Viel gab es für die Mitglieder des Samtgemeinderats Bruchhausen-Vilsen am Donnerstagabend, 5. Juni, nicht zu besprechen. Einstimmig brachten die anwesenden Ratsfrauen und -herren rund um den Vorsitzenden Johann-Dieter Oldenburg und Samtgemeindebürgermeister Bernd Bormann alle Punkte der Tagesordnung auf den Weg.
Der zentrale Beschluss der Sitzung im Forum des kurörtlichen Schulzentrums war die Bereitstellung einer überplanmäßigen Auszahlung für die neuen Mobilbauklassen der Grundschule Schwarme. Insgesamt werden 200.000 Euro mehr als eingeplant für den Neubau fällig. Decken möchte die Samtgemeinde diese Summe, indem sie den für die Sanierung der Grundschule Bruchhausen-Vilsen eingeplanten Haushaltsansatz entsprechend reduziert. Über die Tagesordnungspunkte hinaus war das Klimaschutzkonzept der Samtgemeinde Thema des Abends.
Einwohnerfragen zum Klimakonzept
Noch vor der Abstimmung der eigentlichen Tagesordnungspunkte meldete sich einer der anwesenden Bürger, Peter Henze, in der Einwohnerfragestunde zu Wort und richtete sich direkt an Bernd Bormann: "Ich erinnere mich noch an die tolle Rede, die sie damals zum Beginn der Klimakonzeptdiskussion gehalten haben." Mit einem Blick auf den vorigen Klimaschutzmanager der Samtgemeinde, Frank Marquardt, der nun nicht mehr im Amt ist, wünschte sich Henze: "Was das Klimamanagement betrifft, wäre es schön, wenn Sie uns Bürger über den aktuellen Stand aufklären könnten."
Bormann bestätigte daraufhin, dass der Arbeitsvertrag Marquardts planmäßig ausgelaufen sei und die Samtgemeinde bereits seit acht Monaten versuche, die Stelle neu zu besetzen. "Der Plan ist es jetzt, einen Bachelor-Studenten aus dem Bereich Klimaschutz zu gewinnen." Hinzu komme eine Kollegin, die im Juli aus der Elternzeit zurückkehrt, sodass die Stelle mit zwei Teilzeitkräften wieder voll besetzt werden könne. Henze schob hinterher: "Andere Kommunen unterstützen Aktionen wie etwa die Nachhaltigkeitswochen in Syke." Er fragte sich, ob die Samtgemeinde ebenfalls vorhabe "etwas munterer in Richtung solcher Initiativen" zu blicken. Bormanns Antwort: "Das ist nach wie vor das Ziel. Leider, und da gebe ich Ihnen recht, mangelt es gerade an der Umsetzung. Es braucht einfach Zeit und Personal, das wir hoffentlich bald wieder haben."
Mehr Ausgaben für die Mobilbauklassen
Eingeplant waren im Haushalt der Samtgemeinde 1,37 Millionen Euro für den mittlerweile errichteten Neubau der Mobilbauten. Das beauftragte Architektenbüro errechnete schließlich einen Betrag von 1,57 Millionen Euro. "Neue Hausanschlüsse, eine Luftwärmepumpe, Brandwarnanlage und Fotovoltaik-Anlage", zählte Cattrin Siemers, Leiterin des Fachbereichs Bildung, als Gründe für die entstandenen Mehrkosten auf. Zudem sind laut Beschlussvorlage unter anderem Arbeiten wie ein zuvor nicht eingeplantes Regenrückhaltebecken in unmittelbarer Nähe der Container inklusive Einzäunung erforderlich geworden.
Zum Hintergrund: Die Grundschule Schwarme, so steht es ebenfalls in der Beschlussvorlage, ist aufgrund der steigenden Schülerzahlen dauerhaft auf zusätzliche Räumlichkeiten angewiesen. Der Bau der Mobilbauklassen dient daher als Zwischenlösung bis zur geplanten Sanierung der Schule ab dem Jahr 2027. Die Frage von Hermann Schröder (UWG), ob die Container ein dauerhafter Plan seien, konnte Oldenburg daher mit einem klaren "nein" beantworten. Insgesamt vier Klassen mit jeweils 25 Schülerinnen und Schülern haben Platz in den übereinanderliegenden Containern. "Die Lehrer und Kinder fühlen sich dort sehr wohl", berichtete Johann-Dieter Oldenburg während der Sitzung. "Das Ganze sieht wirklich aus wie eine normale Schule, ein tolles Gebäude."