- Wie die Ferienkiste ins Leben gerufen wurde
- Welche Aktionen in diesem Jahr geboten werden
- Was für die Hombachlust geplant ist
- Wo man sich anmelden kann
Nicht jede Familie kann es sich leisten oder zeitlich einrichten, in den Sommerferien in die Ferne zu verreisen. Um auch den daheimgebliebenen Kindern und Jugendlichen trotzdem eine aufregende Ferienzeit zu ermöglichen, gibt es in Weyhe die Ferienkiste mit diversen Aktionen, Ausflügen und Erlebnissen. Bereits zum 50. Mal findet die Ferienkiste in diesem Jahr statt und bietet in der Zeit vom 3. Juli bis 12. August von A wie Actionpainting bis Z wie Zaubern rund 70 verschiedene Angebote, für die insgesamt 1121 Plätze zur Verfügung stehen. "Wir haben ein pickepackevolles Programm", sagt Jugendpfleger Carsten Platt. "Wir konnten sogar noch eine Schüppe mehr zum Vorjahr drauflegen."
Wie die Ferienkiste ins Leben gerufen wurde
Gestartet ist die Weyher Ferienkiste 1976 erstmalig mit 150 Kindern. Das Ganze war damals ein Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) und der Jung-Sozialisten (Jusos). "Das wurde vorher nur in großen Städten angeboten", erzählt Gründungsmitglied Günter Lehmkuhl. Um die Idee, ein solches Ferienangebot auch in Weyhe zu etablieren, mit Leben zu füllen, mussten die Initiatoren damals zunächst einmal Spenden sammeln und Jugendgruppenleiterscheine erwerben. "Wir wollten ein volles Programm in einer Woche für 150 Kinder machen", so Lehmkuhl weiter.
Bei der ersten Ferienkiste wurden bereits zahlreiche Akteure vor Ort mit eingebunden. So ging es unter anderem auf einen Reiterhof, die Ziegelei wurde besichtigt, der Jeebeler Wald erkundet oder eine Vorführung der Feuerwehr besucht. Zum Abschluss der Woche stand auch damals schon ein großes Kinderfest an, aus dem später die Hombachlust wurde.
Bereits nach dem zweiten oder dritten Jahr beteiligte sich auch die Gemeinde finanziell an dem Angebot, ehe sie Ende der 1980er-Jahre die Ferienkiste komplett übernahm. "Wir konnten das irgendwann nicht mehr alles koordinieren", sagt Lehmkuhl. Denn immer mehr Vereine fragten für das Ferienprogramm an, konnten aber meistens nur kleinere Gruppen von Kindern betreuen.
Welche Aktionen in diesem Jahr geboten werden
Und auch heute noch beteiligen sich zahlreiche Vereine an der Weyher Ferienkiste. "Das Ganze lebt von den Vereinen, Verbänden und Ehrenamtlichen", sagt Platt. Gemeinsam wolle man allen sechs bis 14-Jährigen in der Gemeinde einen tollen Sommer bieten. Neben vier großen Ausflügen zum Serengeti-Park in Hodenhagen, zu den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg, in den Kletterpark Verden oder ins Weserstadion in Bremen gibt es auch wieder diverse sportliche, kulinarische oder kreative Angebote. Auch Übernachtungen etwa im Jugendhaus oder in der Kirche stehen auf dem Programm. Und ein Minecraft-Workshop findet auch wieder statt. "Da war letztes Jahr der ganz große Run drauf", erzählt Platt. Daher wird der Workshop auch gleich an zwei verschiedenen Tagen am Montag und Dienstag, 7. sowie 8. Juli, angeboten.
Wer das Abenteuer lieber in der Wildnis als am Computer sucht, wird bei den Programmpunkten der Wildnisschule Bärenmarder fündig: Am 7. Juli will Wildnispädagoge Alexander Rogmann zusammen mit Kindern ab zehn Jahren die Kunst des ursprünglichen Feuermachens entdecken und Spießstöcke schnitzen. "Wir bauen uns vielleicht einen Bow-Drill oder üben Feuerschlagen", erzählt Rogmann, der zum Ende der Ferien auch noch mit einem zweiten Angebot Kindern und Jugendlichen ab acht Jahren einen Einstieg in die Wildnis und den Wald bieten will. Am Montag, 4. August, geht es dann um "Waldläuferwissen – von Wölfen, Tarnen & was man aus Pflanzen herstellen kann". Dafür holt er sich tatkräftige Unterstützung einer Wolfsexpertin.
Mit bei der Ferienkiste dabei ist in diesem Jahr auch der TSV Weyhe-Lahausen mit einem Tenniscamp, das es bereits länger nicht mehr im Ferienprogramm gegeben hat. Der zweitägige Workshop am Montag und Dienstag, 28. und 29. Juli, richtet sich an Anfänger ebenso wie an kleine Tennisprofis. Neben drei lizenzierten Trainern stehen weitere Helfer zur Verfügung, um mit den jüngeren Teilnehmern einfachere Ballspiele zu machen. "Es geht dabei auch um Koordination", sagt Claudia Langer vom TSV.
Für Kinder, die sich lieber kreativ als sportlich betätigen, bietet die Gemeindebibliothek in diesen Sommerferien gleich drei Veranstaltungen an. Am Montag, 14. Juli, gibt es dort einen Crashkurs Comic-Workshop. "Der Illustrator von ,Die drei ??? Kids' kommt dafür her", erzählt Bianca Schmidt von der Bibliothek. Comiczeichner und Cartoonist Kim Schmidt will die Teilnehmer bei der Ideensuche beraten und ihnen Tipps und Tricks beim Zeichnen beibringen. Darüber hinaus können Kinder und Jugendliche ab neun Jahren am Montag, 28. Juli, einen Stop-Motion-Film mit Lego in der Bibliothek drehen. Außerdem bietet die Bibliothek zusammen mit der Volkshochschule (VHS) am Montag, 21. Juli, die Veranstaltung "Gestalte dein eigenes Buch" an.
Was für die Hombachlust geplant ist
Und natürlich soll auch in diesem Jahr wieder die Ferienzeit mit der Hombachlust ausklingen. Das große Kinder- und Familienfest findet in diesem Jahr am Sonntag, 10. August, von 14.30 bis 18 Uhr auf dem Leester Mühlenkampgelände statt. Mit dabei ist auch wieder die Feuerwehr. Auch das Oscar-Spielmobil wird vor Ort sein. Außerdem sind zur 50. Auflage in diesem Jahr auch die Kinderliedermacher Matt und Basti mit einem Mitmachkonzert dabei. Der Eintritt ist wie immer frei.
Wo man sich anmelden kann
Für die Ferienkiste-Aktionen werden pro Aktionstag oder Aktion zwei Euro berechnet. Das Anmeldeverfahren erfolgt wie in den Vorjahren online unter www.unser-ferienprogramm.de/weyhe . "Das hat sich inzwischen bewährt", sagt Platt. Eltern müssen sich dafür registrieren, auch wenn sie das bereits im Vorjahr gemacht haben. Das sei nötig, "da die Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht dauerhaft gespeichert werden dürfen", erklärt der Jugendpfleger.
Die Programmliste ist bereits aktiviert und steht nun bis einschließlich Dienstag, 17. Juni, für die Anmeldungen zur Verfügung. "Dabei ist egal, ob man sich gleich am Anfang anmeldet oder erst später", betont Platt. Erst, nachdem der Anmeldezeitraum vorbei ist, wird am Mittwoch, 18. Juni, ausgelost, wer welchen Platz bekommt. Geschwisterkinder und auch Freundesangaben sollen dabei berücksichtigt und nach Möglichkeit nicht getrennt werden. "Das System ist so angelegt, dass möglichst auch alle angemeldeten Kinder mindestens eine Aktion bekommen", sagt Platt. Freie Restplätze können dann nach dem 18. Juni direkt gebucht werden.