Besser zur Schule – unter diesem Motto haben Viertklässler der Paul-Maar-Grundschule Sudweyhe eine neue Aktion erarbeitet. Im zweiten Schulhalbjahr wollen sie verstärkt auf die Elterntaxis verzichten und mit umweltfreundlicheren Mitteln zum Unterricht kommen. Am Donnerstagmorgen hat die 4b das Konzept vorgestellt, an dem sich die gesamte Schule beteiligt.
In den vergangenen Wochen haben sich die Schüler überlegt, wie sie dieses Ziel erreichen können. Hayden und Mia, zwei der Initiatorinnen der Aktion, zeigen dafür selbst gestaltete Plakate. “Alle Klassen bekommen die Kalender und das Punktesystem”, erläutert Hayden die Idee. Zu jedem Wochentag findet sich eine Spalte, wie die Kinder in die Schule gekommen sind. Mit Farbstiften tragen die Klassenlehrer dann ein, wie viele Schüler zu Fuß, mit dem Rad, dem Bus oder dem Auto anreisen. “Aufkleber wären nicht gut für die Umwelt”, sagt Mia über das Zählverfahren.
Fahrgemeinschaften werden belohnt
Für ihre Aktion haben die Kinder auch an Mitschüler gedacht, die nur mit dem Auto zur Schule gebracht werden können. Deshalb werden auch Fahrgemeinschaften mit Punkten belohnt – schließlich reduziert das ebenfalls Emissionen und den Schulverkehr. “Wir wollen, dass das Auto weniger genutzt wird”, gibt Hayden als Ziel aus.
Am Monatsende soll es dann kleine Preise für die fleißigen Klassen geben. Bei der Vorstellung hat Bürgermeister Frank Seidel die Aktion bereits mit 50 Euro unterstützt. Als Wettbewerb wollen die Initiatorinnen das Konzept aber nicht verstanden wissen. Wie genau das Belohnungssystem funktioniert, wollen sie in den kommenden Wochen noch detailliert ausarbeiten.
Beteiligung am "Frei Day"
Denn die Aktion führen die Schüler ebenso wie die Vorstellung des Projekts komplett in Eigenverantwortung durch. Die Paul-Maar-Grundschule beteiligt sich dafür seit dem Sommer 2023/24 als eine von rund 200 Schulen am Lernformat “Frei Day” der Initiative Schule im Aufbruch. Das niedersächsische Kultusministerium unterstützt das Format. In drei Schulstunden pro Woche sollen die Schüler der dritten und vierten Klassen selbst “lernen, die Welt zu verändern”, wie es auf der Internetseite des Lernformats heißt. “Das Besondere ist, dass die Kinder das alles machen und nicht bewertet oder benotet werden”, sagt Klassenlehrerin Nicole Requardt.

Hayden (links) und Mia aus der 4b der Paul-Maar-Grundschule präsentieren den Kalender und das Punktesystem für ihr Projekt ”Besser zur Schule”.links
Im Zuge der Ziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sollen die Kinder selbst Interesse an den Themen entwickeln und sich damit auseinandersetzen. “Wir begleiten das nur”, sagt die Lehrerin. So hätten die Kinder nicht nur das Konzept für “Besser zur Schule” ausgearbeitet, sondern auch selbst den Einladungsbrief an den Bürgermeister geschickt und die Kick-off-Veranstaltung organisiert. “Ich bin begeistert, wie souverän und selbstständig sie das gemacht haben”, lobt Requardt. Die Schüler hätten die Idee gut durchdacht und durch das Lernformat noch weiter Zeit, das Konzept zu vertiefen.
Mit ihrer Idee haben die Schüler an die Aktion “Zu Fuß zur Schule” angeknüpft. Um weniger auf die Elterntaxis zu setze, sind die zwei Mobilitätswochen schon länger fester Bestandteil der Paul-Maar-Grundschule. Durch ihr neues Konzept will die Gruppe der Klasse 4b dies auf das gesamte zweite Schulhalbjahr ausweiten.