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Gespräch vor Auftritt in Stuhr Flo Mega: "Am liebsten mache ich die kleinen Wunder sichtbar"

Der Bremer Soul-Sänger Flo Mega kommt zum Auftakt der Feierlichkeiten zum Gemeindejubiläum nach Stuhr. Im Interview mit dem WESER-KURIER erzählt über seine Verbindungen mit der Gemeinde.
29.02.2024, 12:33 Uhr
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Flo Mega:
Von Eike Wienbarg

Herr Bosum, Sie dürfen das Geburtstagsständchen zum 50. für die Gemeinde Stuhr singen. Ist das eine besondere Ehre für Sie?

Flo Mega: Bei einem runden Geburtstag ein Ehrengast zu sein, kann man wohl als etwas Besonderes bezeichnen. Allerdings frage ich mich, warum die Gemeinde Stuhr erst 50 Jahre alt ist. Das muss ich noch mal genauer recherchieren.

Sie kommen ursprünglich aus der großen Nachbarstadt Bremen. Was verbinden Sie mit Stuhr?

Mein Kardiologe ist in Stuhr und ich war als Kind mit meinem Großvater bei der Holzwelt Gräf, wo ich mich vor der Kreissäge gefürchtet habe. Ansonsten ist der Name einfach lustig, aber bedeutet wahrscheinlich etwas auf Plattdeutsch. Dormagen und Hamm klingen ja auch erst mal recht trocken. Aber dahinter verbirgt sich ja eine genaue Bezeichnung meist von geografischer Bedeutung.

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Haben Sie ein besonderes Programm für den Auftritt oder worauf dürfen sich die Gäste freuen?

Wir treten mit DJ Ataxi und den Sängerinnen Khadija Kohrs und Ben Fellbusch auf. Diese Konstellation ist eine rein freundschaftliche und bedeutet mir sehr viel, weil es verspielter ist.

Welche Art von Konzerten spielen Sie lieber: kleine, intime wie in Stuhr oder auf der großen Bühne vor Tausenden Menschen?

Ich passe mich immer der Situation an. Alles hat seine eigene Kraft, und wenn die Zauberkugel aufgeht, ist Showtime.

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Sie beschäftigen sich in Ihrer Musik mit Geschichten und Gefühlen aus dem Alltag. Worüber singen Sie am liebsten?

Am liebsten mache ich die kleinen Wunder sichtbar, die wir übersehen. Die Details. Zudem habe ich mit meiner unkonventionellen Art vor vielen Jahren frischen Wind in die deutschsprachige Musiklandschaft gebracht. Ich glaube, am liebsten inspiriere ich.

Gemeinsam mit Ihrer Partnerin Anna Jäger haben Sie vor Kurzem das inklusive Kinderbuch „Was sieht Paul?“ herausgebracht. Darin geht es um ein Kind mit Autismus. Wie kam es dazu?

Da wir tagtäglich mit Paul zusammen sind und ihn erleben dürfen, wie er die Umstände kreativ meistert, haben wir uns gedacht, diese Eindrücke künstlerisch zu verarbeiten, um anderen Menschen die Botschaft zu vermitteln, wie wichtig Augenhöhe und Inklusion sind.

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Inwieweit inspirieren die Geschichte und das Leben von Paul auch Ihre Musik?

Vielleicht dahingehend, wieder mehr im Moment zu sein und sich Zeit zu lassen.

Kann Musik Therapie sein?

Musik kann Therapie sein, wenn sie nicht gewertet wird.

Planen Sie weitere Schritte im Bereich der Literatur?

Ja. Wir haben bereits eine zweite Geschichte fertig.

Ihr aktuelles Album „Über das Grau“ ist im Jahr 2022 erschienen. Was sind Ihre aktuellen musikalischen Projekte?

Aktuell arbeite ich mit viel Zeit und Ruhe an neuen Songs.

Das Interview führte Eike Wienbarg.

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Zur Person

Florian Bosum

alias Flo Mega ist 1979 in Bremen geboren. Musikalisch begann er im Hip-Hop, studierte später auch an der Hochschule für Künste in der Hansestadt. Mittlerweile hat Flo Mega sich mehr dem Soul verschrieben. So ist er unter anderem mit der Berliner Soul- und Funkband The Ruffcats unterwegs. Im Jahr 2010 veröffentlichte er seine erste EP, sein Debütalbum "Die wirklich wahren Dinge" erschien ein Jahr später. Mit dem darauf enthaltenen Lied "Zurück" erreichte er den zweiten Platz beim Bundesvision Song Contest 2011. Nach mehreren EPs und Alben erschien zuletzt sein Album "Über das Grau" im Jahr 2022. Außerdem hat Flo Mega mit seiner Partnerin Anna Jäger vor Kurzem ein Kinderbuch veröffentlicht.

Zur Sache

50 Jahre Stuhr

Zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Stuhr tritt Flo Mega an diesem Freitag, 1. März, ab 20 Uhr im Stuhrer Rathaus an der Blockener Straße 6 auf. Das Konzert ist ausverkauft.

Über das Jahr verteilt sollen in jedem Stuhrer Ortsteil Feierlichkeiten stattfinden, die von der jeweiligen Einwohnerschaft organisiert werden. Den Auftakt macht der Ortsteil Alt-Stuhr mit einer Feier rund um das Rathaus an diesem Sonnabend, 2. März, von 11 bis 19.30 Uhr. Um 11 Uhr gibt es dazu eine Führung durch die Dorfschule Blocken, Brookdamm 4, und auch das Trecker-Museum auf dem Hof Hegeler am Brookdamm 3 öffnet. Ab 14.30 Uhr tritt das Harmonika-Orchester Brinkum/Blocken der Bremer Handörgler im Stuhrer Feuerwehrhaus auf. Ab 16 Uhr bietet der SMS-Chor sein Programm dar. Um 18 Uhr startet die Endveranstaltung in der St.-Pankraktius-Kirche an der Stuhrer Landstraße 142 mit den Chor Chor-Nection. 

Für Kinder wird ab 11 Uhr auf dem Parkplatz des Bürgerbüros ein Bungee-Jumper aufgestellt. Weiterhin bieten die DLRG, der Stuhrer Schützenverein und die Feuerwehr Aktionen in der Turnhalle am Rathaus an. Ab 13.30 Uhr tritt der Kinderchor Lollypops im Feuerwehrhaus auf. Ab 15 Uhr ist der Zauberer und Ballonkünstler Belu zu Gast.

Im Rathaus ist außerdem die Kunstausstellung "Futurstuhr" zu sehen. Bei einem Jugendworkshop von 12 bis 14.30 Uhr im Ratssaal kann der Nachwuchs Ideen für einen sogenannten Pop-Up-Platz im Stuhrer Ortskern einbringen. Das gesamte Programm und weitere Informationen zum Gemeinde-Jubiläum sind im Internet unter www.50jahre-gemeindestuhr.de zu finden.

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