Bereits seit drei Jahren stellt die Sportredaktion des OSTERHOLZER KREISBLATT und der WÜMME-ZEITUNG nach jedem kompletten Fußball-Wochenende die "11 der Woche" zusammen, in der die Spielerinnen und Spieler auftauchen, die besonders überzeugt haben. Immer am Mittwoch wird diese Auswahl exklusiv auf unserer Homepage im Internet veröffentlicht.
Am Ende einer jeden Spielzeit ergibt sich somit auch eine "11 der Saison", in der sich die Spieler mit den meisten Nominierungen versammeln. Auch in diesem Jahr hat die Redaktion diese elf Akteure noch einmal ganz genau unter die Lupe genommen und ein Saisonzeugnis ausgestellt, das erklärt, warum die Berufung in die Top-Elf der Saison in jedem Fall berechtigt ist.
TOR
Henner Lohmann (SV Blau-Weiß Bornreihe / 5 Nominierungen): Die Fußstapfen, die der baumlange Keeper im Teufelsmoor hinterlässt, sind riesig. Das liegt weniger an den großen Schuhen des 1,99 Meter großen Hünen, sondern an seinen Leistungen, die – bis auf ganz wenige Ausnahmen – von einer unglaublichen Konstanz geprägt waren. Konstanz auf höchstem Niveau versteht sich. Lohmann war regelmäßig der Fels in der Brandung, bewahrte sein Team immer wieder vor Rückständen und führte die Mannschaft, so gut es eben ging, von hinten lautstark an. Entsprechend groß wird die Freude sein, wenn es in der kommenden Landesliga-Spielzeit ein Wiedersehen geben wird. Denn Lohmann kehrt zum Rotenburger SV zurück, jenen Verein, für den er früher schon viele Jahre spielte – und auch der RSV konnte den Oberliga-Abstieg am Ende bekanntlich ja nicht verhindern.
ABWEHR
Fabian Linne (SV Blau-Weiß Bornreihe / 5 Nominierungen): Ein Spieltag reichte aus, dann war klar, dass Linne auch in der Oberliga Niedersachsen mithalten kann. Das außergewöhnlich hohe Tempo des früheren Leichtathleten konnten auch in der höchsten niedersächsischen Spielklasse nur ganz wenige Gegner mitgehen. Da sich der Linksverteidiger in den vergangenen zwei Jahren auch mit Ball enorm entwickelt hat, war Linne auch in der Oberliga eine ebenso verlässliche wie große Konstante im Spiel der "Moorteufel". 32 Einsätze kamen zusammen, 32 Mal stand der 23-Jährige dabei in der Startelf, 28 Mal ging es über die volle Distanz. Und nur ganz selten gehörte Fabian Linne nicht zu den auffälligsten Bornreiher Akteuren.
Kilian Tienken (FC Hagen/Uthlede / 5 Nominierungen): Mit 19 Jahren schnupperte Tienken bereits Oberligaluft, vier Jahre später ist der mittlerweile 23-Jährige nicht mehr wegzudenken aus der Startelf der Grün-Schwarzen. Mit seiner Spielweise, bei der er Tempo und Technik auf beeindruckende Weise miteinander kombiniert und mit einer tadellosen Einstellung mischt, taugt der Flügelspieler seit jeher zum Publikumsliebling. In der abgelaufenen Saison wurde Tienken zudem zusehends torgefährlicher. Sechs Treffer gelangen ihm bei seinen 30 Einsätzen. Umso bitterer für den den Klub von der Blumenstraße, das Kilian Tienken berufsbedingt erst einmal eine Pause einlegen wird.
Patrick Brouwer (FC Hagen/Uthlede / 5 Nominierungen): Es gab nicht wenige, die dem ehemaligen Kapitän von Bezirksligist TuSG Ritterhude ein tristes Bankdasein an der Blumenstraße prognostiziert hatten. Denn Brouwer kam eigentlich als zentraler Mittelfeldspieler zum Landesligisten, und dort war die Konkurrenz gewaltig. Doch dann brachen beim Seidenberg-Team nach und nach die Abwehrspieler weg – und Brouwer nutzte seine Chance nicht nur irgendwie, sondern auf beeindruckende Art und Weise. Als Teil der Hagener Dreierkette spielte sich der 26-Jährige ganz schnell fest und bestach wiederholt durch exzellente Leistungen. Dank seiner taktischen Disziplin und mannschaftsdienlichen Spielweise trug Patrick Brouwer so einen wesentlichen Teil zum positiven Saisonverlauf des FC Hagen/Uthlede bei.
Julian Buhl (FC Hambergen / 5 Nominierungen): Wohl dem, der einen Innenverteidiger wie Buhl im Team hat. Unaufgeregt, schnörkellos, kompromisslos – so arbeitet der Hamberger Abwehrspieler. Ganz egal, ob es gegen ein Spitzenteam oder einen Gegner aus den unteren Gefilden geht, ganz gleich, ob Punkt- oder Testspiel. Dank seiner reihenweise starken Leistungen spielte sich der Defensivspezialist mit der großen Spielübersicht in die Notizbücher von diversen Klubs. Dennoch wird der 27 Jahre alte Buhl den "Zebras" die Treue halten und dürfte nach einem großen Aderlass bei den Rot-Weißen in der kommenden Spielzeit noch wichtiger werden als ohnehin schon.
MITTELFELD
Felix Westphal (VSK Osterholz-Scharmbeck / 8 Nominierungen): 23 Saisoneinsätze standen am Ende für den verletzungsanfälligen Mittelfeldstrategen in der Bilanz, die acht Nominierungen für die "11 der Woche" sind also eine herausragende Quote. Das lag natürlich auch an den neun Saisontoren, die dem 21-Jährigen gelungen sind. Vor allem aber entpuppte sich Westphal immer wieder als offensiver Unterschiedsspieler, bereitete wichtige Führungen vor oder traf eben selbst in entscheidenden Momenten. Das bescherte ihm am Ende diese Flut an Nominierungen. In der kommenden Spielzeit macht Westphal nun einen Zwei-Ligen-Sprung und wird sich bei Oberliga-Aufsteiger FC Verden 04 einer neuen Herausforderung stellen.

Der Spieler mit den meisten Nominierungen: Gleich acht Mal wurde VSK-Kicker Felix Westphal in die ”11 der Woche” berufen.
Luca Heißenbüttel (FC Hambergen / 5 Nominierungen): Eine zweistellige Anzahl an Toren – das ist Heißenbüttel in den vergangenen acht Jahren nur einmal gelungen. In der Saison 2017/2018 traf der Offensivakteur elf Mal ins Schwarze, damals allerdings noch in der Kreisliga Osterholz für den SV Aschwarden. Seitdem wird er zwar als einer der spannendsten Akteure im Landkreis Osterholz gehandelt, doch der ganz große Durchbruch wollte sich bislang auf Bezirksebene einfach nicht einstellen. Bis jetzt. Denn in den vergangenen Monaten hat Heißenbüttel eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er auch höherklassig in Serie treffen kann. 16 Tore in 26 Saisoneinsätzen sprechen eine deutliche Sprache, beim ambitionierten VSK Osterholz-Scharmbeck will der mittlerweile 25-Jährige nun den nächsten Entwicklungsschritt machen.
Karim Kanafani (VSK Osterholz-Scharmbeck / 5 Nominierungen): In der Spielzeit 2022/2023 litt vor allem der linke Flügelspieler unter extremen Leistungsunterschieden. In der nun abgelaufenen Serie konnte sich der 20-Jährige aber deutlich stabilisieren. Ob er nun als klassischer Linksverteidiger daherkam oder etwas weiter vorgezogen spielte, bei seinen 26 Saisoneinsätzen gehörte Kanafani definitiv zu den verlässlichen Größen bei den Kreisstädtern. Wenn er nun noch seine Torgefahr wiederfinden würde, wäre er sogar noch für mehr Nominierungen gut gewesen, doch auch so kann Karim Kanafani absolut zufrieden sein mit seiner Saison.
STURM
Terry Becker (SV Blau-Weiß Bornreihe / 7 Nominierungen): Wie wäre die Oberliga-Saison wohl ohne den jungen Stürmer für die "Moorteufel" verlaufen? Die Antwort auf diese Frage lässt sich mit einem Blick auf seine neun Saisontore leicht beantworten. Exakt ein Viertel aller Oberliga-Treffer gingen am Ende auf sein Konto, hinzu kamen direkte Vorlagen oder herausgeholte Freistöße und Elfmeter. Der damals erst 20 Jahre alte Neuzugang schlug ein wie eine Bombe und lief damit Stürmerkollege Nico Poplawski, der eigentlich als Königstransfer gehandelt worden war, deutlich den Rang ab. Dass die Vereine am Ende der Spielzeit Schlange standen und der pfeilschnelle Angreifer beim Heeslinger SC nun weiterhin in der Oberliga auf Torejagd gehen wird, hat sich Terry Becker mehr als verdient.
Juri Kiekhöfer (VSK Osterholz-Scharmbeck / 5 Nominierungen): 16 Treffer in einer Saison – eine solch gute Quote hatte Kiekhöfer in all seinen Jahren als Spieler des VSK noch nie. Mit dieser Bilanz ist er der zweitbeste Stürmer aus dem Landkreis Osterholz in der Bezirksliga 3, gleichauf mit Hambergens Luca Heißenbüttel, der ebenfalls 16 Tore erzielt hat und hinter Ritterhudes Chris Hybsz, der sogar 22 Mal ins Schwarze getroffen hat, aber "nur" viermal für die "11 der Woche" nominiert war. Ein bisschen Glück hatte Kiekhöfer am Ende also, wenngleich der Stürmer natürlich auch eine bärenstarke Saison spielte – und im Gegensatz zu einigen seiner Teamkollegen konstant auf gutem Niveau agierte. Denn auch vor Weihnachten, als der VSK eine lange Durststrecke durchschritt, war auf Juri Kiekhöfer Verlass.
Finn-Niklas Klaus (FC Hagen/Uthlede / 5 Nominierungen): Genau wie Marcel Meyer wurde auch Finn-Niklas Klaus fünf Mal für die "11 der Woche" nominiert. Dass er es in die "11 der Saison" geschafft hat und nicht sein Teamkollege, liegt zum einen an der etwas besseren Quote mit Blick auf Tore und Vorlagen, zum anderen aber auch daran, dass Klaus` Aufgabengebiet deutlich vielschichtiger ist. Mal lief der 26-Jährige in vorderster Front auf, mal kam er über die Flügel oder als Zehner. Sogar als Innenverteidiger musste der früherer Hamberger einmal aushelfen. Dennoch traf Finn-Niklas Klaus in 33 Einsätzen satte 19 Mal ins Schwarze – womit er auf Platz fünf der Landesliga-Torschützenliste landete.