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Brinkumer Firma ASP Neubau sorgt für Vergrößerung

Die Brinkumer Firma ASP, die auf den Umbau von Autos für Menschen mit Beeinträchtigungen spezialisiert ist, ist umgezogen. Am Rodendamm 32 hat die Firma um Dirk Poweleit einen Neubau errichtet.
03.01.2022, 17:06 Uhr
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Neubau sorgt für Vergrößerung
Von Eike Wienbarg

Stuhr-Brinkum. Wenn Dirk Poweleit sich in seiner neuen Werkstatthalle umblickt, fällt ihm sofort etwas ein. "Eigentlich ist die Halle jetzt schon wieder zu klein", sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Aufbau Service Poweleit und Petersen (ASP) mit einem Schmunzeln. Im vergangenen Jahr ist die Brinkumer Firma umgezogen – vom Rodendamm 46a in einen Neubau wenige Grundstücke weiter am Rodendamm 32. Die ehemaligen Räumlichkeiten des Unternehmens, das sich dem Umbau von Autos für Menschen mit Beeinträchtigungen auf die Fahne geschrieben hat, wurden einfach zu klein.

Der Umzug war dabei schon länger geplant. "Wir hatten die Pläne schon vor Corona", gibt Dirk Poweleit einen Einblick in die Überlegungen des wachsenden Unternehmens, das insgesamt vier Standorte in Deutschland hat und von ihm gemeinsam mit Hinrich Petersen geleitet wird. Die ehemaligen Räume im Gewerbegebiet Brinkum-Mitte musste sich ASP mit einem weiteren Mieter teilen. Nach und nach wurde es gemeinsam dann zu eng. "Wir mussten größer werden", sagt Poweleit. Frühzeitig habe er dann bereits das heutige Grundstück der Firma gekauft. "Es war von Anfang an geplant", berichtet er weiter. Im April 2020 folgte dann der erste Spatenstich für den neuen Firmenstandort. Rund ein Jahr später zog die Firma dann etwa 350 Meter weiter.

Dabei verdoppelte ASP seine Größe in etwa. Am neuen Standort hat die Firma rund 900 Quadratmeter Fläche Platz – rund 250 Quadratmeter für Büros, 650 Quadratmeter für die Werkstatthalle. Gerade die größere Halle sei für das Unternehmen von Vorteil, sagt Poweleit, der bereits seit vielen Jahren in der Branche tätig ist. In den neuen Räumen kann die Firma die Arbeitsbereiche besser unterteilen. Abgetrennt durch eine Wand können auf der einen Seite die "schmutzigen Arbeiten" erledigt werden, die Autos auf der anderen Seite leiden dann weniger darunter, erklärt Poweleit.

Denn ASP passt jedes der in Auftrag gegebenen Autos individuell an. So müssen in manchen Fällen auch Metallteile selbst hergestellt werden, erzählt Poweleit. Jedes Auto werde genau an die Einschränkungen des Kunden angepasst. "Jeder Mensch mit Beeinträchtigung ist anders", weiß Poweleit zu berichten. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf den Anforderungen des Benutzers. Wir bauen sein Auto", betont er weiter.

Das Spektrum der Firma reicht dabei von Lösungen für Mitfahrer, also Plätze für Rollstühle, Einstiegshilfen wie drehbare Sitze, Rampen oder Lifte, über Hilfen für Fahrer, die zum Beispiel nicht mehr die Beine bewegen können und alles per Hand regeln müssen, bis hinzu Komplettlösungen, zum Beispiel für schwerstbeeinträchtigte Menschen, deren Auto über Sprachsteuerung und Touchpad teilautonom fahren kann. Hinzu kommen Aufträge von Taxiunternehmen, Pflegediensten oder der Umbau von Fahrschulautos – auch für Beeinträchtigte, zählt Dirk Poweleit auf. "Wir haben fast täglich den TÜV im Haus", sagt er weiter. Denn fast jeder Umbau muss von einem Prüfer abgenommen werden.

Insgesamt kommt ASP am Standort in der Gemeinde Stuhr so auf rund 450 bis 500 Aufträge im Jahr, sagt der geschäftsführende Gesellschafter, der acht Jahre lang auch erster Vorsitzender des bundesweiten Verbands der Fahrzeugumrüster für mobilitätseingeschränkte Personen (VFMP) war. Während andere Mitbewerber mittlerweile auch Wohnmobilumbauten anbieten, hat sich ASP voll auf die Hilfe für Menschen mit Einschränkungen spezialisiert. "Es ist eine Nische", sagt Poweleit. Auch die Corona-Pandemie habe der Auftragslage keine Einbußen beschert, berichtet Poweleit weiter. 

Das ist auch in der neuen Halle zu beobachten. So schrauben Werkstattleiter Eric van Velzen und sein Team parallel an mehreren Autos. Teilweise müssen sie dabei massive Änderungen an der Karosserie oder dem Unterbau der Fahrzeuge vornehmen. Für dem Umbau für Fahrten mit Rollstühlen eignen sich laut Dirk Poweleit vor allem Kleinbusse oder Caddys der Marken VW und Mercedes. Daher arbeitet ASP auch eng mit den Herstellern zusammen. "Fast alle umgebauten Autos müssen Automatikantrieb haben", erklärt der Fachmann. Außerdem dürften die Modelle nicht zu alt sein.

Am neuen Standort von ASP arbeiten derzeit neun Mitarbeiter inklusive eines Auszubildenden. Und auch wenn die Auftragslage es hergeben würde und die neue Halle schon fast wieder zu klein ist, möchte das Unternehmen erst einmal nicht mehr machen. "Wir möchten ein individueller Betrieb bleiben. Klein, aber fein", sagt Dirk Poweleit und blickt stolz auf den Neubau der Firma.

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