Hagen. Der FC Hagen/Uthlede hat sich nach zwei enttäuschenden Niederlagen in der Fußball-Landesliga Lüneburg auf dramatische Art und Weise in der Erfolgsspur zurückgemeldet: Beim TSV Gellersen siegten die Hagener trotz eines frühen 0:2-Rückstandes noch mit 3:2 – den Siegtreffer besorgte Marcel Meyer dabei erst tief in der Nachspielzeit. „Das war eine unglaubliche Willensleistung der Jungs und letztlich auch ein verdienter Sieg“, lobte FCH-Coach Tjark Seidenberg das Comeback seiner Mannschaft. Dabei erwischte diese einen katastrophalen Start in die Partie.
Nach zehn Minuten wurde Gellersens Robin Meyer im Strafraum sträflich alleingelassen und traf aus dem Rückraum. Auch drei Minuten später passte das Defensivverhalten der Gäste überhaupt nicht. Die Folge war ein von Torhüter Yannick Koch verursachter Foulelfmeter, den wiederrum Meyer verwertete. Bei den Hagenern wurden böse Erinnerungen an die vergangenen Spiele wach, aber dieses Mal gab der FCH die passende Antwort. „Wir haben auf dem extrem engen Platz viel mit langen Bällen agiert, sind auf den zweiten Ball gegangen und haben so für Gefahr gesorgt“, erklärte Seidenberg. Jan Hasselmann sorgte nach einem Zuspiel von Finn-Niklas Klaus so für den wichtigen schnellen Anschlusstreffer (19.). Etwas mehr als zehn Minuten später wurde dann ein Diagonalball von Benjamin Duell verlängert, Kilian-Lasse Tienken erzielte per Kopf den Ausgleich (31.).
So ging es mit einem Remis in die Kabinen, im zweiten Durchgang übernahm die Seidenberg-Elf dann zunehmend das Kommando. Allerdings verpassten Axel France und Marcel Meyer jeweils aussichtsreiche Gelegenheiten. 17 Minuten vor dem Ende wurde dann Klaus bei einer aussichtsreichen Kontersituation brutal von seinem Gegenspieler Tobias Hövermann abgeräumt, die Rote Karte war völlig berechtigt. In der Folge zogen sich die Hausherren noch weiter zurück, ein langer Ball nach dem anderen segelte in den TSV-Strafraum. Aber auch wenn es dabei immer wieder lichterloh brannte, verteidigte Gellersen das Unentschieden doch mit Glück und Geschick. Als dann bereits alles auf eine Punkteteilung hindeutete, schlug doch noch die Stunde von Marcel Meyer. Jan Hasselmann brachte die Kugel in den Strafraum, Tienken blockte clever den Weg frei und Meyer behielt freistehend die Nerven (90.+4). Der Hagener Jubel kannte keine Grenzen mehr, und nicht nur Tjark Seidenberg konnte auf die Reaktion seiner Mannschaft mächtig stolz sein.
