Albstedt. „Die Brücke über den Dorfgraben ist seit dem Ende der Sommerferien beschädigt, und bis heute ist nichts passiert“, klagte Stefan Sawatzki bei der jüngsten Einwohnerversammlung in der Schützenhalle Albstedt-Büggeln. Der Albstedter hat kein Verständnis für die schleppende Schadensbearbeitung, zumal er selbst mehrfach mit dem zuständigen Baufachmann Jörn Deharde im Hagener Rathaus telefoniert habe. Der Durchlass des Dorfgrabens an der Straße „Unter den Linden“ beschäftigt die Einwohner schon seit Jahren. Im Frühjahr ist die Brücke von einer örtlichen Tiefbaufirma durch große Rohre ersetzt worden. „Die südliche Straßenseite ist perfekt“ betonte Sawatzki, bemängelte jedoch die Bauausführung auf der Nordseite.
Dort solle ein Gully das Oberflächenwasser aufnehmen und in den Dorfgraben leiten. Schon ein heftiger Regenguss im Juni habe aber die mangelhafte Wasseraufnahme des Gullys belegt, das Regenwasser sie über den geschotterten Straßenrand unkontrolliert in den Graben geflossen und habe für eine deutliche Unterspülung gesorgt. „Dann hat die Firma den Rand nachgebessert“, berichtete Sawatzki und fügte erbost hinzu: „Die Reparatur nur drei Tage bis zum nächsten Schauer gehalten." Die Gemeinde stellte daraufhin erneut Absperrungen ohne Beleuchtung auf, um vor allem den Schulweg vieler Kinder zu sichern.
Mit Bauausführung unzufrieden
Die Albstedter sind mit dieser Art der Bauausführung unzufrieden und wünschen sich eine zeitnahe, dauerhafte Reparatur. Darüber hinaus ärgert die Anlieger aktuell ein Grünschnittcontainer, der einen Gutteil der Fahrbahn einnimmt. Dadurch sind die Schulbusse gezwungen, den Grünstreifen vor den Häusern zu befahren und das hinterlässt tiefe Spuren. Gespräche der Anlieger mit der Gartenbaufirma, die das Grundstück am Dorfgraben säuberte, verliefen bisher erfolglos.
Knapp 40 Albstedter beteiligten sich an der Einwohnerversammlung, zu der Ortvorsteher Philipp Lange (CDU) und Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) geladen hatten. Die Bürger zeigten sich einmal mehr gut vorbereitet. Der Heimatvereinsvorsitzende Benjamin Schorling hatte die offenen Punkte in einer Power Point-Präsentation zusammengefasst, die der Ortsvorsteher vorstellte. Im Zuge der Versammlung klagten die Anwesenden auch über losen Schotter im Kreuzungsbereich Dorfstraße/Unter den Linden, und sehr detailliert konfrontierte die Präsentation den Bürgermeister mit der Situation am Friedhof. Mit genauen Daten belegte Schorling die Bemühungen des Heimatvereins, den Zustand des Friedhofs zu verbessern. Seit 2007 vertröstet die Gemeindeverwaltung die Albstedter bezüglich geplanter Verbesserungen. „Die Arbeiten am Friedhof harren seit vier Jahren der Umsetzung“, konstatierte Schorling erbost und erntete viel Beifall aus dem Saal. Er forderte ein Ende der Vertröstung und betonte die Hilfsbereitschaft der Albstedter bei der Umsetzung der zahlreichen Projekte.
Die Liste der Klagen in Albstedt ist jedoch wesentlich länger. So bemängelten die Gäste den Zustand der Buswartehäuschen und mangelhafte Totholzentnahme an der Haltestelle in der Ortsmitte. „Hier stehen jeden Morgen zahlreiche Kinder, denn Albstedt ist ein Treffpunkt mehrerer Schulbusse“, mahnten die Einwohner, die sich um die Gesundheit der Kinder sorgen. Für Kopfschütteln sorgte eine Aussage, wonach die neue Anschlagtafel am Gerätehaus nicht an die Wand geschraubt werden, sondern eigene Füße bekommen soll. Bürgermeister Wittenberg wird den schlechten Zustand der Spielgeräte am ehemaligen Kindergarten dem Bauhof melden. „Wenn hier nicht bald Farbe ins Spiel kommt, ist alles kaputt“, sind sich die Einwohner sicher. Unisono sprach man sich für die Aufstellung eines Altkleidercontainers neben den vorhandenen Glascontainern aus. Schließlich sorgte der Baum- und Strauchschnitt an Gemeindestraßen und der Kreuzung L 135/ Dorfhagener Allee für Diskussion, ebenso die Verlängerung der Tempo 70-Zone auf der L 135. Auf vielfachen Wunsch nach Vorverlegung versucht der Ortsvorsteher, die nächste Einwohnerversammlung im Oktober 2020 einzuberufen.