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Fußball "Die achtmonatige Pause hat Spuren hinterlassen"

Die lange Pause hat Spuren hinterlassen. Der Fußball-Kreisligist TSV Bramstedt möchte die Abstiegsrunde vermeiden.
11.08.2021, 12:39 Uhr
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Von Sven Hermann

Bramstedt. Mit momentan drei Einheiten pro Woche bereitet sich der Fußball-Kreisligist TSV Bramstedt intensiv auf die neue Spielzeit vor. Richtig zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung ist deren Coach Eckhardt Kotrade bislang nicht. "An die zehn Akteure sind derzeit angeschlagen. Nach acht Wochen Training macht sich die Muskulatur bemerkbar. Die achtmonatige Corona-Pause hat Spuren hinterlassen", weiß Kotrade. Die Abstiegsrunde zu vermeiden, wäre für ihn das größte Geschenk.

Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, bewies unlängst das Abschneiden beim eigenen Turnier um den Sündermann-Cup. Im Halbfinale schied man gegen den Ligarivalen TVE Nordwohlde nach einem 2:3 aus. Im Spiel um Platz drei war dann der Klassenkontrahent TSV Weyhe-Lahausen beim 0:2 eine Nummer zu groß. "Wir haben uns als guter Gastgeber erwiesen und sind Letzter geworden", flachst Kotrade. Personelle Engpässe zwangen ihn dabei zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, denn Spartenleiter und Offensivkraft Daniel Zimmermann hütete aus Mangel an Alternativen das Tor. "Da haben wir eine Alternative entdeckt, falls es während der Saison mal ganz hart kommt", lacht Kotrade. Besonders schwer wiegt für ihn der Ausfall von Norman Nappora, der nach einem Handbruch für einige Wochen ausfällt. "Er ist bei uns im zentralen Mittelfeld gesetzt und auch schon wegen seiner Erfahrung sehr wertvoll", schätzt Kotrade den Mittelfeldmann, der bei der SG Aumund-Vegesack auch schon höherklassige Erfahrungen in der Bremen-Liga gesammelt hat.

Neben Naporra ist auch Alexander Matissek ein wichtiger Stützpfeiler in den Planungen Kotrades. Der ehemalige Offensivspieler wurde vom Trainer zum Innenverteidiger umfunktioniert. "Er macht das in seiner neuen Rolle sehr gut, ist dort durch seine Schnelligkeit und Ballsicherheit wesentlich effektiver für uns. Manchmal ist er noch zu ballverliebt. Alexander muss lernen, schneller abzuspielen", sagt Kotrade, der auch drei Neuzugänge begrüßen konnte. Lauritz Mühlenhardt kam vom Bezirksligisten TuS Sulingen II und ist für den Offensivbereich vorgesehen. Erhan Ölge (zuvor TuS Syke) kann offensiv wie defensiv eingesetzt werden. "Er ist ein Allrounder, den man überall spielen lassen kann", weiß Kotrade. Dritter im Bunde ist Tobias Heinsen, der aus der eigenen Reserve kam. "Tobias war lange verletzt, hat zwei Jahre lang kein Fußball gespielt. Er macht wenig Fehler auf der Innenverteidiger-Position, hat ein sauberes Passspiel und kann ein Spiel lesen. Er muss noch ein wenig an seiner Körperlichkeit und Fitness arbeiten", zählt Kotrade, der keine Abgänge beklagen musste, auf.

Die Körperlichkeit ist ein Punkt, der Kotrade in den Testspielen noch fehlte. Auch hätte es seiner Ansicht nach vom spielerischen besser laufen können. Gegen den TSV Bassum II (4:1), den SV Duddenhausen (4:3), sowie den TSV Neubruchhausen (2:1) sprangen zwar Siege heraus, doch beim Sündermann-Cup kassierte die Elf wie eingangs erwähnt zwei Niederlagen. Ein weiterer Test gegen den Bezirksligisten TSV Okel musste aufgrund der personellen Probleme abgesagt werden. Drei unterschiedliche Systeme probierte Kotrade während der Vorbereitung aus, hat nach eigenem Bekunden dabei eines bereits ins Auge gefasst.

Um auf den Punkt genau zum Saisonstart beim SV Mörsen-Scharrendorf fit zu sein, legte Kotrade beim Trainingsprogramm viel Wert auf die Bereiche Muskulatur, Bauch und Rücken. "Mein Co-Trainer Jens Meyer hat für jeden Spieler ein vierseitiges Trainingsprogramm ausgedruckt, sodass sie auch zuhause was machen können. Ich hatte nach der langen Corona-Pause eher das Gefühl, dass wenige etwas gemacht hatten. Natürlich haben wir während der Vorbereitung auch auf dem Platz einiges gemacht und dabei auch die fußballspezifischen Sachen nicht vergessen", schildert Kotrade, der beim Auftaktmatch in Mörsen gleich auf einen seiner Meisterschaftsfavoriten trifft. "Mörsen ist für mich ein Team, das immer aufsteigen will. Zu den Titelanwärtern zähle ich auch noch den TuS Sudweyhe II und den TV Neuenkirchen. Neuenkirchen hat sich gut verstärkt und schon im letzten Jahr einen guten Eindruck hinterlassen. Die habe ich auf dem Zettel. Eigentlich ist es völlig egal, gegen wen wir zum Auftakt anfangen, denn die Klasse ist generell sehr stark", weiß der TSV-Übungsleiter. Schön wäre es für ihn, wenn er mit seinen Bramstedtern die Abstiegsrunde vermeiden könnte. "Unser Hauptziel ist es, erst einmal Punkte zu holen und den Klassenerhalt zu sichern. Alles andere wäre ein Geschenk", sagt Kotrade.

Ein Gefühl der Verunsicherung aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen und eine dadurch möglicherweise drohende, erneute Zwangspause, bleibt auch bei ihm vorhanden. "Man fragt sich, wie lange das gut gehen wird. Dieses Gefühl der großen Verunsicherung kriegst du einfach nicht weg", verrät der Trainer.   

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