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Mobilität Voraussicht und Rücksicht sind entscheidend

In den Sommermonaten sind wieder mehr Menschen mit dem Fahrrad und dem Pedelec in Syke unterwegs. Kontaktbeamter Dierk Westermann gibt Tipps zur Sicherheit auf dem Zweirad.
03.07.2023, 16:08 Uhr
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Voraussicht und Rücksicht sind entscheidend
Von Sarah Essing

Syke. Fahrradfahren ist gesund, umweltfreundlich und macht Spaß. Vor allem mit den Elektro-unterstützten Varianten wie Pedelecs ist man zudem flott unterwegs und kommt gerade in Orten wie Syke oftmals besser und bequemer voran als mit dem Auto. In der Corona-Zeit haben viele Menschen diese Art der Fortbewegung für sich entdeckt oder wiederentdeckt. Doch auch das Radfahren birgt seine Tücken, wie Dierk Westermann weiß. Schließlich ist Sykes Kontaktbeamter selbst häufig mit seinem Dienstfahrrad unterwegs.

Die gute Nachricht vorweg: In den Jahren 2020 bis 2022 hat sich die Zahl der Unfälle mit Fahrrad oder Pedelec nicht erhöht. Allerdings gab es in dieser Zeit auch zwei Unfalltote und bei den meisten Fahrradunfällen verletzten sich die Radler leicht oder sogar schwer. Eine Helmpflicht bestehe nicht, bedauert Westermann. Er empfehle das Tragen eines Helms jedoch immer, gerade auch für diejenigen, die mit den deutlich schnelleren Pedelecs unterwegs sind.

Jetzt im Sommer ist zudem wieder erhöhte Aufmerksamkeit gefordert, denn statistisch steigt dann die Zahl der Unfälle. Das sei nachvollziehbar. "Bei schönem Wetter setzen sich mehr Menschen aufs Rad." Und schließlich sei das Radfahren in Syke grundsätzlich auch gut und sicher möglich. Allerdings gibt es einige "Knackpunkte", die auch die Unfallstatistik widerspiegelt. Sie befinden sich alle entlang der viel befahrenen Bundesstraße 6.

Dort ist im Stadtgebiet auf beiden Seiten der Gehweg für Radfahrer "freigegeben", wie es im Amtsdeutschen heißt. "Das heißt: Sie sind ‚Gäste‘", stellt Westermann klar. Radfahrer dürfen den Gehweg mitnutzen, müssen sich dabei aber an den Fußgängern orientieren. Und: "Es ist keine Pflicht", unterstreicht er. Radfahrer können und dürfen auch auf der Straße fahren. Sieht man sich die Unfallzahlen an, sei das sogar sicherer. Doch was „gefühlt“ wahrgenommen werde, sei ja noch mal etwas anderes. 

So auch an der Einmündung der Straße Hachedamm, eine der gefährlichsten Ecken Sykes. "Das große Problem ist das Eckhaus", sagt Westermann. Es steht sehr dicht am Rand, dadurch ist die Sicht für alle stark eingeschränkt.

Die Betonung liegt auf alle, also auch für die Autofahrer, die aus der Straße fahren wollen. Das bedeute aber auch, dass Radfahrer für die Autofahrer, die aus dem Hachedamm fahren, von der "falschen" Seite kämen, wenn sie den Gehweg dort in Richtung Kreismuseum beführen, erläutert Westermann. Durch das Haus ist die Sicht nach rechts eingeschränkt, sodass insbesondere die schnellen Pedelecs für die an der Haltelinie stehenden Autos sehr spät zu sehen sind. "Es ist sehr schwierig, diese Situation aufzulösen", so Westermann. Immerhin warnt nun ein Schild vor der Ausfahrt, sodass Radfahrer informiert sind.

Auch die Einmündung des Steinkamps schräg gegenüber taucht mehrfach in der Unfallstatistik auf – aus denselben Gründen. Grundsätzlich seien alle Einmündungen und Kreuzungen potenzielle Gefahrenstellen; einfach, weil sich Verkehrsteilnehmer dort begegnen. Unfallursache Nummer eins ist daher auch: das Nichtbeachten der Vorfahrt.

Da hilft laut Westermann nur eins: vorausschauend fahren und Rücksicht aufeinander nehmen. "Wenn wir da hinkommen, wäre das klasse."

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