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Zehn Jahre Grönemeyer-Linie Eine „Erfolgsgeschichte im Kleinen“

Die Grönemeyer-Linie 113 verbindet fünf Ortsteile der Gemeinde Stuhr mit dem Roland-Center in Bremen. In diesen Tagen besteht das Angebot seit zehn Jahren.
10.07.2020, 17:52 Uhr
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Eine „Erfolgsgeschichte im Kleinen“
Von Eike Wienbarg

Seit rund zehn Jahren bindet ein kleiner Bus, der unter dem Namen Grönemeyer-Linie verkehrt, den Westen der Gemeinde Stuhr an das örtliche ÖPNV-Netz an. Für einige Wohnquartiere in den Ortsteilen Heiligenrode und Groß Mackenstedt bedeutete die Einrichtung der Linie 113 damals die erstmalige Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Zum Fahrplanwechsel im vergangenen Jahr wurde das Angebot der Linie sogar bis nach Seckenhausen erweitert. Daher spricht Hartmut Martens, Fachbereichsleiter für die Bereiche Bürgerservice, Verkehr und Feuerwehr bei der Gemeinde Stuhr, auch von einer „Erfolgsgeschichte im Kleinen“.

Seinen Angaben nach nutzen mittlerweile rund 24 000 Fahrgäste im Jahr die Grönemeyer-Linie. „Wir sind mal mit weniger gestartet“, erinnert sich Martens zurück. So waren es vor fünf Jahren rund 5000 Gäste weniger. Er sieht den Erfolg des gelb-blauen Kleinbusses mit Platz für maximal 23 Fahrgäste auch darin begründet, dass das Angebot immer wieder neu bewertet und verändert wurde.

So zum Beispiel anlässlich des Stuhrer Mobilitätskonzeptes im vergangen Dezember. Damals wurde, wie berichtet, die Linie um sechs Haltepunkte in Seckenhausen und Neukrug erweitert. Startpunkt ist seitdem die Haltestelle Auf dem Jochen, die wie alle auch einen zweiten Namen mit einem Songtitel des deutschen Musikers Herbert Grönemeyer besitzt, in Seckenhausen. Von dort aus geht die Fahrt über Heiligenrode, Neukrug, die Malsch, Groß Mackenstedt, Stelle, Varrel und Moordeich zum Roland-Center in Huchting. Damit verbindet die Linie mittlerweile fünf Stuhrer Ortsteile mit dem großen Nachbarn Bremen.

Hinzu wurde auch die Taktung der Linie zum Fahrplanwechsel im Dezember erhöht. Seit dem 15. Dezember ist die Grönemeyer-Linie montags bis freitags im Stundentakt statt alle 90 Minuten unterwegs, die Anzahl der Fahrten stieg von bisher 16 auf 26 Fahrten. Dazu musste sogar ein zweiter Bus angeschafft werden. Um das neue Angebot auch wieder zu überprüfen, ist der Betrieb zunächst auf zwei Jahre ausgerichtet, wie Martens erklärt.

Aber bereits zuvor gab es Neuerungen an der Linie. So wurden ab dem Jahr 2014 schon Fahrten am Sonnabend angeboten. Auch die Haltestelle beim Real-Markt in Groß Mackenstedt wurde in den Streckenplan aufgenommen, erzählt Hartmut Martens. Diese Haltestelle zählt mit den Punkten Roland-Center, Schule Moordeich und Stelle Bahnhof mittlerweile zu den Orten mit den meisten Mitfahrern. „Ich freue mich, dass die Annahme da ist“, sagt Martens.

Zum 16. Juli soll es noch weitere Verbesserungen für Nutzer der Grönemeyer-Linie geben. So gibt es laut Angaben von Hartmut Martens zu diesem Zeitpunkt Änderungen im Busnetz der Stadt Delmenhorst. Neben der Linie 214 betreffe dies auch die 204. Seit Beginn der Grönemeyer-Linie haben die 113 und die 204 an der Haltestelle Schulstraße in Varrel einen sogenannten Rendezvous-Platz, wie Martens weiter berichtet. Das heißt, die Linien treffen dort zeitnah aufeinander. Um die dortigen Wartezeiten zu verkürzen, wurde auch die Umstiegszeit optimiert.

In all den Jahren sei der Bus immer verlässlich gefahren, berichtet Hartmut Martens. Einmal musste der Bus ausgetauscht werden, aber das sei dem normalen Verschleiß geschuldet gewesen. „Die Grönemeyer-Linie ist weiterhin ein gutes Angebot im ländlichen Raum“, befindet der Fachbereichsleiter über das Projekt, das unter anderem vom Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) und dem Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) unterstützt wird. Gerade für Menschen, die kein Auto besitzen, sei das Angebot wichtig. Aber auch, um Menschen mit einer besseren Klimabilanz ans Ziel zu bringen, sagt Martens. Mit der Grönemeyer-Linie hätten alle Beteiligten „Durchhaltevermögen bewiesen“. Denn gerade im ÖPNV sei es wichtig, nicht immer nur auf die „schnellen Ergebnisse“ zu schauen, sagt Hartmut Martens.


Um das Angebot der Grönemeyer-Linie 113 noch weiter bekanntzumachen, hat die Gemeinde Stuhr gemeinsam mit dem VBN und den ZVBN einen neuen Informationsflyer aufgelegt. Neben Informationen zur Linie, dem Streckenverlauf und den Tarifen findet sich darin auch ein Faltplan mit den Fahrzeiten. Dieser soll ab Montag, 13. Juli, an alle Haushalte in der Gemeinde Stuhr verteilt werden. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter der Adresse www.vbn.de, telefonisch unter der Rufnummer 04 21 / 59 60 59 oder in der kostenlosen Fahrplaner-App des VBN.

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