Der Wasserstand der Hunte wird ab Sonntag, 14. September, für mehrere Tage um etwa einen Meter niedriger liegen als üblich. Das gilt für den Bereich oberhalb des Wasserkraftwerks Oldenburg und reicht bis zur Kampbruchbrücke in Sandkrug (Gemeinde Hatten). Das hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) jetzt bekannt gegeben.
Ab der Astruper Brücke (Gemeinde Wardenburg) werde der Fluss von dort bis zum Wasserkraftwerk Oldenburg für die Öffentlichkeit gesperrt. Grund für die Maßnahme ist die Suche nach Biber- und Nutriabauten, die eine Gefahr für die Standsicherheit der Deiche darstellen. Ein Team des NLWKN, der Hunte-Wasseracht und Biberexperte Stefan Ramme führen die Erkundung durch. Die Absenkung betrifft den gesamten eingedeichten Verlauf der Hunte nach Sandkrug.
Wie lange die Erkundung dauert
Die Erkundung erfolgt mit einem Boot und dauert rund drei Tage. Anschließend werden die Uferböschungen auf Schäden untersucht. Bei einer ähnlichen Maßnahme im Vorjahr waren laut NLWKN zahlreiche Biber- und Nutriabauten entdeckt und rechtzeitig verfüllt worden, um die Hochwassersicherheit zu gewährleisten. Der Zeitplan sieht vor, dass am Freitag, 19. September, die Hunte wieder auf die gewohnte Höhe angestaut wird.
Biber stellen eine permanente Gefährdung für die Deiche dar, da ihre Aktivitäten zu Einbrüchen im Deichkörper führen können. Das zeigte sich 2024 ungewollt beim Einbruch des Deichverteidigungswegs in Hundsmühlen. Um die Biber wieder zu vertreiben, entnehmen der NLWKN und die Hunte-Wasseracht kontinuierlich Weichhölzer wie Pappeln und Weiden, die als Nahrungsgrundlage dienen. Diese Maßnahme soll die Biber dazu bewegen, den Bereich der gehobenen Hunte zu verlassen.
Die Absenkung des Stauwasserstandes wurde im Vorfeld mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Wassersportvereine und Anbieter von Kanutouren sind informiert und passen ihre Aktivitäten an, so die Verantwortlichen. Während der Erkundung ist eine Absperrleine in Höhe der Astruper Brücke (Gemeinde Wardenburg) gespannt, bis zu der die Hunte befahren werden kann. Die Maßnahme ist notwendig, um die Sicherheit der Anwohnerinnen und Anwohner zu gewährleisten und mögliche Gefahrenquellen frühzeitig zu beseitigen, teilt die Landesbehörde mit.