Wulsbüttel. Die Schritte federn weich auf dem Waldboden, in einiger Entfernung kreuzt ein Reh den Weg und Vögel kündigen in den Baumkronen sitzend zwitschernd den Frühling an – es ist idyllisch auf diesem Teilstück des Wulsbütteler Kirchrundwegs. Man kann sich gut vorstellen, wie die Kirchgänger aus Vosloge diesen Weg nutzten, um an den Gottesdiensten in der St. Lucia Kirche teilzunehmen. Das bereits im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen erbaute Gotteshaus war der Mittelpunkt des religiösen Lebens in der Region.
Vor einigen Jahren ist der Rundwanderweg „Kirchweg Wulsbüttel“ entstanden, der auf einer Strecke von zwölf Kilometern um den Ort und zum Teil entlang des alten Kirchwegs führt. Vorbei an einem Findling, der an einen Opferstein erinnert, und an früheren Torf- und Tonabbaugebieten, gehört auch ein Blick auf das Flüsschen „Drepte“ und auf die Weite der Landschaft zum Wanderlebnis auf dem Wulsbütteler Kirchrundweg.
Volker Schmidt, selbst passionierter Wanderer, ehemaliger Vorsitzender und aktives Mitglied des Vereins „Alte Schule“ sowie mittlerweile auch Ortsheimatpfleger, gab den Anstoß zur Einrichtung des Rundwanderwegs. Zusammengestellt wurden die Wege vom Verein „Alte Schule“ und vom Arbeitskreis Tourismus der Gemeinde Hagen im Bremischen. Für Volker Schmidt hat der Wanderweg quasi direkt vor der eigenen Haustür eine ganz besondere Bedeutung: „Für mich ist die Naherholung ganz entscheidend“, sagt er. Schon seit seiner frühen Kindheit ist er besonders naturverbunden.
Die Faszination des Wanderns sei für ihn das Miterleben der Natur, der Flora und Fauna. „Ich kann dann abschalten, das macht mich zufriedener und ausgeglichener“, sagt er. Als Wegpate kümmert Volker Schmidt sich gemeinsam mit Heino Monai darum, dass der Rundweg begehbar bleibt. Kleine Hindernisse schaffe er dabei mit der eigenen Gartenschere weg, bei größeren müsse der Bauhof der Gemeindeverwaltung zum Einsatz kommen. „Ich bin hier zu jeder Jahreszeit unterwegs, allerdings mehr auf der Südseite der K48“, erzählt Volker Schmidt. Dort sei weniger los als auf der anderen Seite und er schätze die Ruhe. Sein Wunsch: „Schön wäre, wenn es in jedem Ort einen Rundweg geben würde und diese sich untereinander berühren könnten.“
Neue Beschilderung geplant
Aktuell gibt es auf dem Wulsbütteler Kirchrundweg noch einiges zu tun: „Es ist von Seiten der Gemeinde eine neue Beschilderung mit gut sichtbaren Plaketten geplant“, sagt Volker Schmidt. Die zuletzt von den Wegpaten mit Baumfarbe angebrachten Wegweiser seien mittlerweile verblasst und der Wanderweg für Unkundige schwierig zu finden. Sicherheit können GPS-Daten geben.
Als offizielle Startpunkte eignen sich das Restaurant Pellka in der Lindenstraße 18 oder der Kindergarten (Zum Walde 22), dort sind auch jeweils Parkmöglichkeiten und Informationstafeln über den Rundweg zu finden. Für den Weg empfiehlt sich festes Schuhwerk, da die Pfade naturbelassen sind. Für Radfahrer ist der Rundweg nicht geeignet. Auffällig ist, dass es nur sehr wenige Bänke entlang des Weges gibt: „Wir haben sonst schnell ein Müllproblem und möchten keine derartigen Anziehungspunkte für Tiere schaffen“, erklärt Volker Schmidt.
Ein neues Ziel hat er bereits im Blick: „Wir haben in Wulsbüttel zum Beispiel mit dem Löfflerschen Haus und der Hofstelle Honnen geschichtsträchtige Stellen, für die ich mir gut eine Kennzeichnung mit Informationstafeln, wie es sie in Hagen auch schon gibt, vorstellen kann“, sagt Volker Schmidt und, das diese Idee ebenfalls umgesetzt werden kann.
Weitere Informationen gibt es unter www.cuxland.de/tour/kirchrundweg-wulsbuettel.