Wulsbüttel. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) aus Bremen hat die autonome Langstreckenmission des EU-Weltraumprojektes mit dem DFKI-Rover in Wulsbüttel (wir berichteten) abgeschlossen. Wegen der pandemiebedingten Reisebeschränkungen hatten die ursprünglich auf dem spanischen Festland und der Kanareninsel Fuerteventura geplanten Feldtests in den Norden Deutschlands verlegt werden müssen.
So kam es, dass sich die 150 Kilogramm schwere Testplattform Sherpa TT des DFKI im Herbst 2020 die ehemalige Bremer Galopprennbahn erkundete und sich im März und April 2021 ihren Weg durch die Sandgrube nahe Wulsbüttel bahnte. Bei den finalen Tests wurde die Robotertechnologie fünf Wochen lang unter typisch norddeutschen Wetterbedingungen verschiedenen Härtetests unterzogen, wobei die DFKI-Wissenschaftler vor Ort und die 13 europäischen Partner via Remoteverbindung zugeschaltet waren. Auf diese Weise konnten sie unter anderem die autonome Navigation des Gefährts, das Sammeln und Ablegen von Proben mit dem Roboterarm, die automatische zielorientierte Missionsplanung sowie die Möglichkeit der wissenschaftlichen Ad-hoc-Zielerfassung erfolgreich testen und gleichzeitig Erfahrungen auf dem Gebiet der Teleoperation für zukünftige Weltraummissionen sammeln.
„Nach erfolgreichem Testabschluss geht der Einsatz für das DFKI und seinen Rover im Sinne der europäischen Raumfahrt weiter“, bilanziert Andrea Fink, Pressesprecherin des Projektes. In der dritten und letzten Förderphase des Strategic Research Clusters (SRC) leitet das Robotics Innovation Center das im März 2021 gestartete Projekt CoRoB-X, in dem es gemeinsam mit europäischen Partnern erforscht, wie ein Team aus mehreren Robotern bei der Erkundung von Lavahöhlen auf dem Mond kooperieren kann. Potenzielle Einsatzmöglichkeitehn sind aber auch in anderen rauen und gefährlichen Umgebungen auf der Erde, etwa in Kernkraftwerken, bei Rettungseinsätzen oder in der Öl- und Gasindustrie.