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Blühwiesenprojekt Leeste Ziel ist ein "blühender Flickenteppich"

Die Leester Marsch ist nicht nur bei Ausflüglern, sondern auch bei Pendlern auf dem Fahrrad beliebt. Diese mit einem bunten Anblick zu erfreuen, hat sich das Blühwiesenprojekt Leeste zur Aufgabe gemacht.
26.04.2023, 12:31 Uhr
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Ziel ist ein
Von Alexandra Penth

Weyhe-Leeste. Als "blühender Flickenteppich" – so stellt sich Dirk Wahlers die Leester Marsch idealerweise vor. Im vierten Jahr arbeitet er nun schon auf dieses Ziel hin. Zunächst war er als Einzelkämpfer gestartet, hatte im Bekanntenkreis um Spenden gefragt. Zum dritten Mal schließt er sich nun mit dem ebenfalls in Leeste lebenden Eike Berthold für das Blühwiesenprojekt Leeste zusammen. Die Ackerfläche an der Straße An der Weide liegt an zentraler Stelle, direkt gegenüber der Holzhütte samt Lufttankstelle. In der Nähe befinden sich noch zwei weitere Flächen. Derzeit werden alle Bereiche mit einer Gesamtgröße von rund 3,5 Hektar wieder eingesät, in etwa vier bis sechs Wochen sollen die ersten Pflanzen blühen – das Bild wird sich dann stetig ändern. 

Wahlers freut sich immer über den Anblick, wenn er an der Fläche vorbeifährt. Statt karger Landschaft bietet sich so ein abwechslungsreicher Blick, der von vielen Radfahrern sicher ebenso geschätzt wird wie von ihm selbst. Er beobachtet immer wieder, dass Ausflügler anhalten und die Blütenpracht beobachten. Doch damit diese bleibt, ist das Projekt jedes Jahr aufs Neue auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Der Landwirt, mit dem die Leester kooperieren, bringt die zertifizierte Saatmischung aufs Feld und übernimmt die Pflege. Das Blühprojekt kommt wiederum für das Saatgut, die Pacht und den Arbeitsaufwand auf. Zuletzt waren es 15 bis 20 Spender, viele von ihnen sind wiederkehrende Unterstützer. Wahlers wünscht sich jedoch gerne mehr spontane Spender. Jene Radfahrer, die am Wegesrand anhalten, die Infotafel des Projektes begutachten und sich kurzerhand zur Unterstützung entschließen. Über grundsätzliches Feedback würden sich Wahlers und Berthold ohnehin freuen. Vielleicht könnte die Infotafel noch mit einem QR-Code ausgestattet werden, überlegt Wahlers. 

Einen Mindestwert gibt es bei den Spenden nicht, es werden auch keine wiederkehrenden Beiträge erhoben. "Auch über 1,50 Euro freuen wir uns. Denn es freut uns, wenn sich die Leute dafür interessieren", sagt Wahlers. Der Leester ist der Auffassung, dass der Einzelne auch aktiv etwas für die Landschaft tun müsse, wenn er sie erhalten möchte. Aus diesem Grund hatte er auch das Blühwiesenprojekt ins Leben gerufen. 

Wahlers freut sich zwar über die bisherige Resonanz, doch im Projekt stecke grundsätzlich noch mehr Potenzial. Der jetzige Effekt sei trotz zentraler Lage der Fläche noch überschaubar. Sicher gebe es in der Leester Marsch noch mehr Landwirte, die kleine, nicht besonders wirtschaftliche Stücke zur Verfügung stellen würden. Wenn es überall ein bisschen blüht, hätte das Auge weitaus mehr Abwechslung. Und nicht nur das: "Es ist sichtbar, dass es Auswirkungen auf die Tierwelt hat." Nicht nur Insekten schwirren umher, auch die "Kinderstuben" von Rehkitzen und Bodenbrütern befinden sich auf der Fläche. Hasen fühlen sich dort ebenfalls wohl, wie Wahlers weiß. 

2021 stand die Fläche in voller Blüte, im vergangenen Jahr war die Trockenheit jedoch ein Problem. "Der Blüheffekt war nur mäßig", sagt Wahlers. In der Vielfalt und Ausprägung der Pflanzen mussten Abstriche gemacht werden. Das liegt jedoch auch in der Natur der Sache. 

Die Leester Marsch ist wochentags und an sonnigen Wochenenden stark frequentiert, weiß Wahlers aus Erfahrung. "Das ist da um 7 oder 8 Uhr morgens wie eine Autobahn." Der Fahrradverkehr habe seit Beginn der Corona-Pandemie augenscheinlich nochmals zugenommen. "Es wäre ja eine Bereicherung fürs Auge, wenn man als Pendler jeden Tag daran vorbei fährt", wirbt er für das Blühprojekt. Um den Juni und Juli herum erreicht das Blütenmeer dann seinen Höhepunkt: "Dann ändert sich der Anblick ständig", sagt Wahlers. 

Info

Informationen zum Projekt sind auch unter www.bluehwiesen-projekt-leeste.de zu finden. Kontakt ist per E-Mail an info@bluehwiesen-projekt-leeste.de möglich.

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