"Insgesamt entwickelt sich das Haushaltsjahr sehr zufriedenstellend." Dieses Fazit zog Jacqueline Trendel, Fachdienstleiterin Finanzen bei der Stuhrer Verwaltung, am Dienstagabend während der Sitzung des Stuhrer Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen im Rathaus. Dort stellte die Verwaltungsmitarbeiterin den Finanzzwischenbericht für das erste Quartal 2024 vor. Allerdings schränkte sie auch ein, dass die Zahlen noch nicht besonders repräsentativ seien.
Gestartet war die Gemeinde in das Haushaltsjahr 2024 mit einem Ansatz, der ein Minus von rund 2,38 Millionen Euro vorsah. Nach dem ersten Quartal steht dem nun ein Plus von rund 47,99 Millionen Euro gegenüber. Nach dem ersten Quartal 2023 lag das Plus noch bei 33,41 Millionen Euro. Bereinigt von den Buchungen, die für das ganze Jahr schon getätigt sind, liegt das Ergebnis nach dem ersten Quartal bei einem Plus von rund 14,5 Millionen Euro. "An sich lässt sich damit noch gar nicht so viel anfangen", bremste Trendel die Euphorie. Der Haushaltsplan sei erst zum 1. März genehmigt worden. Die Steuereinnahmen würden zwar schon kommen, mit den geplanten Aufwendungen und Ausgaben sei aber erfahrungsgemäß erst ab dem zweiten Quartal zu rechnen, erklärte die Verwaltungsmitarbeiterin.
Bei den Erträgen plant die Gemeinde in diesem Jahr mit rund 92,2 Millionen Euro und damit mit rund fünf Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr. Ende des ersten Quartals liegen die Erträge mit rund 66,1 Millionen Euro bereits um 14,4 Millionen Euro höher als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres, so Trendel weiter. Dies beruhe vor allem auf höheren Steuererträgen, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Bei den Aufwendungen liegt der Plan mit rund 94 Millionen Euro ungefähr auf dem Wert von 2023. Auch der Vergleich der Quartale der beiden Jahre ist mit rund 18 Millionen Euro annähernd ausgeglichen.
Mit einem Anordnungssoll von 44,72 Millionen Euro konnte die Gewerbesteuer "den mit Abstand höchsten Wert" in einem ersten Quartal erreichen, heißt es von der Stuhrer Verwaltung weiter. Im Plan war die Gemeinde noch von 38,25 Millionen Euro ausgegangen. "Mit den Soll-Werten wird der Ansatz deutlich übertroffen. Wir hoffen natürlich, dass das Jahr auch so abschließt", sagte Jacqueline Trendel. Das Steuerjahr 2021 sei jetzt "nahezu" beim Finanzamt abgeschlossen, das Steuerjahr 2022 sei zu 50 Prozent abgerechnet, die anderen 50 Prozent seien Vorauszahlungen, so Trendel weiter. Die Steuereinnahmen seien weiterhin "sehr gut".
Die liquiden Mittel der Gemeinde liegen zum Ende des ersten Quartals bei rund 34 Millionen Euro. "Auch da spiegelt sich die haushaltslose Zeit wider", so Trendel. Die Auszahlungen würden sich erst im zweiten, dritten und vierten Quartal wieder häufen.