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Stuhrer Bauhof Immer mehr Zeit für wilde Müllkippen

Die Bilanz des Stuhrer Bauhofes war am Dienstagabend Thema im Stuhrer Finanzausschuss. Immer mehr Zeit müssen die Mitarbeiter für Beseitigung wilder Müllkippen aufwenden.
07.09.2022, 16:52 Uhr
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Immer mehr Zeit für wilde Müllkippen
Von Eike Wienbarg

Stuhr. Die Mitglieder des Stuhrer Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen debattierten bei ihrer Sitzung am Dienstagabend im Rathaus auch über den Jahresabschluss 2021 des Stuhrer Baubetriebshofes. Jörg Grube, Fachdienstleiter Liegenschaften und Betriebe bei der Gemeindeverwaltung, präsentierte ihnen die Zahlen rund um die Arbeit des Bauhofes. Der Zuschussbedarf für 2021 beträgt rund 2,8 Millionen Euro im Vergleich zu rund 2,7 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Sachausgaben für den Bauhof seien in den vergangenen Jahren gestiegen. Das habe vor allem mit der Investition in Fahrzeuge und Geräte zu tun, erklärte Grube. So kamen unter anderem ein großer und ein kleiner Kommunalschlepper, zwei Streuer, Rüttler, ein Aufsitzmäher und ein Pritschenwagen oder ein Heißwassergerät zur Unkrautbekämpfung hinzu. "Wir haben auch unter der Verwerfungen der Wirtschaft gelitten", sagte Grube weiter. So seien die Lieferzeiten für neue Fahrzeuge stark angestiegen, teilweise betragen sie anderthalb Jahre. "Man bezahlt die Rechnung, bekommt die Lieferung aber viel später als gedacht", so Grube.

Für dieses Jahr befürchtet Grube einen weiteren Anstieg der Aufwendungen – vor allem durch die steigenden Energiekosten. Brauche der Bauhof normalerweise monatlich 8000 Euro für Treibstoff, steigen die Kosten aktuell auf 15.000 bis 18.000 Euro monatlich an, rechnete Grube vor. Hinzu würden die Energiekosten für das Gebäude kommen.

Beim Personal seien die Zahlen (34 Mitarbeiter) ungefähr gleichgeblieben. Es gebe eine "bunten Mix an Qualifikationen" und die Bauhofmannschaft sei "breit aufgestellt", sagte Grube. Die meisten Kollegen seien 40 Jahre alt und älter. Das passe gut, so könnten ältere Kollegen die jungen anlernen. Bei der Neubesetzung von Stellen nach Abgängen in die Rente gebe es mittlerweile aber auch Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden, machte Grube deutlich. Dann müsse durch interne Fortbildungen, zum Beispiel für Führerscheine, Abhilfe geschafft werden. Die Personalkosten beliefen sich auf ein normales Niveau.

Insgesamt absolvierten die Mitarbeiter des Bauhofs 51.172 Arbeitsstunden. Dabei gab es 802 Krankheitstage. "Das ist relativ niedrig und gut gelaufen", so Grube. Auch in der Corona-Pandemie habe es keine größeren Ausfälle gegeben. Die meiste Arbeitszeit verbrachten die Mitarbeiter im Gartenbau. Angestiegen sind aber die Zahlen in den sogenannten zentralen Diensten. Dazu gehört unter anderem die Beseitigung von wilden Müllkippen. "Immer mehr Menschen kippen ihren Müll irgendwo hin. Das kostet Geld und Zeit und ist ärgerlich", bemängelte Grube.

Uwe Schweers (CDU) wollte wissen, ob der Bauhof mit seinem Personal so hinkomme, oder ob Aufgaben liegen bleiben. "Wir sind ziemlich an der Grenze", antwortete Grube und verwies auf die Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung von Stellen. In diesem Jahr zum Beispiel gehe aufgrund der Dürre viel Zeit in die Bewässerung. Da bleibe automatisch weniger Zeit für andere Aufgaben. Außerdem kommen Aufgaben wie die Baumkontrolle dazu. "Die Erstellung des Baumkatasters läuft", sagte Grube. Später müsse entschieden werden, ob die Kontrolle auch vom Bauhof selbst oder von externen Firmen übernommen werden soll.

Gerd-Wilhelm Bode (Besser) erkundigte sich nach dem Winterdienst in der Gemeinde. Mit Blick auf den Nachbarn Bremen, wo es Pläne gibt, nur noch bei Blitzeis zu streuen, fragte er, ob es auch ähnliche Gedanken in Stuhr gebe. Das sei bisher nicht der Fall, entgegnete Grube. Der Stuhrer Bauhof setze auf neue Erkenntnisse und will zukünftig auch mit Natriumchloridlauge arbeiten, anstatt mit Salzkörnern. "Das ist deutlich materialsparender und umweltschonender", so Grube.

In Zukunft soll der Bauhof weiter digitalisiert werden. Die Digitalisierung solle auch "bis zur Baustelle gebracht" werden, sagte Grube.

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