Bramstedt. „Sight First“ titelt ein Programm der Vereinigung Lions International gegen Blindheit in Nepal. In diesem Zusammenhang setzt sich der Distrikt Niedersachsen/Bremen für die Hilfe der am Grauen Star Erkrankten ein. Unter Federführung von Immediate Past-Gouvernour Helmuth Zander ist jetzt eine Aktion gegen die Erkrankung ins Leben gerufen worden, die mit völliger Blindheit endet.
Der Lions-Club Wesermünde hatte jetzt mit dem Distriktvorsitzenden Bharat Prasad Dhungel einen Gast der Lions aus Kathmandu. Der Nepalese kam auf Einladung des Distriktes nach Norddeutschland und wollte Informationen aus erster Hand für die Planungen beisteuern. Darüber hinaus zeigten die Gastgeber dem weitgereisten Besucher Ergebnisse ihrer Aktivitäten im Cuxland sowie Sehenswürdigkeiten ihrer Heimat. An dem Auftakttreffen nahmen neben Helmuth Zander auch Hans-Friedrich Monsees, Thomas Homann und Karl Ludwig Hoenecke teil.
In Nepal, dem südasiatischen Staat mit seinen 30 Millionen Einwohnern, gibt es geschätzte 300 000 am Grauen Star Erkrankte. Viele von ihnen werden schon mit der Krankheit geboren. Aus Sicht von Helmuth Zander sind jährlich 250 000 Operationen notwendig, von denen bisher 140 000 pro Jahr in der Hauptstadt Kathmandu durchgeführt werden. „Da sich etwa 30 000 Erkrankte keine Operation leisten können, sah sich der Lions-Club gefordert, hier Unterstützung zu leisten“, erklärte der Past-Governor Zander. „Wir möchten mit mobilen Operationsstationen gegen die Ausbreitung der Krankheit kämpfen“, erklärte Zander einen wesentlichen Aspekt des zweiteiligen Projektes der norddeutschen Lions in Nepal.
Zander stellte die Diskussionen zur Ausgestaltung dieser Stationen vor. So werden für den Betrieb einer Station zwei Augenärzte und sechs Helfer benötigt. Die Kosten bezifferte Zander auf etwa 35 000 Euro. Davon entfallen 10 000 Euro auf das Operationsbesteck, ein Mikroskop zur Untersuchung schlägt mit 15 000 Euro zu Buche, der Rest fließt in die Anschaffung von allgemeinem Behandlungsmaterial und dem nötigen Transportraum. Der Einsatz der mobilen Station wird Schätzungen zu Folge etwa 15 000 Euro während des 14-tägigen Behandlungseinsatzes kosten.
In einem zweiten Projektteil möchten die Lions Nepalesen helfen, deren Augen noch nicht stark vom Grauen Star betroffen. „Hier ist eine Korrektur mit Brillen möglich“, weiß Helmuth Zander und möchte den Betroffenen mit „Ein- Euro-Brillen“ helfen, ihre Umwelt besser sehen zu können. Die Brillengestelle kommen aus dem Baukasten und werden von flinken Händen in Sekunden zur Aufnahme der individuellen Gläser vorbereitet. Mit dieser Aktion möchten die Initiatoren auch etwas gegen die grassierende Frauenarbeitslosigkeit in Nepal tun und Arbeitsplätz insbesondere für die weiblichen Nepalesen schaffen. Welches der beiden Projekte als erstes an den Start geht, wird in enger Abstimmung aller beteiligten Club-Präsidenten und dem amtierenden Governor beschlossen.
Neben dem ehemaligen Governor Helmuth Zander engagieren sich der Apotheker Karl Ludwig Hoenecke und Hans-Friedrich Monsees als Organisator der Lions Wesermünde für die Nepalhilfe. Besonders dankbar zeigte sich der Gast aus Nepal über das Engagement von Thomas Homann. Der Osterholzer Augenarzt hat Erfahrung im Kampf gegen Sehbehinderung in Entwicklungsländern und steuerte viele Tipps und fachliche Ratschläge bei.