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Bassumer Ortschaft Wie Wedehorn den Sonderwettbewerb bei "Unser Dorf hat Zukunft" gewann

Viel Trubel in Wedehorn: Das Örtchen gewann bei "Unser Dorf hat Zukunft" den Sonderwettbewerb für Bauernschaften und Weiler. Ein schöner Erfolg, auch für den neuen Ortsvorsteher Simon Martens.
07.08.2024, 13:34 Uhr
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Von Norbert Lyko

Wedehorn und Klövenhausen haben beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ den Sonderwettbewerb für Bauernschaften und Weiler gewonnen. Die Bassumer Ortschaft Wedehorn mit ihren 85 Haushalten und 192 Einwohnern überzeugte die Jury durch zukunftsweisende Projekte und einen starken Gemeinschaftsgeist. Dem Bewerbernamen wurde übrigens der Name des ehemals selbständigen Ortes Klövenhausen, der jetzt zu Wedehorn gehört, hinzugefügt. Das Ergebnis freut auch ganz besonders Simon Martens, der gerade erst im November 2023 das Amt des Ortsvorstehers übernommen hat.

Der Wettbewerbsgewinn, der Mitte Juni bekannt gegeben wurde, sorgte für große Begeisterung im Dorf. Simon Martens informierte die Einwohner sofort über die Whatsapp-Gruppe des Dorfes. „Es war ein Moment des Stolzes und der Freude, der unsere Gemeinschaft noch enger zusammengeschweißt hat“, berichtet Martens. Zahlreiche positive Rückmeldungen folgten, die die Bedeutung dieses Erfolgs für das Dorf unterstreichen.

Das ganze Dorf machte mit

Der Erfolg kam nicht von ungefähr. Simon Martens erinnert sich, dass nach der Informationsveranstaltung zu dem Kreiswettbewerb im Januar dieses Jahres schnell der Gedanke an eine Teilnahme im Ort aufkam, zumal der Vorstand des Heimatvereins seine Unterstützung zusagte. Eine Dorfversammlung wurde einberufen.

Eine engagierte Arbeitsgruppe, bestehend aus Ortsvorsteher Simon Martens, dem Heimatvereinsvorsitzenden Hilmar Schmidt, dem ehemaligen Ortsvorsteher Horst Husmann und seiner Frau Elfriede sowie Wiebke Witte, Antonia Meyer, Werner Kunst und David Falk-Rest arbeitete intensiv an der Bewerbung. Unterstützt wurden sie dabei letztendlich von der gesamten Dorfgemeinschaft. „Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Leidenschaft und Herzblut in dieses Projekt eingeflossen sind“, betont Schmidt.

Die Bewertungskriterien

Eine besondere Herausforderung war es, die Bewertungskriterien des Landkreises zu erfüllen, die unter anderem das Leitbild der Dorfgemeinschaft, Planungskonzepte zur Dorfentwicklung, die wirtschaftliche Entwicklung, die bauliche Gestaltung und gute Konzepte für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz und natürlich das soziale und kulturelle Leben betrafen. „Trotz der akribischen Formulierungsarbeit fiel es uns nicht schwer, die notwendigen Inhalte beizutragen. Es war keine Pflicht, sondern die Arbeit machte viel Spaß“, so Schmidt.

Das Ergebnis: Das Dorf hat eine Menge zu bieten, darunter landschaftsangepasste Sanierungen von Wohnhäusern ohne Leerstände, eine geplante Windparkanlage, eine Biogasanlage, Erhalt landwirtschaftlicher Betriebe und eine aktive Dorfgemeinschaft. Zusätzlich kann die Ortschaft mit zwei Naturschutzgebieten und dem 87 Meter hohen Utkiek aufwarten. Kulturelle Highlights wie das Treckertreffen, das Seifenkistenrennen, das Musikfestival Eekboom Open Air und viele weitere Veranstaltungen tragen zum lebendigen Dorfleben bei. „Auf Neubürger gehen wir immer offensiv zu und erleben Aufgeschlossenheit und Bereitschaft, bei den Aktionen mitzumachen und sich einzubringen“, berichtet Elfriede Husmann. „Ablehnung haben wir noch nie erfahren.“

Die Präsentation

Am 12. Juni besuchte die Bewertungskommission Wedehorn. Die Ortsvertreter hatten 45 Minuten Zeit, die Vorzüge des Dorfes zu präsentieren. Der Saal der Gaststätte Ellinghausen, in der die Zusammenkunft stattfand, sei trotz des Beginns um 9 Uhr schon gut gefüllt gewesen, zeigte sich Wiebke Witte beeindruckt. Auch ein Indiz für die Unterstützung durch die Bewohner. „Die Präsentation umfasste neben mündlichen Beiträgen auch tolle Bilder und Videos. Darunter ein Drohnenvideo, das einen atemberaubenden Blick über Wedehorn und Klövenhausen zeigte – und dies bei schönster Rapsblüte. Das passte genau“, erinnert sich Schmidt. Denis Kip und Leslie Lampe waren für die kreative Gestaltung verantwortlich und erhielten viel Lob für ihre Arbeit. Eine 45-minütige Rundfahrt schloss sich an.

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„Unsere Arbeit mit unserem gelebten Leitbild einer Gemeinschaft mit Tradition und Fortschritt für eine lebenslange Zukunft im Herzen der Natur überzeugte offenbar die Bewertungskommission, denn 24 Stunden später wurden wir über unseren ersten Platz informiert“, fasst Simon Martens die Geschehnisse um den Wettbewerb zusammen. Ein Auftakt nach Maß für ihn als neuer Ortsvorsteher. Die Überlegungen seines Vorgängers Horst Husmann, ihn für dieses Amt vorzuschlagen, zahlten sich aus. „Ich wollte jemanden vorschlagen, der Verwaltungserfahrung hat und auf Menschen zugehen kann. Simon bringt beides mit und hat Spaß an einem solchen Amt.“

Abschlussveranstaltung im Oktober

Martens, der vor neun Jahren der Liebe wegen nach Wedehorn zog, ist mittlerweile Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und des Heimatvereins und sitzt offenbar fest im Sattel seines Amtes. Der erste Platz im Wettbewerb sei für ihn Ansporn, diesen Weg fortzusetzen. Dazu gehöre auch, für alle Anliegen und Ideen aus dem Dorf immer ein offenes Ohr zu haben.

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Die Gemeinschaft freut sich nun auf die Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs am 25. Oktober und plant bereits die nächsten Veranstaltungen. „Die Vorbereitung auf den Wettbewerb hat gezeigt, wie stark unser Zusammenhalt ist. Das Ergebnis ist eine Wertschätzung und ein Antrieb, weiterzumachen“, so Martens. „Alle Treffen haben Spaß gemacht, und ich habe Zuspruch vom ganzen Ort erhalten. Das gibt mir Kraft in meinem Amt.“

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