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Kunst in der Provinz Kunstpreis bleibt im Landkreis

Berend Schoke aus Twistringen und Bianca Hardemann aus Bassum haben bei der Preisverleihung des Vereins Kunst in der Provinz in Sulingen die ersten Plätze belegt. Erstmals wurden zwei Empfänger ausgewählt.
19.06.2022, 15:29 Uhr
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Von Dagmar Voss / DV

Sulingen/Landkreis Diepholz. Die Qual der Wahl hatte die Jury bei der Auswahl der diesjährigen Preisträger des Kunstpreises mit dem Thema „Spuren“. Da sich fast 70 Künstler mit Bildern und Objekten beworben hatten, die fünf Jurymitglieder also zwischen ebenso vielen Werken entscheiden mussten, wurde es kompliziert für die drei zu vergebenden Preise von insgesamt 2500 Euro. Zum ersten Mal in der langen Geschichte des auslobenden Vereins Kunst in der Provinz wurden kurzerhand für jeden Preis zwei Empfänger ausgewählt.

Brunhild Buhre, vormals langjährige Vereinsvorsitzende, zeigte sich angetan von der zügigen Entscheidungsfindung. Mit dabei waren die Jury-Mitstreiter Joachim Kusserow, Mitglied der Galerie N in Nienburg, Ingolf Heinemann, Geschäftsführer des Kunstvereins Wunstorf, Brigitte Cording, Organisatorin der Ausstellungen im DLZ (Dienstleistungszentrum) Wagenfeld und Sabine Lüers-Grulke, Kulturredakteurin aus Nienburg. „Wir sind nach dem Aufstellen durchgegangen und hatten dann rote Punkte zu vergeben – da war doch große Einigkeit zu sechs Werken schon in der dritten Runde“, sagte Buhre.

So konnte man jeden Preis doppelt vergeben, aufgeteilt in je 600 Euro für den ersten Preis, vergeben an Berend Schoke aus Twistringen und Bianca Hardemann aus Bassum. Für den zweiten Platz in Höhe von je 400 Euro waren Ingrid Kemnade aus Bremen und Heidemarie Schulz-Dué aus Sulingen gewählt worden. Rang drei ging mit je 250 Euro an Eduard Müller aus Lemförde und Gudrun Pape aus Bremen.

Vereinsvorsitzender Manfred Evensen erklärte in seiner Begrüßung, dass die Jury den Schöpfungen der „Spurenleser und Spurenleger“ keine Titel vergeben hatte: „Es sollen Gedanken und Emotionen beim Betrachter ausgelöst werden, ohne dessen Wahrnehmung durch einen Titel des Kunstwerks zu beeinflussen.“ Bei dem Objekt, das Hardemann gestaltet hatte, war das nun wirklich nicht schwierig, denn sie hatte das Wort „Corona“ genommen und aus jedem einzelnen Buchstaben mit kleinen Figuren und anderen Hilfsmitteln quasi eine Krankenhaus-Geschichte geformt.

Nicht nur aus der Corona-Zeit stammen die Motive der kreativen Arbeiten, auch andere aktuelle Themen waren erkennbar eingeflossen in die Schöpfungen. Evensen meinte dazu: „Spuren laden ein zu einer Reflexion über die Zeit, berichten von Vergänglichkeit und Gegenwärtigkeit und zeigen Reflexionen über Geschichtlichkeit.“ Teilhabe an der Gegenwart sei auch Teilhabe an der Vergangenheit. Dabei sinnierte er über die unterschiedlichen künstlerischen Möglichkeiten, angefangen bei Bildhauerei über Malerei bis Fotografie: „Ein Foto ist die Spur schlechthin, ein Zeugnis der Vergangenheit.“ Wobei es eine Frage des Betrachtens sei: „Wie kann man eine Landschaft, ein Ereignis oder eine Person ihres visuellen Inhalts wegen lesen?"

Für das kulturelle Engagement des überregionalen Künstler-Zusammenschlusses bedankte sich Sulingens Bürgermeister Patrick Bade in seinem Grußwort, das er dem Verein per E-Mail hatte zukommen lassen. Vorsitzender Manfred Evensen verlas dies während der Feierstunde am Sonnabendnachmittag. Bade habe bereits im Vorfeld die Gelegenheit genutzt und einen Blick auf die eingereichten Arbeiten geworfen: „Spuren durchziehen unser Leben – ob in der Natur, im täglichen Leben oder in Geschichte oder Politik.“ Für die musikalischen Zwischentöne war Tim Verbarg am Klavier zuständig.

Die Ausstellung ist in der Alten Bürgermeisterei, Lange Straße 65 in Sulingen, noch bis zum 26. Juni zu sehen. Von Montag, 20. Juni, bis Sonnabend, 25. Juni, jeweils von 15 bis 18 Uhr, am Sonntag, 26. Juni, von 11 bis 18 Uhr. Mindestens einer der Kunstschaffenden wird immer anwesend sein.

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