Die neuen Straßen im Baugebiet Südlich Angelser Straße, in dem auch die neue Kindertagesstätte gebaut wird, sollen nach den vier "Müttern des Grundgesetzes" benannt werden: Elisabeth-Selbert-Straße, Helene-Wessel-Straße, Helene-Weber-Straße und Frieda-Nadig-Straße. Dafür sprachen sich am Dienstag auch einstimmig die Mitglieder des Weyher Bauausschusses aus.
Die vier Frauen haben gemeinsam mit 61 Männern 1948 im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland erarbeitet, heißt es in der Begründung der Gemeinde für den Vorschlag. Außerdem waren die vier Frauen 1949 wesentlich daran beteiligt, dass die Gleichstellung der Geschlechter mit dem Satz "Frauen und Männer sind gleichberechtigt" als Artikel 3 mit in das Grundgesetz aufgenommen wurde.
"Es gibt mehrere gute Gründe für die Straßenbenennungen", erklärte Dierk Heitmann von der Verwaltung. So würde man damit zum einen den 75. Geburtstag des Grundgesetzes würdigen. Auch könnte man so den Frauenanteil bei den Weyher Straßennamen weiter erhöhen, was seitens der Politik beantragt worden ist.
"Das ist ein sehr guter Vorschlag", pflichtete ihm auch Falk Brozio (SPD) bei. Insbesondere mit Blick auf den Ausgang der Europawahl am vergangenen Sonntag sei es wichtig, ein Zeichen für den Erhalt der Demokratie zu setzen. "Die Benennung passt auch gut in die heutige Zeit", erklärte Brozio. Auch mit Blick auf die Frauenrechte und die dort nach wie vor vielen Baustellen fand er die Auswahl der Namen gut.
Dem pflichtete auch Claus-Peter Wessel (CDU) bei: "Wir freuen uns auf das neue Grundgesetz-Viertel und insbesondere auch darüber, dass alle vier Vorschläge umgesetzt werden", erklärte er. Und Ulrike Buck von den Grünen fasste es kurz und knapp zusammen: "Sehr gute Vorschläge – machen!" Brozio regte ebenso wie Ingrid Söfty (CDU) zudem an, die "Mütter des Grundgesetzes" und ihr Werk auch weiter öffentlich zu thematisieren und ins Gedächtnis zu rufen. "Wir müssen die Erinnerung wachhalten", mahnte Söfty.