Syke. Am 6. Februar erwachten die Menschen im Südosten der Türkei und in Syrien mit einem der stärksten, jemals gemessenen Erdbeben mit der Stärke 7,7 auf. Neun Stunden später bebte die Erde nochmals mit der gleichen Stärke. Rund ein Monat ist seitdem vergangen, und die Solidarität in Deutschland ist groß. Viele Menschen sammeln Spenden und wollen helfen. So auch die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Syke. Gemeinsam mit der Stadt und vielen weiteren Helfern haben sie für den kommenden Sonntag, 5. März, von 14 bis 18 Uhr einen Aktionstag mit großem Kulturangebot am Syker Rathaus organisiert.
Die Idee kam Can Mavin Atalan vom Gymnasium Syke, der selbst Verwandte in der betroffenen Region hat, im Gespräch mit seiner Schülervertreterin Emma Brötzmann. Klar war: Sie wollten etwas für die Opfer des Erbebens in der Türkei und Syrien tun. "Dann haben wir in der Schule einen Spendenaufruf gemacht und sehr positive Rückmeldung erhalten", berichtet Brötzmann. Unterstützung bekamen sie auch von ihrem Schulleiter Knut Wessel. Danach wandten sich die Gymnasiasten auch an Sykes Stadtjugendpfleger Abdelhafid Catruat, der schnell den Kontakt zu Suse Laue herstellte. "Wir finden es toll, dass ihr die Idee habt und dass ihr euch auch für die Opfer einsetzt", betont Sykes Bürgermeisterin.
Große Hilfsbereitschaft vorhanden
Innerhalb von rund zwei Wochen organisierte die Stadt Syke gemeinsam mit den Zehntklässlern den Familiensonntag am Syker Rathaus. "Es gibt mittlerweile so viele Menschen, die sich daran beteiligen wollen", freut sich Suse Laue. Mit dabei sind Gastronomen, Vereine und Firmen aus der Hachestadt und umzu. Für die Musik sorgen Jan Lüchow und Band, Makkas Entertainment, das David Niedermayer Oriental Trio, Irini Rafailia Malliachova, der türkische Volksmusik-Chor Gönülden Gönüle, das Musical-Orchester des Gymnasiums Syke, Igor Barbosa, Ela Fischer, Roy The Boi und Szumy sowie die Trommelgruppe Unikat von der Erlenschule. "Es ist wahnsinnig, was es für eine Bereitschaft gibt", betont der Stadtjugendpfleger sichtlich begeistert. Schnell sei aus der vagen Idee ein großer Familiensonntag mit buntem Programm entstanden.
"Wir bekommen fast alles kostenlos gestellt", freut sich Abdelhafid Catruat. Es gibt eine große Bühne und professionelle Tontechnik für die Musiker, das Essen stellen ukrainische Geflüchtete, die Moschee sowie Gastronomen aus der Stadt gegen eine Spende für die Erdbeben-Opfer. Und auch die Erlenschule ist mit einem Zuckerwatte-Stand dabei. Zudem wird es Kinderschminken sowie eine Hüpfburg geben, und die Künstlerin Susi Ranitz wird Ballontiere für die Kleinen formen. "Keiner hat Nein gesagt", berichtet Naif Düsme, der selbst für den Aktionstag bei den Unternehmen und Gastronomen geworben hatte.
AWG organisiert Tauschmarkt
Auch die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) Bassum wird am Sonntag dabei sein und einen Tauschmarkt auf dem Rathausplatz organisieren. Es gibt Flohmarkttische mit verschiedenen Kategorien, aber keinen Standbetreiber. "Sondern es läuft alles auf Tausch-Basis", erklärt AWG-Sprecher Dominik Albrecht. "Jeder kann einfach Dinge auf den Tisch legen, die er zu Hause nicht mehr benötigt und andere können sie sich dann mitnehmen." Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Der Markt soll möglichst viele Besucher anlocken, Reste gehen dann später an das Sozialkaufhaus in Syke.
"Das Schöne an der Veranstaltung ist, dass durch die vielen Angebote für alle was dabei ist", betont Dominik Albrecht. Ein wahres Familienfest also für den guten Zweck. Denn alle Einnahmen gehen an die Erdbeben-Opfer in Syrien und der Türkei. Dafür hat die Stadt Syke extra ein Konto eingerichtet (Informationen gibt es im Internet unter www.syke.de) und es werden auch vor Ort noch Spendenboxen stehen. Das Geld geht dann an den Verein "Help Dunya", berichtet Suse Laue. "Sie unterstützen die Erdbeben-Opfer auch vor Ort. Man weiß, dass das Geld dann auch da ankommt, wo es soll." Am Sonntag wird der Verein auch mit einem Infostand präsent sein und über ihre Projekte informieren.