Wulsbüttel. „Was alles ausgefallen ist, werde ich hier nicht aufzählen“, erklärte Wulsbüttels Ortsvorsteher Hannes Mahlstedt (SPD) zur Begrüßung bei der 10. Bürgerwerkstatt in Wulsbüttel. 23 Teilnehmer hatten sich im Restaurant „Pellka“ versammelt, um Informationen auszutauschen, gemeinsam Zukunftspläne zu schmieden und umgesetzte Ideen auf ihre Wirksamkeit zu prüfen.
Für eine angeregte Diskussion sorgten Pläne des Uthleders Christian Lüerßen, dem neuen Eigentümer der Hofstelle Schmidt in der Ortsmitte. Schon vor Monaten sind dort die meisten Gebäude abgerissen worden, und jetzt fragen sich die Wulsbütteler, was an der Stelle entstehen soll. Mahlstedt berichtete von einem Gespräch mit Luerßen, wonach Wohnbebauung geplant ist. „Wir wollen hier aber kein 'Klein-Manhattan' haben“, brachte es Zuhörer Bernhard Mehrtens unter deutlich vernehmbarer Zustimmung der Anwesenden auf den Punkt. Mit Blick auf die Bautätigkeit an der Hagener östlichen Wassergarde können sich die Werkstattteilnehmer nicht mit einer mehrgeschossigen Bauweise anfreunden. Sie fordern Einblicke und Gehör schon in der Planungsphase. „Vielleicht kann der Bauausschuss dann ja bei Beratungen zum Thema Flächennutzungsplanänderung auch in Wulsbüttel tagen“, regte Volker Schmidt an. Da Mahlstedt den Vorsitz in dem Gremium der Gemeinde hat, hoffen die Teilnehmer auf Berücksichtigung ihrer Wünsche.
Unebenen Weg moniert
Besonders erfreut zeigte sich der Ortsvorsteher über die Fertigstellung des „Obstboompad“. Mithilfe des Lions-Clubs Wesermünde, des Bürgervereins und des Vereins „Alte Schule“ sind Erklärtafeln an den im vergangenen Jahr gepflanzten Gehölzen errichtet worden. Sie geben Aufschluss über Herkunft, Früchte, Geschmack und Erntezeit. An den Kosten der Aktion beteiligte sich der Lions-Club mit 2000 Euro. „Die ersten Bäume sollten in drei Jahren Früchte tragen“, hofft Mahlstedt und beklagte den Verlust eines Baumes. Der Apfelbaum der Sorte „Geheimrat Dr. Oldenburg“ ist einem unaufmerksamen Maschinisten während der Maisernte zum Opfer gefallen. „Dieser Baum wird im Frühjahr ersetzt“, versprach der Schädiger dem Ortsvorsteher, und so sollen die Apfel-, Birnen und Zwetschenbäume in einigen Jahren reiche Erträge bringen, an der sich die Bevölkerung bedienen darf. Es gab aber auch Kritik am Zustand des Obstboompad. Marianne Karnahl monierte die unebene Wegeoberfläche, „die zu Stürzen führen kann“. „Hier werden wir noch nachbessern“, versprach der Ortsvorsteher.
Als besondere Gäste begrüßte er Clemens Blödhorn, seit acht Monaten Pastor auf der Pfarrstelle der Kirchengemeinde Uthlede/Wulsbüttel, sowie Oberstleutnant Christian Zeug, Inspektionschef der Pateneinheit aus Garlstedt. Pastor Blödhorn ist aus Berlin an die Weser gekommen und nutzte die Gelegenheit, sich den Gästen vorzustellen. Sein Augenmerk liegt auf der Arbeit mit den jugendlichen Gemeindegliedern, denen er den christlichen Glauben näher bringen will. „Daher bitte ich um Ihre Mithilfe bei der Gestaltung des Konfirmandenunterrichts“, warb der Pastor. Er hofft auf Ideen, „den Unterricht jeden Dienstag erlebnisorientiert gestalten zu können“.
Auch Oberstleutnant Zeug stellte sich kurz vor und betonte die große Bedeutung der Patenschaft für das gegenseitige Verständnis. „Wir wollen den Soldaten in der Gesellschaft verankern“, so Zeug, „und den Akteuren in Uniform ein Gesicht geben“. Mit Kurzberichten aus den örtlichen Vereinen endete die Veranstaltung und alle Teilnehmer waren froh, Gelegenheit zu haben „sich erneut persönlich austauschen“.