Weyhe-Leeste. Das erste Jahr ihres Projektes liegt hinter Dirk Wahlers und Eike Berthold. Und es war ein überaus erfolgreiches. Vor genau einem Jahr starteten sie ein Blühflächenprojekt mit dem Ziel, die Leester Marsch in ein buntes Blütenmeer zu verwandeln (wir berichteten). Mit Flächen von insgesamt 3,5 Hektar begannen sie damals. Mit der Hilfe von zahlreichen Unterstützern sammelten die Leester das Geld für die Blühmischungen und einen Obolus für den Landwirt, der die Flächen zur Verfügung stellt und pflegt. Zwischen 40 und 50 Spender beteiligten sich im vergangenen Jahr mit einer beliebigen Summe. Nun kommen Mitte April erneut Blühmischungen auf die Flächen und wieder sind Wahlers und Berthold auf breite Unterstützung angewiesen. "Wir haben uns überlegt, verschiedene Saatmischungen auszuprobieren", sagt Wahlers. Das soll für ein noch bunteres Gesamtbild sorgen. Sonnenblumen bereichern den farbenfrohen Anblick ebenfalls.
Eine der Flächen erstreckt sich an zentraler Stelle entlang der Straße An der Weide gegenüber der Holzhütte samt Lufttankstelle. Viele Ausflügler rasten dort regelmäßig. Wer mit dem Fahrrad nach Bremen pendelt, passiert die Stelle außerdem auf dem Arbeitsweg. So auch Eike Berthold, der sich im vergangenen Sommer täglich an der Blütenpracht erfreuen konnte. Rehe und Hasen seien auf der Fläche zudem von Spendern gesichtet worden. "Der Großteil der Pflanzen ist länger stehen geblieben bis in den Winter", erklärt Wahlers, dass die Tierwelt auch nach dem Ausblühen des Grüns einen Nutzen daraus ziehen konnte. In diesem Jahr soll das Projekt noch um eine Fläche von einem knappen Hektar in der Brinkumer Marsch Richtung Ortsumgehung erweitert werden.
Einmalige Spenden oder Festbeträge
Unterstützer können dem Blühwiesenprojekt einen beliebigen Betrag zukommen lassen, jedoch gebe es inzwischen auch Spender, die einen Festbetrag überweisen, sagt Eike Berthold. Er betont, dass es sich nicht um eine Konkurrenz zu ähnlichen Initiativen in der Gemeinde, sondern um eine Ergänzung handelt. Wahlers und Berthold, die seit Langem befreundet sind, hatten bereits 2020 auf privater Basis mit dem Projekt begonnen. Probehalber wurde an der Straße An der Weide weiter Richtung Ortskern eine etwa ein Hektar große Blühwiese angepflanzt. Nun kam im vergangenen Jahr mit der Fläche gegenüber der Holzhütte sowie einer vergleichbar großen Fläche in etwa 80 Metern Entfernung weiteres Potenzial dazu. Den jährlichen finanziellen Gesamtaufwand schätzen die Initiatoren auf bis zu 2000 Euro.
Die einjährige Saatmischung auf den Feldern ist dabei winterhart und so zusammengesetzt, dass immer etwas blüht. Bockshornklee, Alexandrinerklee, Sonnenblumen und Malven sind einige der Bestandteile. Die Fläche soll zwischendurch umgepflügt werden, ansonsten kommt nur Naturdünger auf den Boden. Viele Blühflächen bedeuten gleichzeitig auch viele Rückzugsmöglichkeiten nicht nur für Insekten, sondern beispielsweise auch für das Wild. Hasen und Rehkitze etwa haben dort, wo es uneingeschränkt blüht, nichts zu befürchten. Dirk Wahlers wird sich, wie schon im vergangenen Jahr, im Sommer so gut wie täglich ein Bild vom Anblick in der Leester Marsch machen, das dann immer wieder ein anderes sein dürfte.
Informationen zum Blühwiesenprojekt sind auf der Internetseite unter www.bluehwiesen-projekt-leeste.de zu finden. Kontakt zur Initiative ist per E-Mail an info@bluehwiesen-projekt-leeste.de möglich.