Die Christuskirche und die St.-Paulus-Kirche in Syke, die Bartholomäus-Kirche in Barrien und die Michaeliskirche in Heiligenfelde feiern am Freitag, 12. September, die "Lange Nacht der Kirchen". Unter dem Motto "Farben der Nacht" öffnen die Kirchen von 19 Uhr an ihre Türen.
"Es ist eine der wenigen ökumenischen Veranstaltungen, da auch die katholische St.-Paulus-Kirche beteiligt ist", sagt Pastorin Katja Hermsmeyer. Mit der langen Nacht mache man den Besuchern ein niedrigschwelliges Angebot, das Platz schaffe für Gespräche und Begegnungen. Die Besucher müssten auch keine Kirchenmitglieder sein.
Seit 2008 beteiligen sich die Kirchen der Gesamtkirchengemeinde Syke-Barrien-Heiligenfelde und die St.-Paulus-Gemeinde an der "Langen Nacht der Kirchen". Und die Aktion sei von Anfang an gut angenommen worden, freuen sich die Pastorinnen. Zu verdanken ist das vermutlich ihrer Programmgestaltung, die auch in diesem Jahr wieder interessante Veranstaltungen beinhaltet. Zwischen den Angeboten gibt es in allen Kirchen eine halbe Stunde Pause, sodass für die Besucher auch die Möglichkeit besteht, zwischen den Kirchen zu pendeln.
Bartholomäuskirche in Barrien
Nach der obligatorischen Begrüßung beginnen die Veranstaltungen. In der Bartholomäuskirche in Barrien zeigt Til Sonntag von 19.15 Uhr an seine Zaubershow unter dem Titel "Tilusion". "Der junge Mann hat eine Zaubershow gesehen und sich gedacht, das kann ich auch", sagt Pastorin Susanne Heinemeyer.
Weiter geht es dann ab 20.15 Uhr mit den Bovelmusiküssen. "Sie waren schon häufiger bei uns und das Publikum war immer sehr angetan davon", so die Pastorin. Da könne es schon mal laut werden, aber auch traurige Liebeslieder füllten ihr Programm. Den Abschluss gestaltet dann das Syker Blockflötenorchester mit einer "Reise durch Zeit und Raum".
Christuskirche in Syke
Go-Spell-on heißt der Gospelchor der Christuskirche und stimmt von 19 Uhr an unter Leitung von Ralf Wosch mit Liedern, wie "I will follow him" auf den Abend ein. Für die Solisten aus den eigenen Reihen ist es eine gute Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Und auch beim nächsten Programmpunkt spielt der Kreiskantor eine wichtige Rolle. Er steuert an der Orgel den Ton zu einem Dokumentarfarbfilm bei, der die Rekonstruktion des bekanntesten Fachwerkhauses in Hildesheim zeigt.
"Das alte Amtshaus der Fleischer ist zerstört und abgerissen worden und später dank Spenden wieder aufgebaut worden", erläutert Lektorin Birgit Fellermann. Zum Abschluss lädt sie auf einen Rundgang über den Waldfriedhof, Herrlichkeit 38, ein. "Als ich die Tour das erste Mal vorgeschlagen habe, waren viele skeptisch, aber jetzt hat sie schon Tradition", sagt sie. Bei Kerzenschein geht es mit Musik und Lyrik um 21.30 Uhr los.
Michaeliskirche in Heiligenfelde
Es sei nicht immer so einfach, neue Ideen zu entwickeln, sagt Pastorin Katja Hermsmeyer. Für diese "Lange Nacht der Kirchen" hatte sie jedoch die Idee, den Besuchern ihre kirchliche Heimat nahe zu bringen. So beginnt der Abend mit einem Kirchenrundgang ab 19.15 Uhr, bei der die Besucher viel über die Geschichte der Kirche lernen können.
Und mit Geschichte geht es auch ab 20.15 Uhr weiter. Helga Plump erinnert an ihren Großvater, den Maurer und Kunststeinsetzer Johann Dannemann. Die Familien hat in unmittelbarer Nähe zur Kirche gewohnt und so könne Plump etliche Anekdoten aus Kindheit und Jugend rund um den Kirchturm erzählen. Für einen beschwingten Ausklang des Abends sorgen die Living Voices. Der Chor des Theatervereins wird unter der Leitung von Jin Hijang in der Kirche auftreten.
St.-Paulus-Kirche in Syke
"Ich habe Jaya Brinkmann und ihre Schwester Anja Beckmann kennengelernt und war beeindruckt von ihrer Spiritualität", sagt Rita Pank. Mit Texten und Bewegung führen die Schwestern die Besucher in eine Andacht und Wachheit, die inneren Frieden schenkt. So beschreibt Pank das Zusammenwirken der beiden, die in der St.-Paulus-Kirche ab 19 Uhr den Abend eröffnen werden.
Für die nächste Veranstaltung konnte sie Pastor Florian Schwarz gewinnen. Er wird aus dem Buch "Adressat unbekannt" von K. Kressmann-Taylor lesen. Der Roman spielt im Dritten Reich und erzählt, wie sich innerhalb weniger Monate Weltanschauungen ändern können. "Gerade in den Zeiten, in denen wir heute leben, war mir ein Bekenntnis zur Demokratie und gegen rechts sehr wichtig", sagt Pank. Zum Abschluss gibt es ein Nachtgebet, dass den Zuhörern die Möglichkeit gibt, den Tag mit einem Rückblick, auch auf glückliche Momente, ausklingen zu lassen.