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Stromtrasse Korridor B Amprion stellt Pläne vor

Der Netzbetreiber will eine Höchststromverbindung in das Ruhrgebiet realisieren. Anfang 2023 soll der Strom fließen. Jetzt stellte das Unternehmen seine Pläne vor.
22.09.2022, 09:00 Uhr
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Von Andreas Palme

Hagen. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion informierte die Hagener Bevölkerung über seine geplanten Aktivitäten zum Bau einer Stromleitung zwischen Heide in Holstein und Polsum im Ruhrgebiet. Neben Amprion plant auch der Netzbetreiber Tennet den Bau einer Stromleitung im „Korridor B“. Während Tennet eine Höchstspannungs-Drehstromleitung oberirdisch an Masten bauen will, plant die Firma Amprion die Verlegung einer Höchstspannungs-Gleichstromleitung unterirdisch auf dem gleichen „Korridor B“. „Wir bringen den Windstrom aus dem Norden zu den Menschen in Nordrhein-Westfalen“, erklärte Amprion-Regionalsprecher Florian Zettel im Informationspunkt am Marktpad in Hagen und hebt den Korridor als zentralen Baustein der Energiewende in Deutschland hervor.

Mit der öffentlichen Vorstellung der Pläne möchte Amprion die Bürger frühzeitig einbinden und mögliche Missverständnisse ausräumen. Der „Korridor B“, in dem beide Netzbetreiber ihre Leitungen errichten wollen, ist etwa einen Kilometer breit und definiert die ungefähre Lage der Stromleitungen. Ab Oktober will Amprion seine Pläne für die Erdverkabelung der Bundesnetzagentur vorstellen und dann in die Feinplanung einsteigen. Anfang der 2030er-Jahre soll dann Strom von der windreichen Nordseeküste ins Ruhrgebiet durch das Netz transportiert werden.

Zwei Varianten

Im Bereich Hagen und Beverstedt verläuft der favorisierte „Korridor B V48-18“ von Polsum in Schleswig-Holstein kommend nördlich von Frelsdorf und Lunestedt und erreicht den nördlichen Bereich Wittstedt am Windpark. Von dort geht die Trasse nördlich Driftsethe in Richtung Weser, quert die Autobahn an der K 51 und biegt östlich Sandstedt in Richtung Süden durch die Osterstader Marsch ab. In der Gemeinde Schwanewede soll dann die Weser Richtung Westen unterquert werden. Der geplante Korridor orientiert sich zu großen Teilen an der bestehenden Freileitung.

Die jeweils 1000 Meter breiten Trassenkorridore V48-18 und dessen Alternative V48-17 wurden im Herbst vergangenen Jahres vorgestellt. Die Alternative verläuft von Alfstedt kommend nördlich Kirchwistedt, mündet an den Südrand Beverstedt, um dann nördlich Axstedt südlich von Hagen in Dorfhagen die L135 zu queren. Im Süden Uthledes erreicht die Alternativtrasse dann den Vorrangkorridor.

Grundlage für finale Planung

Beide Varianten bilden die Grundlage für die Finalplanung einer der beiden etwa 40 Meter breiten Erdkabeltrassen, bei der zwei, etwa 15 Zentimeter dicke Kabel, die zumeist in offener Bauweise verlegt  und in etwa 1,80 Meter Tiefe den Strom leiten werden. Zusätzlich werden drei Leerrohre für einen späteren Ausbau mit verlegt. „Wir werden die Bodenarten getrennt ausbaggern und später in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen“, verspricht Florian Zettel, „sodass später von dem Eingriff nichts mehr zu sehen sein wird und die Landwirtschaft dort weiter betrieben werden kann“.

In dem jetzt folgenden Genehmigungsverfahren wird die Bundesnetzagentur Amprions Vorschlag prüfen und in der Öffentlichkeit zur Diskussion stellen.  Das Gleichstromprojekt „Korridor B“ umfasst die beiden seit 2021 im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) verankerten Leitungsbauvorhaben Heide/West – Polsum (Nr. 48) und Wilhelmshaven – Hamm (Nr. 49). Die Vorhaben werden in Höchstspannungsgleichstrom-Technologie (HGÜ) mit einer Nenngleichspannung von 525 Kilovolt umgesetzt. Amprion plant „Korridor B“ vorrangig als Erdkabel. Die Übertragungskapazität beträgt insgesamt vier Gigawatt elektrische Leistung. Die Entfernung zwischen den Netzverknüpfungspunkten Heide/West und Polsum beträgt rund 440 Kilometer. Das Netz möglicher Trassenkorridore verläuft durch Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen. Interessierte Einwohner können sich über die Planungen auch unter www.korridor-b.net informieren.

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