Geldpreise, Urkunden und Präsentkörbe mit lokalen Spezialitäten darin wechselten am Freitagnachmittag während der Abschlussveranstaltung und Siegerehrung des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" die Besitzer. Bis auf Scharringhausen waren aus allen sieben Siegerdörfern Vertreter ins Gasthaus Hespenheide-Wiegmann nach Bahrenborstel gekommen.
Zwischen Musikbeiträgen der Holthuiser Dorfkapelle, einer Polonaise der Bahrenborstler Dorfkids, Sketchen der Theatergruppe und der Jugendfeuerwehr sowie Kaffee und reichlich Kuchen und Schnittchen begrüßte Ortsbürgermeister Matthias Stelloh die Bewertungskommission unter Leitung von Cathleen Schorling. Zum 16. Mal war der Wettbewerb durchgeführt worden, war aber während der Corona-Pandemie einmal ausgefallen und hatte zuletzt 2017 stattgefunden.

Das Siegerdorf Bahrenborstel war Gastgeber der Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs ”Unser Dorf hat Zukunft”.
Die vier Dörfer, die im Kreiswettbewerb gesiegt hatten, waren Bahrenborstel, Aschen, Barenburg und Lembruch. Im Sonderwettbewerb für Bauernschaften und Weiler hatte Wedehorn vor Holzhausen und Scharringhausen gesiegt (wir berichteten). Als Überraschung gab es an diesem Nachmittag noch vier Sonderpreise in Form von je 500 Euro "für herausragende Projekte": Wedehorn erhielt diesen für das Eekboom-Open-Air-Festival als "bemerkenswertes Highlight, organisiert von engagierten jungen Menschen", das "den Flecken Wedehorn in einen lebendigen Schauplatz für Musik, Kunst und Kultur" verwandele, so hieß es in der Begründung.
Sonderpreis als Überraschung für Eekboom-Festival
Barenburg erhielt 500 Euro zusätzlich für sein Freibad und das Jugendhaus, Aschen für die örtliche Grundschule und Scharringhausen "für den Mut, auf die wirtschaftliche Entwicklung hinzuweisen" und für seine "innovativen Betriebe". Letztlich seien aber alle teilnehmenden Dörfer Gewinner gewesen, sagte Landrat Volker Meyer, der für "die hervorragende Leistung, die hier gezeigt wurde", zudem Bahrenborstel den Siegerpokal überreichte.

Die Kinder aus Bahrenborstel begrüßten die Gäste im Gasthaus Hespenheide-Wiegmann zur Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs ”Unser Dorf hat Zukunft” mit einer Polonaise.
Laut Meyer hätten "die Dörfer besonderen Mut bewiesen", indem sie sich dem Wettbewerb gestellt hätten. Das zeuge "von einem tiefen Verantwortungsgefühl gegenüber den Bürgern". Der Wettbewerb sei die einmalige Chance für die Dörfer, für sich etwas zu entwickeln – und auch Neubürger zu integrieren. Mit dem Preisgeld könnten weitere Projekte durchgeführt werden. Er lobte besonders die Samtgemeinde Kirchdorf, die sich mit vier von sieben Dörfern am Wettbewerb beteiligt hatte.
Wettbewerb ermöglicht kostenlose Bewertung der eigenen Gemeinde
Deren Verwaltungschef, Samtgemeindebürgermeister Heinrich Kammacher, ergänzte: „Wann bekommt man schon mal eine kostenlose Bewertung seiner Gemeinde?" Dazu hätte es jetzt keiner Consulting-Firma bedurft. Wichtig sei gewesen, nicht nur die schönen Seiten zu zeigen. Auch die Corona-Pandemie sei "nicht nur schlecht" gewesen; sie hätte dazu geführt, dass Dörfer "auch gezeigt haben, was Dorf kann". Manche Großstädter seien in jener Zeit wieder zurück aufs Dorf gezogen, zumindest "sofern die Infrastruktur stimmt".

Die Holthuiser Dorfkapelle spielte zur Siegerehrung des Wettbewerbs ”Unser Dorf hat Zukunft” im Gasthaus Hespenheide-Wiegmann.
In mehreren Filmbeiträgen wurden noch einmal die Dörfer für ihre Wettbewerbsteilnahme gewürdigt. "Landflucht? Nicht in Aschen!", hieß es da, oder "Bahrenborstel ist lebenswert". Bahrenborstel selbst hat schon genaue Vorstellungen, was mit dem Preisgeld geschehen soll: einen Rundweg gestalten, der mit QR-Codes auf die schönen Orte im Dorf hinweist, die im Rahmen des Wettbewerbs auch der Kommission vorgestellt wurden.

Landrat Volker Meyer ehrte die Siegerdörfer im Wettbewerb ”Unser Dorf hat Zukunft”.
Tenor bei allen Rednern war, dass man versuchen müsse, wieder mehr Dörfer für den Wettbewerb zu begeistern. In früheren Zeiten hatten sich mitunter mehr als 20 am Dorfwettbewerb beteiligt. Cathleen Schorling betonte, wie viel Spaß es der Kommission gemacht habe, "unseren schönen Landkreis zu bereisen". Jedes Dorf habe sich anders präsentiert: "Unsere Dörfer haben Zukunft", bekräftigte sie. Whatsapp-Gruppen hätten sich gebildet; in vielen Orten habe man seit März sich wöchentlich getroffen, um die Kriterien, nach denen die Preisvergabe erfolgte, zu erfüllen. "Machen Sie weiter so", forderte Schorling auf.