Es hat tatsächlich geklappt: Der erste Spatenstich für das neue Zentralklinikum des Landkreises Diepholz ist in dieser Woche erfolgt. Man liegt also im Zeitplan, und der ist ganz schön straff. Erst vor viereinhalb Jahren war der Neubau des Krankenhauses überhaupt vom Kreistag beschlossen worden. Und schon in weiteren knapp vier Jahren sollen in Borwede in Twistringen die ersten Patienten behandelt werden können.
Fakt ist schon jetzt: Mit einem zentralisierten Krankenhaus kann dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen besser begegnet werden als mit den bestehenden drei Krankenhäusern in Bassum, Sulingen und Diepholz. Dass dort technisch alles auf dem neuesten Stand sein wird, versteht sich ja eigentlich von selbst. Eine Intensivstation gleich hinter der Notaufnahme, das ist auch schon mal eine Neuerung und sicherlich in der Praxis eine gute Sache.
Besonders erfreulich aber ist, dass der Landkreis wieder eine Geburtshilfestation bekommt. Dass man jetzt schon seit über zwölf Jahren in einem Landkreis, der fast so groß ist wie das Saarland, kein Kind auf die Welt bringen kann, sondern dafür nach Bremen oder in die Nachbarlandkreise ausweichen muss, ist für werdende Eltern eigentlich unzumutbar.
Wer dieser Tage aus dem Norden des Landkreises in Richtung Borwede fährt, muss sich natürlich durch die Umleitung in Twistringen quälen. Denn dort wird die Ortsdurchfahrt neu gemacht. Doch auch, wenn diese fertig ist, bleibt Twistringens Ortskern sicherlich ein Nadelöhr, das es zu durchqueren gilt. Anders als die alten Krankenhaus-Standorte Bassum, Sulingen und Diepholz hat Twistringen keine Umgehungsstraße.
Noch fahren auch keine Busse vom Twistringer Bahnhof zum neuen Klinikumsstandort. Das ist aber geplant. Und so, wie der Landkreis bisher den Bau des neuen Zentralklinikums vorangetrieben hat, ist es wahrscheinlich, dass auch für die Anbindung des Standortes Lösungen gefunden werden. Damit Patienten und Besucher schnell und einfach ins neue Krankenhaus gelangen können.