Wulsbüttel. Der Schützenverein Wulsbüttel behält seinen Hauptmann und beginnt das Schützenjahr ohne zweiten Vorsitzenden. Das ist das Ergebnis einer Kampfabstimmung um den Posten des Vorsitzenden. Mit Erck Baumgarth kandidierte der bisherige zweite Vorsitzende bei der Jahreshauptversammlung gegen Amtsinhaber Volker Schnibbe, der die Geschicke des Vereins seit zwölf Jahren lenkt. Gerüchte im Ort über Rückzugspläne des Vorsitzenden hatten Baumgarths Kandidatur befeuert und so kam es zu einer Stichwahl um die Position des Vereinschefs. In geheimer Wahl gaben 34 Wahlberechtigten ihre Stimme ab und bekannten sich mit deutlicher Mehrheit zum Amtsinhaber. 25 zu 9 Stimmen zählte die Wahlkommission am Ende aus.
Nach Schnibbes Dank für die Wiederwahl gelang es der Versammlung nicht, einen Ersatz für Erck Baumgarth zu finden, der für den Posten des Stellvertreters nun nicht mehr zur Verfügung stand. Vor der Wahl hatte er seine Ziele für die Zukunft des Wulsbütteler Schützenvereins in einer engagierten Rede zur Kandidatur vorgestellt. Er betonte, seine Ideen könne er nur als Vorsitzender umsetzen und sprach „von einem Luxus, in dieser Zeit zwei Kandidaten um den Vorsitz zu haben“.
Mit Blick auf den Mitgliederschwund sagte Baumgarth, er wolle in den Schießstand investieren, die hohen Schützenfest-Kosten begrenzen und die starke Jugendarbeit fördern. Regelmäßiges Schießtraining und ein ansprechender Internetauftritt sollen bei neuen Schützen Interesse wecken. Der Kandidat lobte den starken Zusammenhalt im Verein und sagte, er wolle als Vorsitzender neuen Schwung in das Vereinsleben bringen. „Ich fühle mich verpflichtet, mich der Wahl zu stellen“ schloss Baumgarth seine Rede.
Vor dem Reformer hatte der Amtsinhaber seine drei Zukunftsziele umrissen. Für Volker Schnibbe steht, wie er sagte, der Erhalt der Tradition der Vorfahren im Mittelpunkt seines Handelns. Darüber hinaus möchte der 51- jährige Amtsinhaber das sportliche Schießen ausbauen und sich engagiert für die Mitgliederwerbung einsetzen.
An Zusammenhalt appelliert
Der Ehrenvorsitzende und Leiter der Wahlkommission Bernhard Mehrtens ergriff nach der Auszählung das Wort. „Es ist viel zu tun“, mahnte Mehrtens, der seit 1960 Höhen und Tiefen des Schützenvereins erlebt hat. Er wolle beide Gruppierungen versöhnen und einen Riss im Verein vermeiden. Doch auch seine eindringliche Bitte zur Unterstützung des Vorsitzenden fand keine Resonanz im Plenum. „Dann bleibt die Position des zweiten Vorsitzenden bis zur nächsten Jahreshauptversammlung vakant“, erklärte Schnibbe und leitete zu den übrigen Vorstandswahlen über.
Einstimmig wurden Schriftführerin Janina Brenke, Kassenwartin Carina Pauls, Sportleiter Tobias Böttjer, Jugendwartin Silke Schnibbe und Schießwart Ralph Schnibbe in ihren Ämtern bestätigt. Der Verein hat aktuell 109 Mitglieder, fünf Beitritten stehen vier Austritte gegenüber. Abschließend diskutierte die Runde über den nötigen Schießstand-Umbau. Der Königsball findet nun am 16. März statt, das Frühjahrsschießen folgt am 27. April, und das Schützenfest wird traditionell am 13. und 14. Juli gefeiert. Das Herbstschießen ist für 28. September terminiert.