Aufgezeichnet haben sie das Spiel natürlich auf Video – wie immer. "Aber ob wir inhaltlich etwas herausziehen können, weiß ich nicht", sagte Key Riebau. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Atlas Delmenhorst ist nach Niederlagen oft angefressen, doch die 0:3 (0:0)-Pleite zum Auftakt der Wintervorbereitung gegen den 1. FC Phönix Lübeck am Sonntagnachmittag nahm er gelassen: "Das Ergebnis ist etwas zu hoch ausgefallen, zwei Gegentore waren vermeidbar, aber insgesamt war die Leistung in Ordnung."
Riebau wusste die Partie richtig einzuordnen. Seine Mannschaft hatte im Vorfeld gerade einmal zwei Trainingseinheiten absolviert, während die Lübecker schon deutlich weiter in ihrem Programm sind. Für den Tabellenneunten der Nordstaffel der Regionalliga war der Test gegen Atlas die Generalprobe für den Pflichtspielstart am kommenden Sonntag gegen Altona 93. In der ersten Hälfte war auf dem Kunstrasenplatz des TSV Ganderkesee am Immerweg, auf dem 100 Zuschauer zugelassen waren, aber kaum ein Unterschied zwischen den Teams zu sehen. Der SVA stand kompakt und ließ nichts zu. Winterzugang Nico Matern präsentierte sich bei seinem Atlas-Debüt im defensiven Mittelfeld clever im Zweikampf und stellte geschickt die Räume zu. "Er hat das sehr gut gemacht", lobte Riebau.
Riebau mit der ersten Hälfte zufrieden
Die Lübecker kamen nur einmal gefährlich vor das Delmenhorster Tor, als Atlas-Verteidiger Oliver Rauh einen Schuss von Murat Rasgele abblockte (22.). Auf der Gegenseite schoss Cerruti Siya daneben (24.), und Tobias Steffen spielte einen vielversprechenden Konter nicht gut aus (36.). "Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Wir hätten durchaus in Führung gehen können", sagte Riebau.
In der Pause wechselte der Atlas-Coach sechsmal aus, dadurch kam ein Bruch ins Spiel seiner Mannschaft. Schon drei Minuten nach Wiederbeginn köpfte Sam-Calvin Kisekka das 1:0 für die Gäste. Der eingewechselte Marek Janssen hatte eine gute Chance zum Ausgleich, brachte den Ball aber nicht an Lübecks Torwart Andrea Hoxha vorbei (57.). Kurz darauf sorgte Haris Hyseni mit einem herrlichen 16-Meter-Schuss für das 2:0 (59.). Das 3:0 bereitete Hyseni mit einem Querpass vor, und Corvin Bock musste nur noch einschieben (78.). In der Schlussphase verhinderte Atlas-Torwart Niklas Göretzlehner, der nach einer Stunde für Florian Urbainski gekommen war, weitere Gegentore. "Es war wichtig, nach der langen Pause mal wieder zu spielen", hielt Riebau fest. "Alles andere kommt noch, jetzt geht das Training weiter."