Im Forum Gesseler Goldhort am Kreismuseum Syke wird die Bronzezeit zelebriert. Diese Epoche, der die Legierung aus Kupfer und Zinn aufgrund ihrer Bedeutung ihren Namen gegeben hat, wird am Sonnabend und Sonntag, 17. und 18. August, einmal mehr im Mittelpunkt des Hauses stehen, kündigt Kevin Kyburz-Fischer vom Museum an.
Techniken aus der Bronzezeit
Anlass für die Bronzezeittage ist die aktuelle Ausstellung "Auf Sand gebaut" zur 5000 Jahre währenden Geschichte des Gräberfeldes in Stühren. Vom Ende der Jungsteinzeit bis zur vorrömischen Eisenzeit begruben die Menschen dort 2000 Jahre lang ihre Verstorbenen. Ihnen, ihren Fertigkeiten und ihrer Lebensweise widmen sich die Bronzezeittage. So präsentieren an beiden Tagen Archäo-Techniker Handwerkstechniken, wie sie vor 3000 Jahren Verwendung fanden. Besucher können dann sehen, wie aus den Rohmaterialien Kupfer und Zinn beim Bronzeguss Bronze geschaffen wird, stellt Kyburz-Fischer in Aussicht.

Archäo-Techniker rekonstruieren die alten Handwerkstechniken, auch wie Bronze vor 3000 Jahren hergestellt wurde.
Des Weiteren demonstriert ein Fischer in bronzezeitlicher Kleidung den Fischfang in dieser Zeit. An einer anderen Station können Besucher zudem Zeuge werden, wie aufwendig und zeitintensiv die Herstellung der Kleidung war. Töpferarbeiten, Holz- und Feuersteinbearbeitung werden gezeigt und Besucher können in die damalige Kräuterkunde schnuppern. Zusätzlich präsentiert das Forum zwei Pferde, die Nachbildungen bronzezeitlicher Trensen tragen. Im Original sind diese in der Sonderausstellung „Auf Sand gebaut – 5000 Jahre Gräberfeld Stühren“ zu entdecken. Solche Nachbildungen sollen dann auch in einem Workshop aus Geweih hergestellt werden, informiert Kevin Kyburz-Fischer weiter.
Programm zum Mitmachen
Auch an die kleinen Besucher wurde gedacht. So können Kinder sich ebenfalls am Bearbeiten von Geweih und Holz versuchen und üben sowie beim Mehl mahlen helfen. An einer eigens dafür geschaffenen Ausgrabungsstation können sie sich zudem einmal selbst als Archäologen versuchen.
Im Mitmach-Labor des Forums werden an den beiden Tagen bronzezeitliche Repliken vorgeführt und die Forscherinnen und Forscher von morgen können sich die Labortische anschauen.
Auch kulinarisch geht es zurück in den Zeitraum von etwa 2200 bis 700 vor Christus. Es wird Brot nach bronzezeitlichem Rezept angeboten und in Tontöpfen gegartes Essen lädt zum Probieren ein. Dazu passend werden Bier und eine Art Limonade aus dieser Zeit als Getränke kredenzt. Doch auch Kaffee, Kuchen und eine Auswahl herzhafter Speisen können wie gewohnt im Sommergarten und in der Diele erworben werden, versichert Kyburz-Fischer.
Für Unterhaltung sorgen derweil die einzigartigen Klänge einer rekonstruierten bronzezeitlichen Lure. Diese aus Bronze gefertigten Blasinstrumente wurden überwiegend in Nordeuropa in Horten gefunden und werden auch als Kriegstrompeten bezeichnet. Ob sie tatsächlich als solche genutzt wurden, ist aber nicht sicher. Sie bestehen aus einem Mundstück und mehreren zusammengesetzten gegossenen Stücken beziehungsweise Rohren.
An beiden Tagen sind darüber hinaus die Dauerausstellungen und die Sonderausstellung zu besichtigen. Wie die Bronzezeittage sind sie geöffnet am Sonnabend, 17. August, von 11 bis 18 Uhr, sowie am Sonntag, 18. August, von 11 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen den normalen Museumseintritt von vier Euro, zwei Euro ermäßigt. Für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren ist der Eintritt frei.