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Redaktionszweikampf Zu Hagens Abstieg: Das Ergebnis vieler Fehler

Der Abstieg ist besiegelt. In der Serie "Radaktionszweikampf" schreibt Redakteur Dennis Schott, dass der Abstieg verhindert werden können. Es ist das Ergebnis vieler Fehler.
04.05.2022, 14:11 Uhr
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Zu Hagens Abstieg: Das Ergebnis vieler Fehler
Von Dennis Schott

Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren – diese fußballerische Binsenweisheit hat der FC Hagen/Uthlede in jedem Fall beherzigt. Allerdings muss man auch sagen: Wer nur kämpft, kann keine Spiele gewinnen. Das müssen sich die Hagener nach dem nun feststehenden Abstieg eingestehen. Ihnen wurde auf brutale Art und Weise vor Augen geführt, dass diese Tugenden – zumindest auf Dauer – einfach nicht ausreichen, um in der Oberliga Niedersachsen zu bestehen.

Dabei hätte der Abstieg natürlich verhindert werden können. Ein Abstieg ist immer das Resultat von Fehlern. Die hat der FC Hagen/Uthlede zweifelsohne gemacht, indem er in den vergangenen zwei Jahren die falschen Prioritäten gesetzt und es vor allem versäumt hat, sich in spielerischer Hinsicht weiterzuentwickeln. Dabei hätten die Verantwortlichen spätestens bei der Kaderplanung zu dieser Saison erkennen müssen, dass eine andere Transferpolitik notwendig ist. Die zweite wegen der Corona-Pandemie abgebrochene Saison hätte ihnen Warnung genug sein müssen. Zur Erinnerung: Lediglich fünf Punkte hatten die Hagener nach acht Spielen eingefahren. Ihnen hätte schon seinerzeit klar sein müssen, dass die gezeigten Leistungen nicht für den Klassenerhalt reichen würden. Ihr Glück war einzig, dass die Saison ohne Absteiger gewertet wurde.

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Zu dieser Zeit war Benjamin Duray bereits der neue Trainer. Er übernahm die Nachfolge von Carsten Werde, der nach einem äußerst betrüblichen 0:7 gegen den TuS BW Lohne von seinem Posten zurückgetreten war. In Corona-Zeiten war es ohne jeden Zweifel ein schwieriger Einstand für den erfahrenen Coach, der das Team bis zum Abbruch in lediglich vier Spielen betreuen konnte. Das ist wahrlich nicht viel Zeit, um ein neues Team kennenzulernen. Allerdings hatte er in der Vorbereitung zu dieser Saison ausreichend Gelegenheit, dies zu tun. Es kamen aber Spieler, die das Team wenig bis gar nicht weitergebracht haben. Der Plan, mit höherklassig erfahrenen Zugängen, die bei ihren Vereinen nicht mehr zum Zuge gekommen waren, neue Qualität zu generieren, schlug ebenso fehl wie die Verpflichtung von Spielern, die zuvor in Landes- und Bezirksliga oder sogar Kreisliga eine bessere Rolle gespielt hatten.

Schon die Qualifikationsrunde legte dies schonungslos offen. Man muss den Hagenern zugestehen, dass sie in der Winterpause versucht haben, dagegen zu steuern. Auch deshalb, weil die Verletztenliste bedrohliche Ausmaße angenommen hatte. Aber auch hier: Mit Ausnahme von Ex-Profi Clemens Schoppenhauer, ein echter Glücks(zu)fall für die Grün-Schwarzen, halfen die Zugänge der Mannschaft nicht weiter. Konnten sie auch nicht, denn sie verkörperten nicht den Spielertyp, den der FC Hagen/Uthlede dringend benötigte – beziehungsweise weiterhin dringend benötigt. Die Hagener hätten einen Spieler gebraucht, der das spielerische Moment anhebt. Sie haben in Kai Diesing lediglich einen Spieler in ihren Reihen, der diese Qualität besitzt, allerdings verletzungsbedingt oft gefehlt hat. Dabei war die Achse Yannick Becker im Tor, Marlo Burdorf im defensiven Mittelfeld und eben Kai Diesing als Antreiber mit ein Garant für den Aufschwung der letzten Jahre. Hinzu kommen die Ausfälle von Axel France und Rückkehrer Mirko Franke, die nie adäquat ersetzt werden konnten.

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Der Verein muss sich zudem fragen, ob er wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat, um den Klassenerhalt zu erreichen. Nicht zuletzt hätte auch die Arbeit des Trainers auf den Prüfstand gestellt werden können. War er der richtige Mann? Hätte man sich vorzeitig trennen müssen, um der Mannschaft den viel zitierten Impuls zu verleihen? Der FC Hagen/Uthlede wäre nicht der erste Oberligist, der diese Maßnahme in Erwägung gezogen hätte.

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