Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Regionalliga SV Atlas Delmenhorst startet mit Vorfreude in die Wintervorbereitung

Nach sechs Wochen Pause hat der SV Atlas Delmenhorst erstmals wieder trainiert. Der Sportliche Leiter Bastian Fuhrken betonte, dass sich der SVA für die Aufstiegsrunde einiges vorgenommen hat.
28.01.2022, 13:10 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
SV Atlas Delmenhorst startet mit Vorfreude in die Wintervorbereitung
Von Christoph Bähr

Das erste Atlas-Tor des neuen Jahres löste einen kurzen Jubelschrei aus: Cerruti Siya freute sich während des abschließenden Trainingsspiels gut hörbar, dass sein wuchtiger Schuss im Netz gelandet war. Überhaupt war die Stimmung überaus positiv bei der ersten Trainingseinheit des SV Atlas Delmenhorst nach der Winterpause, daran konnten auch kalter Wind und Dauerregen nichts ändern. Alle freuten sich, dass es nach sechs Wochen Pause wieder losging, dabei dürfte auch die Vorfreude auf die Spiele in der Meisterrunde der Fußball-Regionalliga Nord eine Rolle spielen. "Man hat gemerkt, dass die Jungs richtig Bock hatten. Ich bin sehr zufrieden", sagte Trainer Key Riebau nach der rund 100-minütigen Einheit.

Zum Auftakt hatte er seine Spieler erst einmal ordentlich laufen lassen – wohl auch, um zu sehen, wie fleißig sie in der Winterpause gewesen waren. "Erstmals haben wir keine Laufpläne verteilt, sondern auf die Selbstdisziplin der Spieler gesetzt", schilderte Riebau und stellte fest: "Alle haben etwas getan, das war zu merken." Zwei freiwillige Spinning-Einheiten für die Mannschaft hatte es vor dem Trainingsstart bereits gegeben. "Ansonsten sollten die Jungs in der Pause auch mal etwas abschalten. Das war eine Belohnung dafür, dass sie es in die Aufstiegsrunde geschafft haben", betonte der Sportliche Leiter Bastian Fuhrken.

Fuhrken fordert: Oben dran bleiben

Zur Erinnerung: Am 11. Dezember 2021 hatte der SV Atlas durch einen überraschenden 1:0-Sieg gegen Werder Bremens U 23 den Einzug in die Meisterrunde perfekt gemacht, danach begann direkt die Winterpause. Seit Donnerstag bereiten sich die Delmenhorster nun in bis zu sechs Einheiten pro Woche auf die Spiele der Aufstiegsrunde vor, die am 12. oder 13. März beginnt. Bastian Fuhrken hat zuletzt öfter gehört, dass Atlas die Restsaison aufgrund des vorzeitig gesicherten Klassenerhalts entspannt angehen könne, doch davon hält er gar nichts. "Wir haben den Anspruch, in der Aufstiegsrunde so weit wie möglich oben dran zu sein", betonte er. "Ich habe keinen Bock auf zehn Freundschaftsspiele, und die Spieler sicher auch nicht."

Die elf Punkte aus den Partien gegen die Gegner aus der eigenen Südstaffel nimmt Atlas mit in die Aufstiegsrunde. Gegen die fünf Vertreter der Nordstaffel, die noch nicht final feststehen, bestreiten die Blau-Gelben ab März jeweils ein Hin- und Rückspiel. Dass der SVA sich für diese Partien einiges vorgenommen hat, dokumentiert auch die Verpflichtung von Nico Matern, der über reichlich Regionalliga-Erfahrung verfügt. Der zentrale Mittelfeldspieler kommt vom FC Teutonia 05 Ottensen, dem Dritten der Nordstaffel, und trainierte am Donnerstag erstmals mit seinen neuen Kollegen. Der 29-Jährige besitze zweifellos das Potenzial, um direkt Stammspieler zu werden, sagte Fuhrken.

Verstärkung für die Defensive in Sicht

Materns Verpflichtung erwies sich im Nachhinein als doppelt wichtig, denn mit Mohamed Darwish, der sich dem palästinensischen Klub Shabab Al-Kahleel anschließt, verließ kürzlich ein zentraler Mittelfeldspieler etwas überraschend den SV Atlas. Weitere Abgänge erwartet Fuhrken nicht. Tom Schmidt (Urlaub) und Florian Stütz (Arbeit) fehlten aus anderen Gründen beim Training. Bis am Montag die Transferphase endet, könnte sich im Kader trotzdem etwas tun. Dass noch eine Verstärkung für die Atlas-Defensive kommt, ist nach Informationen des DELMENHORSTER KURIER wahrscheinlich.

Schlechte Nachrichten gibt es derweil von Philipp Eggersglüß, der seit Anfang Dezember an einem Kreuzband- und Meniskusriss sowie einem Anriss des Innenbandes laboriert. Dass der Außenverteidiger für den Rest der Saison ausfällt, war bereits klar. "Leider hat sich bei ihm jetzt auch noch die Operation verzögert. Er konnte erst jetzt operiert werden, damit ist auch die Vorbereitung auf die neue Saison in Gefahr", berichtete Fuhrken. Die Langzeitverletzten Efkan Erdogan und Luca Liske fallen ebenfalls noch länger aus. Kapitän Nick Köster war beim ersten Training nicht dabei, soll nach seinem Syndesmosebandriss aber demnächst langsam wieder an die Mannschaft herangeführt werden. "Das können wir vorsichtig angehen, denn durch den gesicherten Klassenerhalt besteht nicht der ganz große Druck", sagte Fuhrken.

Lesen Sie auch

Die Planungssicherheit für die kommende Saison erleichtert dem Sportlichen Leiter auch die Personalplanung. Nach Spielern, die nur für ein halbes Jahr kommen, um im Abstiegskampf zu helfen, musste er nicht Ausschau halten. "Wir haben wirklich nur nach Leuten geguckt, mit denen wir auch langfristig planen. Nico Matern hat für zweieinhalb Jahre unterschrieben", sagte Fuhrken. In den Einheiten der kommenden Wochen könnte der eine oder andere Trainingsgast auftauchen. "Wir wollen jüngeren Talenten die Chance geben, sich für eine Verpflichtung im Sommer zu empfehlen", kündigte Fuhrken an. "Kerem Sari und Philipp Eggert sind auch auf diesem Weg zu uns gekommen."

Ein echter Härtetest zum Auftakt

Erst einmal können sich aber die etablierten Spieler im Kampf um die Stammplätze beweisen, denn gleich im ersten Vorbereitungsspiel des Winters wartet ein echter Härtetest: Atlas trifft am Sonntag ab 14 Uhr in Ganderkesee auf den 1. FC Phönix Lübeck aus der Nordstaffel der Regionalliga. Rund um den Kunstrasenplatz am Immerweg werden Bänke aufgestellt, 100 Sitzplätze stehen zur Verfügung. Einlass ist ab 13.15 Uhr, der Eintritt kostet fünf Euro, und es gilt die 2G-Regelung.

Für die Lübecker ist es der letzte Test, bevor sie am 6. Februar gegen Altona 93 das erste Pflichtspiel des Jahres bestreiten. "Die sind natürlich im Training deutlich weiter als wir. Wir werden am Sonntag gerade erst zwei Einheiten hinter uns haben", sagte Fuhrken. "Als wir das Testspiel vereinbart haben, war uns noch nicht bewusst, dass es für Phönix die Generalprobe wird. Das wird eine reizvolle Aufgabe." Die Lübecker liegen in der Nord-Staffel auf Rang neun und werden an der Abstiegsrunde teilnehmen. Wären sie ein möglicher Gegner in der Aufstiegsrunde, hätte der SVA laut Fuhrken von einem Testspiel abgesehen.

Lesen Sie auch

Zur Sache

Neue Angebote im Internet

Beim SV Atlas Delmenhorst tut sich auch abseits des Fußballplatzes einiges. Die Internetseite des SV-Atlas-Clubs, zu dem die Sponsoren und Förderer des Regionalligisten gehören, wurde komplett überarbeitet (svatlasclub.de). Auch die angekündigte Jobbörse, die am 1. Februar richtig starten soll, ist bereits online unter svatlas-jobs.de. Mit dem Angebot will der SVA den Wirtschaftsstandort Delmenhorst stärken. Sponsoren des Klubs können für 100,12 Euro (steht für Atlas' Neugründungsjahr 2012) drei Monate lang ein Jobgesuch einstellen, der reguläre Preis dafür liegt bei 197,30 Euro (steht für das ursprüngliche Gründungsjahr 1973).

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)