Hagen. „Die Gemeinde Hagen sucht händeringend nach Wohnraum für Geflüchtete“- mit diesem Appell wandte sich Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) an die Teilnehmer der jüngsten Gemeinderatssitzung in Driftsethe. Der Verwaltungschef erwartet demnächst 100 weitere Flüchtlinge aus der Ukraine in Hagen, die gemäß der Landeszuweisung untergebracht werden müssen.
„Das ist derzeit nicht zu schaffen“, betonte Wittenberg und erklärte, dass „alle bisher von der Gemeinde angemieteten Wohnräume vollständig belegt sind“. Daher wiederholte der Bürgermeister den Appell, der Verwaltung jeden zur Verfügung stehenden Wohnraum zur Belegung anzubieten. Darüber hinaus setzt der Verwaltungschef auf eine zentrale Unterbringung von Geflüchteten durch den Landkreis, „ da eine dezentrale Aufnahme in den Gemeinden nicht mehr funktioniert“.
Neue Kindertagesstätte
Eine gute Nachricht hatte Wittenberg bezüglich der Kinderbetreuung in Hagen: „Die neue Kita Dachsweg hat ihren Betrieb aufgenommen." 50 Kindergarten- und 15 Krippenkinder haben dort einen Platz gefunden. „Demnächst wird es auch noch eine offizielle Einweihung geben“, versprach Wittenberg.
Im weiteren Verlauf der Sitzung sprach sich der Rat geschlossen für die Annahme des Feuerwehrbedarfsplans aus. Dazu soll ein siebenköpfiger „Arbeitskreis Feuerwehr“ die im Bedarfsplan benannten Themen priorisieren und auf deren Umsetzung achten. „Dieser Prozess zum Erreichen der Schutzziele wird sich noch über Jahre hinziehen“, vermutete der Vorsitzende des Feuerschutzausschusses Christoph Werde (CDU).
Ende einer Grauzone
Außerdem sprach sich der Rat für die Absicherung und Begleitung von Traditionsveranstaltungen aus. Eigentlich eine Aufgabe der Polizei, die aber bisher von den örtlichen Feuerwehren „nebenbei“ erledigt wurde. Diese rechtlich „Grauzone“ soll mit dem Ratsbeschluss aufgelöst werden. Die Entscheidung, die Aufgabe zu übernehmen, liegt jedoch bei den Ortsbrandmeistern.
Schließlich traf der Gemeinderat auch zwei Personalentscheidungen: So übernimmt Andreas Schlößer für die kommenden fünf Jahre die Aufgabe des stellvertretenden Schiedsmanns der Gemeinde. Er tritt damit die Nachfolge von Evelyn Fromme an, die dieses Amt nach einer Wahlperiode nicht mehr fortsetzen möchte. Die zweite Entscheidung betraf Volker Hegemann. Der Rat hat ihn zum stellvertretenden Ortsbrandmeister der Feuerwehr Süderosterstade ernannt. Nach Absolvierung der erforderlichen Lehrgänge verliert Hegemann den Status „kommissarisch“, den er nach seiner Wahl während der Gründungsversammlung vor einem Jahr innehatte.