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Stammtisch gegründet Wie sich die Bassumer Landfrauen für mehr Nachhaltigkeit engagieren

Die Bassumer Landfrauen rund um Irene Lahmeyer setzen sich für die Umwelt ein. Dafür riefen sie 2024 einen Nachhaltigkeitsstammtisch ins Leben. Welche Themen im Fokus stehen und wie jeder mitmachen kann.
20.07.2025, 14:01 Uhr
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Wie sich die Bassumer Landfrauen für mehr Nachhaltigkeit engagieren
Von Elena Erxleben

Ihr Ziel ist es, die Welt durch kleine Veränderungen zu verbessern, sagt Irene Lahmeyer vom Landfrauenverein Freudenberg-Bassum. Denn wenn es nach der Neubruchhauserin geht, kann jeder in seinem Alltag etwas für die Umwelt tun. Es beginnt beim Wassersparen und der Vermeidung von Einwegverpackungen und reicht hin bis zur Resteverwertung von Lebensmitteln. Diese und viele weitere Aspekte stehen im Fokus des im November 2024 gegründeten Nachhaltigkeitsstammtisches.

"Die Idee dazu schwirrte mir schon länger im Kopf herum", erklärt Irene Lahmeyer. Im Zuge dessen sei ihr auch die Idee der nachhaltigen Brot- und Brötchenbeutel gekommen, die schon ihre Mutter nutzte. Mittlerweile ist auch ihre Landfrauen-Kollegin Maria Voigt mit von der Partie und fleißig am Nähen. Mehr als 200 der wiederverwendbaren Beutel haben die beiden bereits hergestellt. Die Stoffe stammen dabei aus Restbeständen von Tischdecken und Bettwäsche des Gasthauses Zur Post.

Tipps, um Nachhaltigkeit im Alltag zu leben

Um noch mehr Impulse für den Stammtisch zu erhalten, nahm Irene Lahmeyer Anfang des Jahres an einem Nachhaltigkeitsseminar in Goslar teil. "Das war sehr aufschlussreich", lautet ihr Fazit. So habe sie zum Beispiel der Fakt, dass für ein Kilogramm Rindfleisch 15.500 Liter Wasser verbraucht werden, abermals zum Umdenken angeregt. "Da ist man schon teilweise erschrocken darüber, wie gedankenlos man einkauft." Auch Lebensmittel wie Avocados, deren Anbau ebenfalls viel Wasser verbraucht und die noch dazu lange Transportwege zurücklegen, kaufe die Landfrau schon lange nicht mehr. "Und müssen es wirklich die Erdbeeren im Winter sein?", fügt sie hinzu. "Wir sind hier so gut aufgestellt", macht auch Maria Voigt zum saisonalen Lebensmittelangebot aus der Region deutlich.

Lahmeyers Liste, die mittlerweile fast vier DIN-A4-Seiten mit Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag umfasst, konnte sie durch das Seminar noch ein wenig erweitern. Man müsse zum Beispiel gar nicht "den Wasserhahn fürs Händewaschen so weit aufdrehen". Es reiche schon ein kleinerer Strahl, was weniger Wasser verschwende. Auch Landfrau Stefanie Menzel weiß, es müssen nicht immer neue Pflanzen für Garten und Haus gekauft werden: "Man kann auch mal untereinander Pflanzen austauschen."

Auch Stoßlüften, der Verzicht auf Feuerwerk, das Aufheben des Kartoffelwassers zum Gießen und der Besuch von Flohmärkten sind unter anderem Teil der Liste, die ständig erweitert wird. Apropos: Ein Frauenflohmarkt wird im Zuge des Tages der Regionen am Sonntag, 28. September, an der Alten Oberförsterei veranstaltet, kündigen die Frauen an. Anmeldungen dafür nimmt Bärbel Wisloh mit einer E-Mail an atelier.wisloh@web.de entgegen.

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Als Bürgerbusfahrerin fährt Irene Lahmeyer auch sonst mit offenen Augen durch Bassum und gibt ihre Beobachtungen an die Stadtverwaltung weiter. So sei ihr zum Beispiel aufgefallen, dass immer wieder Abfall am Bassumer Bahnhof herumliege. "Die Abfalleimer sind einfach viel zu klein, und es gibt niemanden, der für diesen Bereich zuständig ist", schildert sie ihre Feststellungen, die sie auch an Bassums Klimaschutzmanagerin Vanessa Witt weitergegeben hat. Bei Witt habe sie zudem angeregt, etwa auf Friedhöfen sogenannte Intermediate Bulk Container (große Regenwassertanks) zur Bewässerung aufzustellen.

Gemeinsamer Austausch und Denkanstöße

Zur Motivation hinter dem Projekt sagt Irene Lahmeyer klar: "Die Umwelt steht an erster Stelle." Doch was genau passiert beim Nachhaltigkeitsstammtisch? In erster Linie gehe es um den gemeinsamen Austausch. Jeder könne sich in der Runde einbringen und eigene Tipps teilen, um den Haushalt noch nachhaltiger zu gestalten. Das Angebot sei quasi als Denkanstoß zu betrachten, sodass jeder etwas für sich mitnehmen und auch gleich weitergeben könne. "Wir sind auch offen für neue Themen", beteuern die Frauen.

Darüber hinaus möchten sie auch jene erreichen, die vielleicht noch nicht so viel für die Umwelt tun. Auch die jüngere Generation für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren sei Lahmeyer ein Anliegen. Durch die Teilhabe am Stammtisch solle es "einfach Klick machen", beschreibt Maria Voigt. "Wir möchten die Menschen damit anstecken, es ist quasi wie ein positives Virus", ergänzt sie lachend. Auf lange Sicht solle so "ein Bewusstsein geschaffen" werden.

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Bisher handele es sich um eine reine Frauenrunde mit ungefähr 17 Teilnehmerinnen, doch jeder sei unabhängig von Geschlecht und Alter herzlich willkommen. Mitzubringen seien lediglich Interesse und Offenheit. Der nächste Termin ist für Dienstag, 7. Oktober, ab 19 Uhr geplant. Dann findet sich die Runde wie immer im Gartenhäuschen bei Irene Lahmeyer in Neubruchhausen, Jakobsberg 23, zusammen. Für eine bessere Planung bittet sie um eine vorherige Anmeldung. Interessierte können sich dafür direkt bei ihr mit einem Anruf oder einer Nachricht unter 01 51/ 68 13 03 93 melden.

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