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KGS Brinkum und Moordeich Strom vom eigenen Dach: PV-Anlagen für Stuhrs größte Schulen

Die beiden größten Schulen in Stuhr, die KGS Brinkum und die KGS Moordeich, sollen noch in diesem Jahr Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer bekommen. Was die Gemeinde damit erreichen will.
08.09.2025, 17:00 Uhr
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Strom vom eigenen Dach: PV-Anlagen für Stuhrs größte Schulen
Von Esther Nöggerath

Die beiden größten Schulen in der Gemeinde Stuhr, die beiden Kooperativen Gesamtschulen (KGS) Moordeich und Brinkum sollen jeweils eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf das Dach bekommen. Noch in diesem Jahr will die Kommune das Vorhaben in die Tat umsetzen. Über die Pläne und die dafür erforderlichen Ausgaben soll an diesem Mittwoch, 10. September, der Gemeinderat entscheiden.

"Die Gemeinde Stuhr möchte den Ausbau mit Photovoltaik-Anlagen auf den gemeindeeigenen Gebäuden verstärken, um weitere Einsparungen beim Stromverbrauch zu erzielen", heißt es in der entsprechenden Vorlage. So soll ein positiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Aber auch finanziell dürfte sich das Vorhaben langfristig für die Gemeinde lohnen.

Eigenverbrauch reduzieren

Dass die Wahl jetzt auf die Dächer der Kooperativen Gesamtschulen fiel, ist dabei kein Zufall: "Die größten Einsparungen und damit größten Effekt haben Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden mit dem größten Stromverbrauch", erläutert die Verwaltung. Dort würde die Stromerzeugung durch die PV-Anlagen dazu beitragen, den Eigenverbrauch und die dadurch entstehenden Stromkosten zu reduzieren. Denn die liegen derzeit bei rund 30 Cent pro Kilowattstunde. Demgegenüber sei die Stromeinspeisevergütung von etwa sieben Cent pro Kilowattstunde wirtschaftlich nicht so relevant.

Und der Stromverbrauch an den beiden Schulen ist hoch: Bei der KGS Brinkum lag der Verbrauch im Jahr 2023 bei 354.500 Kilowattstunden, bei der KGS Moordeich bei 192.300 Kilowattstunden. Mit einem Dienstleister wurden laut Gemeinde die Strom-Lastgänge der beiden Schulen sowie ihrer Dachflächen und Hausanschlüsse untersucht, um eine optimale Auslegung der PV-Anlagen zu erhalten. So soll die KGS Brinkum eine PV-Anlage mit einer Leistung von
200,25 Kilowattpeak mit einem Akku von 44 Kilowattstunden erhalten. Für die KGS Moordeich ist eine PV-Anlage mit einer Leistung von 150,41 Kilowattpeak ohne Akku vorgesehen.

365.000 Euro an Kosten

Insgesamt kalkuliert die Gemeinde für das Vorhaben rund 365.000 Euro ein: Die Anlage auf dem Dach der KGS Brinkum wird inklusive der erforderlichen Blitzschutzarbeiten etwa 195.000 Euro kosten; die Kosten für die PV-Anlage für die KGS Moordeich liegen bei rund 170.000 Euro. So rechnet die Verwaltung damit, dass die Investitionen an der KGS Brinkum bereits nach sieben Jahren und an der KGS Moordeich nach acht Jahren durch die Einsparung der Stromkosten ausgeglichen sein werden.

Eine solche Investition war laut Vorlage eigentlich im Haushaltsplan 2025 nicht vorgesehen. "Allerdings stehen im Produkt Grundstücksverwaltung ausreichend Mittel im Sachkonto Bauunterhaltung zur Verfügung", so die Gemeinde. Diese seien für energetische Sanierungsmaßnahmen gemeindeeigener Objekte eingeplant worden. Daher soll die Anschaffung über eine außerplanmäßige Auszahlung über eben jenen Topf erfolgen.

Die Gemeinde will durch das Vorhaben auch mit gutem Beispiel vorangehen und andere dazu motivieren, ebenfalls über die Installation von PV-Anlagen nachzudenken. "Diese beiden Schulen haben die höchsten Schülerzahlen mit der größten Elternschaft", so die Verwaltung. Um den Gewinn durch die neuen PV-Anlagen sichtbar zu machen, will die Kommune deswegen Displays installieren, auf denen die erzeugte Strommenge und die dadurch eingesparte Menge an Kohlendioxid angezeigt werden sollen. So will die Gemeinde "zur Nachahmung anregen", heißt es.

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Info

Beginn der öffentlichen Ratssitzung am Mittwoch, 10. September, ist um 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses. Auf der Tagesordnung stehen neben den PV-Anlagen unter anderem auch die Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde sowie die Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Hermann Rendigs.
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