Landkreis Cuxhaven. Im Landkreis Cuxhaven regt sich weiterhin Protest gegen den Umstand, dass das Impfzentrum in den Cuxhavener Hapag-Hallen für Menschen aus dem Südkreis schwer erreichbar sei. Es sei unverständlich und unzumutbar, dass Land und Landkreis in einem der flächenmäßig größten Landkreise kein wohnortnahes zweites Zentrum einrichten ließen, sagen Betroffene. Die Kreisverwaltung hatte zunächst erklärt, sie werde im Südkreis eventuell auf die vier mobilen Teams zurückgreifen, die zurzeit noch Bewohner und Beschäftigte der Alten- und Pflegeheime mit Erst- und Zweitimpfungen versorgen. Auch könnte es unter Umständen möglich sein, bei der Terminvereinbarung per Telefon und Internet ab 28. Januar einen Wunsch-Standort zu nennen.
Der Fraktions- und Parteichef der Schiffdorfer CDU, Denis Ugurcu, findet das zu wenig und zu vage. Er sagte, Hagen, Beverstedt, Loxstedt und Schiffdorf seien angesichts einer Entfernung von bis zu 70 Kilometern "von der Versorgung quasi abgeschnitten". Ugurcu warf namentlich Landrat Kai-Uwe Bielefeld und dem Landtagsabgeordneten Oliver Lottke (beide SPD) Versagen vor. Nötig sei eine schnelle Lösung für den Südkreis, so der Christdemokrat. Auch eine Kooperation mit Bremerhaven könnte helfen. "Es geht hier um Menschen!“
Am Mittwoch teilte der Landkreis Cuxhaven mit, kreisweit seien inzwischen 76 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu beklagen. Allein zehn waren seit Montag hinzugekommen: vor allem im Norden des Kreisgebiets verstarben fünf Frauen und fünf Männer mit einer Covid-19-Erkrankung; sie wurden zwischen 86 und 68 Jahre alt. Nach Angaben aus dem Kreishaus soll Anfang Februar im Cuxhavener Impfzentrum der Betrieb beginnen – in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des Impfstoffs, auf die man aber keinen Einfluss habe. In 23 Alten- und Pflegeheimen des Cuxlands seien, Stand Dienstag, bisher 2268 Menschen geimpft worden. Bezogen auf die Einwohnerzahl entspricht das einer Quote von 1,14 Prozent.