Stuhr-Brinkum. An ihr erstes Geschäft als selbstständige Immobilienmakler können sich Jürgen Oestmann und Thomas Ahrens noch gut erinnern. Auf dem Grundstück an der Straße Im Ring in Moordeich, das sie von einer Familie an einen Diepholzer Bauträger vermittelten, steht heute ein Vier-Parteien-Haus. Fast 25 Jahre ist das nun her, denn Oestmann & Ahrens, so der Name der gemeinsamen Firma, besteht am 1. Oktober seit einem Vierteljahrhundert. Im Immobiliengeschäft hat sich seitdem viel verändert, umso wichtiger sei gerade in der heutigen Zeit Beständigkeit, betont Thomas Ahrens. Genau das würden ihre Kunden auch zu schätzen wissen.
Beständigkeit zieht sich dabei durch mehrere Bereiche des Zwei-Mann-Unternehmens – seien es viele langjährige Kunden, die schon mehrfach mit Oestmann & Ahrens Immobilien ver- oder gekauft haben oder seien es Bauträger, mit denen die beiden Experten häufig zusammenarbeiten. Beständigkeit konnten Jürgen Oestmann und Thomas Ahrens außerdem auch schon vorweisen, als sie 1996 den gemeinsamen Schritt in die Selbstständigkeit wagten. Denn beide hatten bereits langjährige Erfahrungen in der Branche und auch im Immobiliengeschäft in Stuhr und umzu. Die heute 64-Jährigen arbeiteten beide bei VBS Immobilien, hatten zuvor eine kaufmännische Lehre absolviert und Betriebswirtschaft studiert.
"Irgendwann mit Ende 30 haben wir überlegt, ob wir nicht zusammen etwas auf die Beine stellen können", so Ahrens. Oestmann ergänzt: "Wir kannten die Situation und die Örtlichkeiten, also warum nicht selbstständig machen?" Zuerst bezog die Firma ein Büro über der Lindenapotheke an der Bassumer Straße in Brinkum, 2001 folgte der Umzug in den damaligen Neubau an der Ecke Studtriede/Bassumer Straße. "Wir waren selbst mit der Vermarktung beauftragt und haben uns dann gleich diese Fläche gesichert", verrät Jürgen Oestmann. Der Vorteil in den neuen Räumen mit großen Glasfronten: Dort können die Makler ihre aktuellen Projekte bewerben, sodass Passanten sich schnell einen Überblick verschaffen können. Neben Stuhr gehört vor allem das südliche Bremen zum Geschäftsbereich von Oestmann & Ahrens. Der Firmensitz in Brinkum sei daher ideal und dazu gut erreichbar.
Bewusst haben Jürgen Oestmann und Thomas Ahrens von Anfang an auf ein Zwei-Mann-Unternehmen gesetzt. "Bei uns werden Sie immer vom Chef bedient", sagt Oestmann dazu. Das sei auch wichtig, schließlich verberge sich hinter Immobilienverkäufen auch mal ein Problem. "Wir sehen uns daher auch als Helfer und Berater", erklärt er und Thomas Ahrens fügt hinzu, dass deshalb viele Eigentümer eine persönliche Beratung möchten und schätzen. Damit sie dafür genügend Zeit haben, setzten die Männer von Anfang an auf digitale Lösungen, zum Beispiel mit einer entsprechenden Maklersoftware.
Viele Kontakte entwickelt
Im Laufe der 25 Jahre hätten sich viele Kontakte entwickelt und vertieft. "Wir haben uns ein gutes Standing erarbeitet", freut sich Jürgen Oestmann. Viele Kontakte würden auch über Empfehlungen zustande kommen. "Außerdem muss man wissen, was sich tut", ergänzt der Makler. Thomas Ahrens und er informieren sich daher immer über das aktuelle Geschehen, wie etwa der Stand in Sachen Straßenbahn oder anderen größeren Projekten ist, die Einfluss auf die Immobilienentwicklung im Umkreis haben könnten. Und natürlich sind sie auch mit offenen Augen unterwegs. Als besonderes Projekt ist ihnen zum Beispiel der Bau einiger Stadtvillen an der Stuhrer Landstraße in der Nähe der Haferflockenkreuzung in Erinnerung. "Da stand irgendwann ein kleines Zu-Verkaufen-Schild", so Jürgen Oestmann. Dieses Projekt sei auch das erste größere mit dem Bauunternehmen Sauer gewesen, mit dem Oestmann & Ahrens regelmäßig zusammenarbeiten.
Aktuell gehört dazu der Bau von zwei Mehrparteienhäusern hinter dem Gasthaus Nobel (wir berichteten) und einem an der Straße Stuhrbaum. Interessant seien solche Wohnungen vor allem auch für die ältere Generation. "Viele denken darüber nach, ob sie noch richtig wohnen", so Oestmann. Das Haus sei ursprünglich für eine Familie mit Kindern gebaut worden, sei später dann aber ebenso wie der Garten zu groß für eine oder zwei Personen. Die Menschen wollten aber in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, würden zudem Wert auf Barrierefreiheit und eine gute Verkehrsanbindung legen. Oft organisieren die Makler in solchen Fällen nicht nur den Wohnungskauf, sondern auch den Hausverkauf. "Das wird Hand-in-Hand organisiert", sagt Ahrens.
Verständnis haben die Makler dafür, dass viele Menschen vor den gestiegenen Immobilienpreisen zurückschrecken. "Die Preise" antworten auch beide sofort auf die Frage, was sich in den vergangenen 25 Jahren am meisten verändert hat. Bedingt dadurch habe sich aber auch die Struktur derer, die sich für einen Kauf interessieren, verändert. Früher seien das mehr als heute die klassischen Familien auf der Suche nach einem Haus gewesen. "Auch durch die hohen Mieten haben viele das Gefühl, dass sie sich nichts mehr leisten können", so Oestmann. Anfangs hätten sie auch viel mehr Häuser im Angebot gehabt. "Heute haben wie ganz viele Kaufinteressenten, aber nur ab und zu ein Haus zu verkaufen", sagt der Makler.
In die Zukunft blicken beide aber dennoch durchweg optimistisch. Gerade durch ihre langjährige Erfahrung, die vielen Kontakte und die Verankerung in der Region sehen sie auch keine Gefahr durch Digitalmakler. "Wir bieten unseren Kunden ein Rundum-Paket", betont Ahrens. Dazu gehöre auch die Zusammenarbeit mit Finanzierungspartnern und die Begleitung des Kunden zur Beurkundung. An Projekten mangelt es ebenfalls nicht: "Wir haben noch einiges im Köcher" verrät Thomas Ahrens.