Beachtliche 22 Jahre lang spielte er in der ersten Herrenmannschaft, seit rund 30 Jahren gehört er dem Bookholzberger TB an. Wenn jemand die aktuelle Erfolgsserie der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg richtig einschätzen kann, dann Werner Dörgeloh. Der 47-Jährige ist nicht nur eine Vereinslegende, sondern auch der Co-Trainer des Erfolgsteams. Er hat als Leistungsträger und Kapitän einige starke Jahre seiner Spielgemeinschaft in der Handball-Verbandsliga erlebt, doch für Dörgeloh ist klar: "Das ist die stärkste Mannschaft, die wir je hatten."
Mit seiner Aussage adelt die Vereinsikone den derzeitigen Kader. Verdient hat sich das Team das allemal, denn die saisonübergreifende Serie von 30 Siegen in Folge ist aller Ehren wert. Erst gewannen die Bookholzberger die Landesliga-Meisterschaft, ohne in 26 Partien einen Punkt abzugeben. Dann starteten sie in die Verbandsliga Nordsee mit vier Siegen aus den ersten vier Partien. Der Unterschied zu früheren Erfolgsteams der Landkreis-HSG sei die Qualität in der Breite, findet Dörgeloh. "Wir hatten immer mal einige sehr gute Spieler, aber so ausgeglichen besetzt waren wir noch nie. Wir können jetzt nahezu ohne Qualitätsverlust durchwechseln."
Großer Zusammenhalt
Dazu kommen der Teamgeist und die Mentalität. "Ich habe noch nie eine Mannschaft gesehen, die so voller Elan ist. Einige Male dachte ich beim Aufwärmen, dass die Jungs nicht voll da sind. Aber sobald das Spiel losging, haben sie mich eines Besseren belehrt", schildert Dörgeloh. Ein Teil der Mannschaft hat schon in der A-Jugend-Bundesliga zusammen für Grüppenbühren/Bookholzberg gespielt, etwa Kian Krause und Bennet Krix. Aber auch der Rest kennt sich schon lange. "Das ist ein eingeschworener Haufen. Die machen in der Freizeit viel zusammen und verbringen nach den Spielen noch Zeit miteinander, wenn bei anderen Mannschaften alle sofort nach Hause gehen", sagt Dörgeloh.
Bei allem berechtigten Lob ist dem Co-Trainer aber wichtig, dass niemand abhebt. "Dass wir die ersten Spiele gewonnen haben, hatte mit der Euphorie eines Aufsteigers zu tun. Wir haben trotzdem bereits gemerkt, dass in der Verbandsliga eine ganz andere Härte herrscht als in der Landesliga", betont der 47-Jährige. Dass die Siegesserie bald reißen wird, ist für ihn klar. "Die wird nicht ewig weitergehen, aber wir beschäftigen uns auch gar nicht groß mit der Serie. In der vergangenen Saison war sie ein Thema, aber jetzt nicht mehr", sagt Dörgeloh.
Das Ziel ist die Oberliga
Die volle Konzentration liegt vielmehr auf dem Erreichen der Oberliga. Aufgrund der Ligenreform reicht dafür in dieser Saison der siebte Platz in der Verbandsliga. "Die Oberliga muss unser Ziel sein, gerade nach solch einem guten Start. Aber die meisten anderen Mannschaften haben das gleiche Ziel", betont Dörgeloh. Sollte es gelingen, würde die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg in der kommenden Spielzeit erstmals in der Männer-Oberliga antreten. Werner Dörgeloh selbst hat dort nie gespielt. Er hatte immer wieder Anfragen von höherklassigen Teams, doch er blieb seinem Verein treu. Noch heute läuft er für die vierte Herren auf.
Einige Talente aus dem einstigen A-Jugend-Bundesliga-Team gingen einen anderen Weg als er. Sie sammelten woanders Oberliga-Erfahrung und kehrten dann zurück nach Bookholzberg. Krause und Krix spielten etwa für die TSG Hatten-Sandkrug. Aus Dörgelohs Sicht war das genau der richtige Schritt. "Die Spiele in der Oberliga haben sie enorm weitergebracht, die waren noch wichtiger für sie als die A-Jugend-Bundesliga. Und jetzt profitieren wir davon", unterstreicht er.
Chefcoach Stefan Buß trainierte einst die erfolgreiche Bookholzberger A-Jugend. Viele seiner heutigen Herrenspieler kennt er also schon lange. Buß und Dörgeloh ergänzen sich perfekt, wie der Co-Trainer erzählt. "Stefan ist eher der ruhende Pol. Ich kann dagegen auch mal etwas lauter werden. Da kann schon einmal eine Tür aus den Angeln fliegen, weil ich sie zugeknallt habe." Statt sich zu erschrecken, habe die Mannschaft darüber allerdings gelacht, sagt Dörgeloh. Das passt ins aktuelle Bild der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg, denn viel zu meckern gibt es nun wirklich nicht.