieren lassen. Die Figur Nagelritz hat sich verselbstständigt. Auch die Bilder sind aus Nagelritz heraus entstanden." Seemannsgarn, so findet er, sei eine ernste Angelegenheit.

So ernst, dass man beim Betrachten der Bilder und den Erklärungen dazu nicht nur schmunzeln, sondern laut lachen muss. So hat sich Nagelritz’ Freund Heinrich in ein Huhn verwandelt und ist nur anhand seiner Tätowierungen zu erkennen – Flügel hochziehen ist hier ausdrücklich erlaubt.

Humorvoll, verspielt, skurril und absurd: Es gibt viel gemaltes Seemannsgarn, garniert mit Geschichten zum Lesen, in der Ausstellung zu entdecken. Auch ein Kästchen "nur für Erwachsene". Da kommt man nur ran, wenn man auf einen Stuhl steigt.

Dirk Langer ist am Donnerstag, 22. August, um 19.30 Uhr, und am Sonntag, 27. Oktober, um 17 Uhr im Museum zu Gast. "Ich mache zwei theatralische Führungen, kommentiere die Bilder und singe Lieder", sagt Nagelritz mit einer Flasche Malteser und Ahoi-Brause-Tütchen in der Hand.

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