Lehnstedt. Bei der Feuerwehr in Lehnstedt stehen Veränderungen an: So fand die jüngste Jahreshauptversammlung der Brandschützer erstmals im Schulungsraum des neuen Gerätehauses an der K 48 in der Ortsmitte statt. Gleichzeitig wechselten die Verantwortlichen an der Spitze des Ortskommandos.
Die 42 Stimmberechtigten wählten den 34-jährigen Lars Gramatzki einstimmig zum neuen Ortsbrandmeister. Gramatzki ist Brandmeister bei der Hamburger Berufsfeuerwehr und gehört der Lehnstedter Ortswehr seit acht Jahren an. Bisher bekleidete der verheiratete Vater eines Kindes das Amt des Gerätewartes im Ortskommando.
„Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, betonte der bisherige Ortsbrandmeister Volker Thienel in seinen Abschiedsworten. Thienel bezog sich dabei auf die fordernde Zeit der Planungen für das neue Gerätehaus und die parallel laufenden Ausbildungsanforderungen seiner Wehr für die Einsätze auf der Autobahn. Daher kandidierte der Ortsbrandmeister nach sechs Amtsjahren nicht wieder und gab sein Führungsamt in jüngere Hände.
Neben Thienel zog sich auch sein Stellvertreter Steffen Baumgarth aus der Führungsverantwortung zurück. Für ihn wählten die Versammelten den 48-jährigen Detlef Stolz als Nachfolger. Der bisherige Truppführer ist verheiratet, seine beiden Kinder gehören ebenfalls schon den Brandschützern an. Stolz gehört seit 34 Jahren zur Wehr und sieht seine Aufgaben eher im sozialen Bereich der Wehr, während sich der Ortsbrandmeister mehr um die fachliche Ausrichtung des Brandschutzes kümmern will.
Erste Versammlung
Die erste Versammlung im neuen Gerätehaus zog auch zahlreiche Gäste aus Verwaltung und Feuerwehrführung an. Neben Bürgermeister Andreas Wittenberg und dem Feuerschutzausschuss-Vorsitzenden Jürgen Schlüterbusch folgten Kreisbrandmeister Kai Palait, Abschnittsleiter Thomas Ringshauser und Gemeindebrandmeister Marcus Sudmann der Einladung. Sie konnten sich ein Bild von der fast fertigen „Wache Süd“ verschaffen und zeigten sich beeindruckt. Nach dem Richtfest vor drei Monaten plant das Ortskommando die offizielle Einweihung etwa für April mit einem „Tag der offenen Tür“. Im Rückblick des Ortsbrandmeisters Volker Thienel für das Jahr 2019 ging es um vier Brandeinsätze und neun technische Hilfeleistungen, darunter fielen allein drei Pkw-Brände auf der A 27 und ein Feuer in Hagen.
Darüber hinaus freut sich die Ortswehr auf das in Kürze einsatzbereite Vorausfahrzeug, das die Einsätze unterstützen kann. Die Auslieferung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF 10) verzögert sich durch Fertigstellungsprobleme beim Hersteller Schlingmann auf das kommende Jahr.
Bei den Wahlen für weitere Positionen im Ortskommando kam es zu einer Kampfabstimmung um den Posten des zweiten Gruppenführers. Dort setzte sich der neue Gerätewart Kai Semke gegen Janos Schlüterbusch durch. Stellvertretender Gerätewart wurde Chris Schellenberg. Detlef Stolz ist jetzt auch Sicherheitsbeauftragter, die Kasse führt zukünftig Steffen Rohlfs. Jörn Klawitter bleibt Schriftführer, Benjamin Pauls setzt seine gute Arbeit als Atemschutzwart fort. Schließlich verstärkt Torben Schnibbe aus Heine den Festausschuss. Die Versammlung beförderte André Stolz zum Hauptfeuerwehrmann, Steffen Mehrtens und Marco Nührenberg zu Oberfeuerwehrmännern, Lina Stolz zur Feuerwehrfrau und Chris Schellenberg zum Feuerwehrmann.
In den Grußworten lobten die Gäste die Arbeit der Stützpunktwehr und freuten sich über die Inbetriebnahme des neuen Gerätehauses. Als problematisch erwies sich die Akustik im neuen Schulungsraum. Mangels Schallschutz herrschte vor Versammlungsbeginn ein ungewöhnlich hoher Lärmpegel. Es bestehe noch Handlungsbedarf, um die Nutzungsqualität zu verbessern, wie Teilnehmer betonten. Der Schulungsraum wird auch zur Jahreshauptversammlung der Nachbarwehr aus Heine am 14. Februar genutzt, deren Räumlichkeiten aus bautechnischen Gründen nicht zur Verfügung stehen.