Wulsbüttel. „Wenn Beifussgehen scheißegal ist“ – schon die plakative Begrüßung der Teilnehmer offenbart eine besondere Art von Hundesport auf dem Motorsportgelände Hoope-Park in Wulsbüttel. Statt dröhnender Motoren war das Hecheln von Mensch und Hund in dem weitläufigen Gelände an der L 135 zu vernehmen. Im Rahmen des „Camp Canis“, einer deutschlandweiten Sportveranstaltung für Zwei- und Vierbeiner, stellten sich Hundebesitzer aus ganz Deutschland mit ihren Hunden aller Rassen den unterschiedlichsten Herausforderungen.
„Wir sind zum zweiten Mal hier in dieser tollen Umgebung“, erklärte Veranstalterin Melanie Knies und freute sich über die gute Beteiligung. 400 Teilnehmer stellten sich drei Tage lang der Herausforderung, bei Tag und in der Nacht bis zu 15 Hindernisse und Aufgaben zu bewältigen.
Crosslauf über fünf Kilometer
Mit fantasievollen Namen traten die Hundesportler als Teams an die Startlinie. „Schlammwölfe“, „A-Team“, „Friesische Schildkröten“, „Küstennasen“ oder „Schlamm-Elfen“ – schon die Namensgebung verrät, dass es beim „Camp Canis“ nicht um Zeiten und Platzierungen geht, sondern der Spaß von Mensch und Hund im Vordergrund steht. „Jeder, der die Ziellinie überquert, ist ein Gewinner“, betonte Melanie Knies und begrüßte Teilnehmer aus der gesamten Republik zum Saisonauftakt in Wulsbüttel. Den hohen Stellenwert des Tierschutzes dabei verdeutlichten eine ärztliche Besichtigung eines jeden Hundes sowie die Nutzung einer speziellen Zugausrüstung, die aus einem Brustgeschirr und einer flexiblen Leine besteht. „So vermeiden wir, dass die Hunde bei dem Hindernislauf Schaden nehmen“, erklärte Knies den Tierschutzgedanken beim Crosslauf über die Fünf-Kilometer-Distanz.
Sonniges Frühlingswetter begleitete die Teams, die aus mindestens zwei Personen bestehen müssen, durch den Parcours. Es galt Seilstege zu überwinden, durch Matschpfützen zu robben und bei tieferem Wasser selbständige Schwimmbewegungen auszuführen. Dieser Crosslauf ist nichts für Mensch-Hund-Teams mit Angst vor Schmutz. Während einige Teilnehmer noch lächelnd schwungvoll in die trübe Brühe sprangen, sah anderen an, welche Überwindung das körperliche Eintauchen in das kalte, schlammige Wasser abverlangte. Auf einer zehn Meter langen Rutsche hatten die meisten Teams jedoch ihren Spaß.
Neben der Strecke blieb Zeit für nette Gespräche unter Hundefreunden, die oftmals mit Wohnmobil direkt auf dem Gelände campierten. Überglücklich posierten Sonja Heidbrink und Petra Wurm mit ihren Appen-Sheppards nach dem Zieleinlauf. Die beiden Bielefelderinnen haben sich dieser Art von Hundesport verschrieben und nehmen an vier bis fünf Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet teil. Heidbrinks Hund Amie ist besonders gut trainiert, er wirkt unter anderem als Fernsehhund in Spielfilmen mit.
Stand die Motorsportanlage in der Vergangenheit wegen der Lärmemissionen oft in der Kritik, so finden jetzt aus der naturnahen Anlage vermehrt Sportevents ohne Lärmbelästigung statt. Und die Gemeinde Hagen ist nicht das erste Mal Ziel von Gästen aus ganz Deutschland, die den Tourismus deutlich beleben. So waren die Fremdenzimmer in der Umgebung des Hoope-Parks ausgebucht, die Einzelhändler profitierten von den Besuchern beim Einkaufen. Für die Veranstalterin des „Camp Canis“, Melanie Knies aus Berlin, war die zweite Veranstaltung in Wulsbüttel sehr erfolgreich. Auch die zahlreichen Teilnehmer lobten die Organisation. Mehr zum Hundesport gibt es unter www.campcanis.com.