Nachdem auf dem Kunstrasenplatz am Huder Bach der Abpfiff ertönt war, hatten Nikolai Klein und Maikel Demir bei frischen Temperaturen warme Worte parat. Allerdings gab es hierbei einen kleinen, aber feinen Unterschied. Während Klein diese Worte sowohl dem von ihm trainierten FC Hude als auch dem Gegner SV Tur Abdin spendete, lobte Demir ausschließlich die Fußballer des FCH. Die Anerkennung hatten sich die Gastgeber wahrlich verdient, denn sie setzten sich in einem äußerst unterhaltsamen Bezirksliga-Duell mit 5:3 (2:1) gegen den Tabellenführer aus Delmenhorst durch.
"Hude wollte den Sieg einfach mehr als wir", brachte Demir es am Sonntagnachmittag auf den Punkt. Für sein Team sei es hingegen "ein gebrauchter Tag" gewesen. "Die Gegentore dürfen so nicht fallen", kritisierte Abdins Co-Trainer, dem darüber hinaus bei seinen Schützlingen der Kampfgeist fehlte. "Das war zu wenig", meinte Demir.
Auf der anderen Seite stand ein glücklicher Nikolai Klein. "Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft", freute sich der FCH-Coach über einen gelungenen Auftritt vor eigenem Publikum. "Wir wollten uns selber beweisen, dass wir gegen so einen starken Gegner mithalten können." Das schaffte seine Elf ohne Zweifel eindrucksvoll. "In den schwierigen Phasen hatten wir einfach gute Antworten parat", analysierte Klein und machte zudem ein "Quäntchen Spielglück" aus. Wenngleich sein Team die Delmenhorster soeben bezwungen hatte, seien diese immer noch "die stärkste Mannschaft" der Bezirksliga.
Peters und Schöneboom überragen
Nach zehn Minuten ohne nennenswerte Aktionen gingen die Platzherren mit ihrem ersten guten Angriff in Führung. Torhüter Maximilian Gundelach schlug den Ball auf Ole Schöneboom, der mit einem tollen Pass Mohamed Alawie schickte. Dessen Hereingabe von links verwertete der von der Abdin-Defensive vernachlässigte Ingmar Peters zum 1:0 (10.). In der Folge entwickelte sich eine Partie, die für die unangenehmen äußeren Bedingungen entschädigte. In der 18. Minute hätte Marco Prießner den Ausgleich im Grunde erzielen müssen, doch er verpasste den Ball frei aus kurzer Distanz. Auf der Gegenseite vergaben Alawie (27.) und Peters (33.) weitere Gelegenheiten für Hude.
Kurz vor der Pause sollte es für beide Teams besser laufen. Erst kam Prießner im Strafraum an den Ball, fackelte nicht lange und drosch den Ball eiskalt zum Ausgleich in die Maschen (43.). Doch noch vor der Pause hatten die Gastgeber eine der von Nikolai Klein angesprochenen passenden Antworten in petto. Nach Vorarbeit von Aaron Lepthien erzielte Schöneboom mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit das 2:1 für den FCH (45.+2).
Nach der Pause ging es schnell munter weiter. Peters schnürte nach Vorlage von Lukas Bechtold seinen Doppelpack (52.), aber nur zwei Minuten später passte die Huder Abwehr nicht auf Johannes Artan auf, der seinen Raum zu nutzen wusste und trocken zum erneuten Anschluss traf. Der FCH ließ sich davon allerdings wieder nicht aus dem Konzept bringen. Nachdem Abdin-Keeper Thorben Engelbart einen Schuss von Peters klasse pariert hatte, ließen die Huder nicht locker, sondern setzten nach und erarbeiteten sich so das 4:2. Bechtold kam an den Ball und vollendete aus wenigen Metern (66.).
Die Entscheidung war mit diesem Treffer jedoch noch nicht gefallen. Aufseiten der Gäste trug sich Artan nach einer Ecke zum zweiten Mal in die Torschützenliste ein (72.). Vier Minuten später brachte er den Ball wieder im Kasten unter, doch das Schiedsrichter-Gespann hatte ihn hierbei im Abseits gesehen. So blieb es den beiden Spielern des Spiels vorbehalten, mit einer Co-Produktion für das letzte Tor des Tages zu sorgen. Peters setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente den im Sechzehner lauernden Schöneboom, der sich die Chance nicht nehmen ließ und zum 5:3 traf (78.).
Hude zeigte somit nach zuletzt zwei Niederlagen eine starke Reaktion und hat mit nunmehr 18 Punkten den Anschluss an die oberen Tabellenregionen wieder hergestellt. Abdin bleibt trotz der Pleite mit 24 Zählern an der Spitze.