Die Ganderkeseer Gemeindeverwaltung sieht sich für das Krippen- und Kindergartenjahr 2019/2020 gut aufgestellt. „Die Rechtsansprüche auf einen Kindergarten- und Krippenplatz werden grundsätzlich erfüllt. Im Kindergartenjahr 2019/2020 stehen in ausreichendem Maße Kindergartenplätze zur Verfügung“, teilt die Verwaltung in der Vorlage für den Ausschuss für Soziales und Gesellschaft mit, der sich an diesem Donnerstag, 9. Mai, um 18 Uhr im Rathaus mit der Thematik beschäftigt. Dass es trotzdem Wartelisten gebe, liege unter anderem daran, dass Eltern zum Teil aus persönlichen Gründen angebotene Plätze nicht angenommen haben – weil sie ihre Kinder etwa in einer ganz bestimmten Einrichtung betreut wissen möchten oder weil sie nicht an Nachmittagsplätzen interessiert sind.
Im Kindergartenjahr 2019/2020 stehen insgesamt 1382 Plätze für die Kinderbetreuung zur Verfügung – so viele wie nie zuvor. Mit der Kita Bargup, die im Januar ihren Betrieb aufgenommen hat, und mit der Kita am Fritz-Reuter-Weg, die zum 1. August fertig werden soll, sind gegenüber dem vergangenen Kindergartenjahr 178 Plätze hinzugekommen. Das Angebot verteilt sich auf 891 Kindergarten-, 266 Krippen- und 180 Hortplätze. Und damit die Rechnung aufgeht, muss man auch noch die 41 Integrationsplätze sowie vier sogenannte integrative Erziehungshilfeplätze hinzuzählen.
Von den 266 Krippenplätzen sind gegenwärtig 21 Plätze nicht belegt. Allerdings stehen dem gegenüber auch 48 Kinder auf einer Vormerkliste. 21 davon für den Start des Kindergartenjahres am 1. August sowie weitere 27, die im Laufe des Kindergartenjahres das erste Lebensjahr vollenden. Für die Verwaltung sind diese Zahlen das Signal, „dass von einem weiteren Bedarf an Krippenplätzen auszugehen ist“. Allerdings liegen dem zuständigen Fachdienst zurzeit auch noch nicht alle Rückmeldungen über die Annahme eines Krippenplatzes vor. „Erfahrungsgemäß gibt es nach der Gebührenfestsetzung und nach dem Beginn der Eingewöhnungsphase immer noch einige Absagen“, teilt Fachdienstleiterin Karen Becker mit. Vor diesem Hintergrund könnte sich die Situation also noch etwas entspannen. „Es gibt ja auch Kinder, die im Laufe des Kindergartenjahres drei werden, dann auf einen freien Kindergartenplatz rutschen und so wieder Krippenplätze freimachen“, erläutert die Fachdienstleiterin.
Neue Kita hat noch Kapazitäten
Von den 891 Kindergartenplätzen sind zurzeit noch 53 frei. Selbst die Vormerkliste ist mit 37 Namen – davon 22 zum Start des Kindergartenjahres – noch überschaubar. Kapazitäten gibt es noch in der neuen Kita Fritz-Reuter-Weg: Sie kann noch 22 Kinder, davon drei Krippenkinder aufnehmen. In der neuen Kita Bargup in Bookholzberg waren mit Stand vom 26. April fünf Krippenplätze noch nicht belegt, sämtliche Kindergartenplätze aber ausgebucht. Hier gibt es zwölf Kinder auf der Warteliste.
Mit einer Kapazität von 147 Betreuungsplätzen ist die Kita Habbrügger Weg der größte Kindergarten in der Gemeinde. Allerdings ist hier auch der Andrang am größten: Zum neuen Kindergartenjahr gibt es hier noch zehn freie Plätze (acht Kindergarten- und zwei Krippenplätze). Allerdings stehen auch bereits 28 Kinder auf der Warteliste: 16 zum Beginn des Kindergartenjahres und zwölf weitere für einen späteren Eintritt.
Die 41 Integrationsplätze sind ebenso alle vergeben wie die vier Plätze in der Integrativen Erziehungshilfe. „Allerdings stehen in Einzelfällen noch Untersuchungen durch das Gesundheitsamt aus“, sagt Becker. Ebenso lägen noch nicht alle notwendigen Kostenanerkennungen vor.
Auf einen Hortplatz haben Kinder gegenwärtig noch keinen Rechtsanspruch. Dennoch stehen in allen vier Einrichtungen in der Gemeinde noch vereinzelte Plätze zur Verfügung. Die meisten Kapazitäten hat dabei der Hort in Schierbrok, in dem acht Plätze frei sind. Im Hort „Lummerland“ an der Langen Straße können zum Start des Schuljahres 2019/2020 noch sechs Kinder angemeldet werden. Generell weist Karen Becker allerdings darauf hin, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch „sehr viel Bewegung“ in den Kita-Anmeldungen sei. Die Verwaltung will dem Ausschuss deshalb im Herbst, also nach dem Start des Kindergartenjahres, erneut über die Belegungssituation berichten. Von den 1382 Kinderbetreuungsplätzen betreibt die Gemeinde übrigens 1078 in eigener Regie. Um die restlichen 304 Plätze kümmern sich fremde Träger, so im Kindergarten St. Bernhard in Bookholzberg (katholische Kirche), der Kita „Sonneninsel“ (Lebenshilfe), dem Jona-Kindergarten (evangelische Kirche) und der Kita Birkenhof (Verein).