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Syke Wessels Hotel: Martinsclub zahlt 32.125 Euro pro Schlüssel

514.000 Euro zahlt der Martinsclub Syke für einen Teil des Gebäudeensembles rund um Wessels Hotel. Dafür erhielt er jetzt 16 Schlüssel. Das sind 32.125 Euro pro Schlüssel.
15.05.2024, 14:00 Uhr
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Wessels Hotel: Martinsclub zahlt 32.125 Euro pro Schlüssel
Von Micha Bustian

514.000 Euro hat der Martinsclub an die Stadt Syke gezahlt. Dafür bekamen Jessica Volk und Sebastian Jung aus dem Vereinsvorstand jetzt 16 Schlüssel aus der Hand von Sykes Bürgermeisterin Suse Laue überreicht. Laut Taschenrechner sind das 32.125 Euro pro Schlüssel. Eine ordentliche Summe. Die allerdings relativiert sich, wenn man bedenkt, in welche Schlüssellöcher diese Schlüssel passen. In das alte Schützenhaus und die Nebengebäude von Wessels Hotel. Die gehörten der Stadt Syke, jetzt sind sie Eigentum des Martinsclubs.

Was der Martinsclub aus seinem Gebäudeanteil machen möchte

Kurz zusammengefasst: ein Hostel und ein Café. Für die Umsetzung soll der Syker Ingenieur Günther Glüsenkamp sorgen. "Er hat den Vertrag bekommen, weil er inhaltlich gepunktet hat", begründet Sebastian Jung aus dem Vorstand des Martinsclubs diese Entscheidung.

Doch zurück zum Martinsplan. Sieben Zimmer sollen im Stil eines Garni-Hotels entstehen. Garni, das kommt aus dem Französischen und bedeutet: mit Mobiliar ausgestattete Unterkunft. Angeboten wird im Normalfall Beherbergung mit Frühstück, Getränken und höchstens kleinen Speisen. Der für ein Hotel typische Restaurantbetrieb fehlt indes. In der Regel gibt es auch keine des Nachts geöffnete Rezeption.

Im vorderen Teil des Gebäudekomplexes, in dem der Martinsclub jetzt bereits sein Büro hat, soll ein Café entstehen. Sebastian Jung fände auch einen "Biergarten im vorderen Teil" gut, "direkt unter der Rotbuche". Dort sollen "Leuten mit und ohne Beeinträchtigung" Arbeitsplätze angeboten werden.

Der ehemalige Frühstücksraum von Wessels Hotel soll zum Veranstaltungsraum umgebaut werden. "Zum Vermieten", erläutert Sebastian Jung. "Für Vereine beispielsweise." Im ersten Obergeschoss ist Platz für Büros des Martinsclubs, ganz oben könnten Appartements und Wohnungen entstehen. Auch die sollen an Menschen mit und ohne Beeinträchtigung vermietet werden. Aber: "Das wird kein Wohnheim, das wir hier aufmachen."

Was sich die Partner vom Gebäudeensemble erhoffen

Der Martinsclub will "versuchen, Begegnungsräume zu schaffen, die normal sind – allerdings für alle, nicht nur für Menschen mit Beeinträchtigung", sagt Sebastian Jung. Suse Laue findet, dass die Ideen des Martinsclubs "gut hierhin passen", spricht von einer Symbiose. Das Ensemble soll das Syker Zentrum beleben, auch dafür sorgen, dass "andere Angebote in der Innenstadt verweilen". Jessica Volk aus dem Vorstand des Martinsclubs meint, dass der Umbau "eine gute Chance für die Innenstadt" sein könnte.

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Was Syke aus dem Hauptgebäude machen will

Mehr als 140 Jahre hieß das Gebäude an der Hauptstraße 33 Wessels Hotel. "Das Haus stand aber schon vorher", erklärt Suse Laue. Jetzt soll die Syker Stadtbücherei dort einziehen (wir berichteten), ein Begegnungszentrum. Im Hinterhof soll ein Kulturzentrum entstehen, auch an Versorgungsräume wurde gedacht.

Wenn's nach dem Martinsclub geht, könnte man sofort loslegen. Das Grundstück sei allerdings schwer zu teilen, sagt Kathrin Speer von der Syker Stadtverwaltung. Ihre Chefin Suse Laue will dort auf keinen Fall einen Zaun errichten. Sebastian Jung sagt mit einem Augenzwinkern: "Dann müssen wir uns halt verstehen." Zurzeit wird an den Grundrissen gebastelt und nach Gewerken geschaut. Der Martinsclub hofft auf eine Baugenehmigung bis Ende des Jahres, Suse Laue peilt dafür diesen Herbst ein. "Und dann wird es ein oder zwei Jahre dauern."

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